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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0302
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Anlage

Bucers Vortrag in Bern vor dem Rat und 200 Bürgern und Prädikanten von
Straßburg, Basel und Bern am 17. September 1537 (Montag) zur Erläuterung
seiner Confessio
A.arau, Staatsarchiv Aargau, Nr. 2233. Reformationsakten IJ46. Bl. 7 a—8 a
| 7a | Vff Solichs butzer sich synes gloubens vom Sacrament erlütert, anzeygende, wie
daz zwey ding zü bedäncken jnna worten christib, paulj, daz nachtmaal belangend: diec
vsseren wort, anzeygende ein vsseren bruch des nachtmaals, vom herrend jngsetzt,
vnnd das darum nitt zverstan lyblich, Rumlich der lyb vnd blütt jm brodt beschlossen
vnd win. Gott handlet aber in vsseren Dingen mitte, darmitt er sich vns offnet, waz er 5
vns zügsagt halten will, Als man jn vorkumnussen, Contracten, eehändlen, etwan ein
anderen dhänd bütt zbstätten, brieff gybt, Sygel, welchefeiner dahär legt, sagt: daz ist
min gemächt. Sind darum nitt daz wäsenlich gemacht, verwaarend aber daz verheys-
sen1. Also nitt zverstan vom brodt, daz der lyb Christi darinn syges. Wenn aber daz
vsgetheylt gebrochen, hwirt gsagt, daz ist der lyb christih, ist zverstan, wie daz christus 10
vns sich1 sälbs darreichet. er ist himelsch, welchs daz ander ist zü mercken jm nacht-
maal; gybt sich dem gloubigen härtzen zü einer waaren spys vnd tranck, zeniessen syn
heyliges fleysch vnd blüt, jn dem allein fromkeytt vnd läben ist, so vnß blütt vnd
fleysch daz Rich gottes nitt ererben mogen, [er sie] ymmer meer vnd meer rächt thät-
lich macht vnd der waaren gmeinschafft christj jn allem hymelschen thün und wäsen als 15
wytter begabet, vnd jnn dem wie in aller fromkeit vnd heyligkeijtt man zü nimpt, also
ouch zü der vnstärblichkeytt vnd ewigen säligkeytt an lyb vnd seel ymmedaar hoher
bracht vnd vff gfürt werden. Derhalb Christus sälbs personlich [anwesend ist], wie er
got vnd mensch ist vnd zü der gerächten hand gottes | 7 b | sitzet jm hymelschen wäsen
mitt warhafftigem fleysch vnd blütt2, wann on jnn kanWnd mag sin abentmaal nitt 20
gehalten werden, nitt nütz sin; er sälbs ist der Rhächt württ, husvatter, waarer brut-
gamm jn dyser hymelschen hochzydt. Syner gspons vnd kilch zü gütten er dis bereyttet
hatt. Durch daz heylig wort gottes vnd syn ewig kraafft wirt die gspons frolich ge-
macht, versichert, daz ir brütgam Christus, waarer got vnd mänsch, sälbs gägenwirtig
syg, der sich sunst menschlicher wyß nitt horen, gryffen, sähen last [?] etc. vnd sy mitt 2;
solcher spyß, tranck züm nüwen, hymelschen läben glich jmm sälbs vernüweren wil,
biß er jmm sy entlich jn daz Rich synes vatters nimpt, mitt jren da hus zehalten etc.
Solche meynung als man dann sunst ouch hin vnd wyder lyset, hatt er anzogen3.
a) gestr.: nachtmafl], — b) add. ü. d. Z. — c) gestr. wort.
d) add. ü. d. Z. — e) korr. aus: ...[?].— f) zuerst: welcher.
g) gestr.: also. — h)~h) add. ü. d. Z. — i) add. ü. d. Z.
1. de modo [?] praesentiae gnugsam nur non in pane quomodo in caena. [Marg.].
2. hie hatt er hymelsch dütet als celi enarrant gloriam etc. [Dei; vgl. Psalm 19].
etlich vslegen vom hertsjen, so hymelsch etc. [Marg.].
3. vnd sin Confession verschryhen, gelasen, den herren offeriert. [Marg.].
 
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