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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0341
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RETRACTATIONES DEUTSCH (1537)

337

152aVnd das wolten mit miru £il frommer verstendiger mennerv in den oberlendischen kir-
chenw153. Dann nit allein von sacramenten, sonder auch von weltlichen sachen sind allerley
brieue in dem buch, da fil besser were, sie weren verbrant; Deren eine ist die ad Somium fol. 187
vnd andere mehr.
Wie mir dan auch in der langen vorreden154, die dem selbigen werck on mein wissen
furgesetzet ist, eben fil gar nit gefallen. Nemlich alle die wort vnd reden, welche dem
zanck dienen oder auch dem ongenugsamen erklaren vnd dargeben der Sacramenten
zustimmen. Jtem welche auch etliche leut vber die maß erheben mit schmutzen vnd
verkleinen der anderen.
Jch zeige hie den kirchen an, was mir in diser vorrede misfallet. Dann ich mich des schuldig
erkenn, bei filen kirchen falschen argwon gegen mir vnd grosse hindernuß der Christlichen
einigkeit abzuwenden. Mage dagegen fast wol leiden vnd wil es einem iedenx zu gut vnd danck
vffnemen, der den kirchen Christi auß gleicher vrsachen auch anzeige, was im in meinen schriff-
ten misfallet.
Von dem aber wille ich an anderen orten handlen, hie seye genug, das ich mich
verantwurte155 | 228 b | vnd des entlade156, das fil gedachtei'sendbrieue mit meinem
willen vnd anrichten im truck ausgangen sein solten.
Nun, mein gotsaeliger leser, das ich hie die schrifften D. Luthers, M. Huldrichs vnd
D. Oecolampadij, auch die meinen angezogen vnd eingefuret habe, da zweifele nit, ich
habe das gethon, die ware haltung vnd lehre von h. sacramenten sampt der verglei-
chung vnd einhelligkeit der kirchen do mit zufurderen vnd gar nit auß gunst vnd
anhang oder vertrutz157 vnd verachtung einiges menschen noch der meinung, iemand
damit an zutasten oder auch iemant2 on vrsachen, vnd anders dan ein ieder verdient ist,
zu erheben.

u) korr. aus: mit. — v) gestr.: en.
w) Zeichen für Ende des Kleinschrifttextes [vgl. Vorbemerkung oben S. 301], radiert.
x) add. ü. d. Z.
y) korr. aus: bedachte.
z) add. am Rand.
152. Lat. Vorlage: licet. Möglicherweise bezieht sich diese Aussage B.s auf die Vereinbarung
auf der Basler Synode von Februar 1536, keine weiteren, die Abendmahlsfrage betr. Schriften in
Druck ausgehen zu lassen. Vgl. oben S. 303, Anm. 3.
152a. Diß solte hie aussen stohn, in margine [Marg.].
153. Es handelt sich um den Brief von Zwingli vom 18. August 1530 an C. Sam et Sympertus,
Vlmensium et Memmingensium Euangelistis. S. 187b (s. Anm. 124) heißt es: Quid Germanie
cum Roma? Romanum imperium, imo quodque imperium, ubi religionem sinceram opprimere
coeperit, et nos illud negligentes patimur, iam negatae aut contemptae religionis non minus rei
erimus, quam illi ipsi oppressores. Vgl. auch Zwinglis Brief an Sam vom 16. August 15 31; ebd.
S. 172b (über Taufe und Abendmahl). Vgl. CRZw 11, Nr. 1077, S. 68ff. u. Nr. 1260, S. 570ff.
154. Mit dieser langen Vorrede ist die ausführliche Einführung von Bibliander, dem eigentli-
chen Editor der Briefe, gemeint. Vgl. E. Staehelin, Briefe, Bd. 2, Nr. 981, S. 766 — 772, bes.
S. 772, Anm. 7.
155. D. h., ich achte mich dazu verpflichtet ...
156. Das zurückweise.
157. Zurückweisung, Ablehnung.
 
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