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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0022
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A i a

Drei predigen aus dem Evangeüo:

Kommet her mir alle die ir mühselig
und beladen seind. etc. Matt. XI, [28-30].

Der Kirchen zu Bennfeld zur letze gethon vom Joch Christi und
den recht uralten Kirchenordnungen vor der verenderung der 5
Oberkeiten und Christlicher haußhaltung daselbet.

An die Oberkeiten im Elsas außgangen mit einer vermanung, nach
warer Reformation der Kirchen zu trachten.

Durch Martin Bucer.

A 1 b Den hoch- und wolgebornen, Strengen, Festen, Fürsichtigen, Ersamen, 10
weisen Fürsten, Graven und Herren, den Obren im Elsas, seie Gnade
und frid von Gott unserem himmlischen Vatter und unserem einigen
Heiland Jesu Christo. Amen.

Als der küniglich prophet David im anderen Psalmen vom reich unseres
lieben Herren Jesu gesungen, wie sich die macht und klügheit der weit v
wider dasselbige vergeblich und zu irem ewigen verderben legt, be-
schleüsset er mit diser vermanung an die gewaltigen und regierer auff
erden: So laßt euch nu weisen, ir Könige, und laßt euch süchtigen ir Richter
auff erden ! Dienet dem Herren mit forcht und frewet euch mit fftteren, küsset
den Sun, das er nit ffirne und ir nit umbkommet auffm weg, den sein %orn würt 20
bald anbrennen. Aber wol allen, die auff in trauwen [Ps 2, 10-12].

Dise vermanung des heiligen Königs, der auch ein hirt und regierer
wäre des götlichen volcks und die gefahr ewers ampts erfahren hat,
wöllent, gnedige und günstige Herren, wol zu hertzen fassen, das ir
euch ja gern und von einem jeden im Herren weisen und vermanen 25
lassent, damit ir dem Herren in disem eweren hohen dienst und ampt
mit forcht dienen und euch frewet, in disem seinem dienst mit zittern
vor grossem ernst und sorgen und doch auch lust und liebe ewere
underthonen, so euch der Herr bevolhen, also zu weiden und zu
A 2 a regieren, wie er das von euch erfordert. Das ir | Christum, der der 3°
einig König und Herr ist, dem der vatter allen gewalt in himmel und
erden gegeben 1, des ir allein Diener und amptleut sind, von hertzen
küsset und als ewern Herren erkennen und halten. Und also vor allem
dahin trachten, das ewere underthanen zu Christo, dem Herren, kommen,
sein joch auff sich nemen und von im lernen 3. Welches euch und einem 35
jeden gotsförchtigen obern so vil ernstlicher angelegen sein solle, so vil

1. Vgl. Mt 11,27; 28,18. 2. Vgl. Mt 11,29.
 
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