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SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 39
kirchen verwüsten mit falscher lere, falschen Ceremonien, üppigem
leben und dem Sacrilegio, kirchendiebstal, wie es die canones nennen,
in dise verderbnüß solt ir ja zum fürnembsten und ernstlichsten sehen.
Dann so ir allen bösen wercken solt zu förchten sein, solt ir disen ergisten
zum ersten und meisten zu förchten sein; Zweifflet ir irgent an, die 5
A 3 a schrifft gottes und der lieben | vätter seind vorhanden.
Dergleichen die kirchen Ordnungen der alten Concilien, Päpsten und
Käysern, Beruhen gotsförchtige, verstendige leut, höret und vernemen,
wie alle Sachen ston. Werd ir begeren zu wissen, der Herr wirts euch
geben, werd ir suchen, so werd ir auch finden 6. Wir, so hie zu Straßburg 10
am gotswort dienen, haben uns des nun so offt erbotten und erbieten 2
uns des jetzunder gegen euch widerumb, wohin man wil, dahin wollen
wir kommen und das wir hierin und sunst schreiben und leren, bezeugen
und war machen. Darumb lasset euch die vergebne reden, so die
genanten geistlichen außschreihen, sie wollen bey den alten Ordnungen 15
der Kirchen bleiben, nicht irren noch uffhalten. Sie schreyen das mit
aller unwarheit. Dann alle ir lere, Ceremonien und leben ist den alten
Kirchenordnungen und lere der heiligen vätter gantz und gar zuwider.
Und s ölten die alten heiligen Canones an inen gelten, man find under
tausent bäpstlichen Pfaffen einen nit, der im kirchendienst bleiben 20
möchte, des wollen wir sie gar leicht bezeugen, wo man uns allein
hören wolte.
So solt ir euch ab dem nicht entsetzen, das die vermeinten geistlichen
hoch uffmutzen 7, man für trennung und Spaltung ein, sündere sich von
der algemeinen kirchen. Der kirchen einigkeit und gemeinschafft stehet 25
nicht in mißbreüchen und so offenlicher verkerung der lere und zucht
Christi, sonder in warem glauben und ungeferbter hebe und haltung des,
das der Herr geordnet und befolhen hat. So begeret auch niemant mer
von euch, und wir ermanen nicht zu weiterm, dann das ir nach pflycht
und vermöge ewers ampts den kirchen bey den ewern dahin verhelffen, 3o
das dasjenige allein abgeschaffet werde, das vermöge aller Canonum [
A 3 b und Käyss. rechten nit allein des gütlichen Worts öffentlich und zum
strengisten verdammet 13 und verbannet ist. Und wider auff- und an-
gericht werde, das auch die Canones und Käyss. Satzungen mit dem
wort des Herrn außtrucklich und zum aller ernstlichsten gepieten und 35
erforderen.
Derhalb secht zü, heben herren, Christus ist König und richter, der
will sein blüt für seine Kirchen nit vergebens vergossen haben, werd
ir euch deren nott nit lassen zü hertzen gon, werd ir lassen die Wider-
a) erbieren. - b) werdammet.
6. Vgl. Mt 7,7.
7. Aufbauschen.
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 39
kirchen verwüsten mit falscher lere, falschen Ceremonien, üppigem
leben und dem Sacrilegio, kirchendiebstal, wie es die canones nennen,
in dise verderbnüß solt ir ja zum fürnembsten und ernstlichsten sehen.
Dann so ir allen bösen wercken solt zu förchten sein, solt ir disen ergisten
zum ersten und meisten zu förchten sein; Zweifflet ir irgent an, die 5
A 3 a schrifft gottes und der lieben | vätter seind vorhanden.
Dergleichen die kirchen Ordnungen der alten Concilien, Päpsten und
Käysern, Beruhen gotsförchtige, verstendige leut, höret und vernemen,
wie alle Sachen ston. Werd ir begeren zu wissen, der Herr wirts euch
geben, werd ir suchen, so werd ir auch finden 6. Wir, so hie zu Straßburg 10
am gotswort dienen, haben uns des nun so offt erbotten und erbieten 2
uns des jetzunder gegen euch widerumb, wohin man wil, dahin wollen
wir kommen und das wir hierin und sunst schreiben und leren, bezeugen
und war machen. Darumb lasset euch die vergebne reden, so die
genanten geistlichen außschreihen, sie wollen bey den alten Ordnungen 15
der Kirchen bleiben, nicht irren noch uffhalten. Sie schreyen das mit
aller unwarheit. Dann alle ir lere, Ceremonien und leben ist den alten
Kirchenordnungen und lere der heiligen vätter gantz und gar zuwider.
Und s ölten die alten heiligen Canones an inen gelten, man find under
tausent bäpstlichen Pfaffen einen nit, der im kirchendienst bleiben 20
möchte, des wollen wir sie gar leicht bezeugen, wo man uns allein
hören wolte.
So solt ir euch ab dem nicht entsetzen, das die vermeinten geistlichen
hoch uffmutzen 7, man für trennung und Spaltung ein, sündere sich von
der algemeinen kirchen. Der kirchen einigkeit und gemeinschafft stehet 25
nicht in mißbreüchen und so offenlicher verkerung der lere und zucht
Christi, sonder in warem glauben und ungeferbter hebe und haltung des,
das der Herr geordnet und befolhen hat. So begeret auch niemant mer
von euch, und wir ermanen nicht zu weiterm, dann das ir nach pflycht
und vermöge ewers ampts den kirchen bey den ewern dahin verhelffen, 3o
das dasjenige allein abgeschaffet werde, das vermöge aller Canonum [
A 3 b und Käyss. rechten nit allein des gütlichen Worts öffentlich und zum
strengisten verdammet 13 und verbannet ist. Und wider auff- und an-
gericht werde, das auch die Canones und Käyss. Satzungen mit dem
wort des Herrn außtrucklich und zum aller ernstlichsten gepieten und 35
erforderen.
Derhalb secht zü, heben herren, Christus ist König und richter, der
will sein blüt für seine Kirchen nit vergebens vergossen haben, werd
ir euch deren nott nit lassen zü hertzen gon, werd ir lassen die Wider-
a) erbieren. - b) werdammet.
6. Vgl. Mt 7,7.
7. Aufbauschen.