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SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 3 9
ANLAGE 2
Thomas-Archiv, Straßburg, Nr. 38 \Kirchenpfleger ... Bucerus ijß2\.
Original von Konrad Huberts Hand.
Nach dem waren Christen züsteht, jm handel Gottes allezeyt fürt 1 2 vnnd
nit zu rück züschreiten, jn allem güten zü vnnd nit abzünemen, vnnd
aber der feind alweg seinen besen somen vnder den güten weißen
gottes sähet, vnnd wa er kan, Verachtung götlichs worts, trennung vnnd
Spaltung anrichtet, Haben vnser G.jnedige] H.[erren] ein Ersamer Rath,
zü erhaltung christlicher eynikeit vnnd fürdernüß* eins rechten christ-
lichen lebens, jeder pfarren oder kirchspil verordnet drey kirchen pfleger,
einen vom Ewigen Regiment 3, den andern von Shöfflen 4, den dritten
von der gemein. Vnnd sein jnn vnserm kirchspil hiezü verordnet N. N.
vnnd N.
Dieser ampt soll vnder anderm sein, ein besonder vffsehens zuhaben
vff die pfarher vnnd Helffer, die sollen, wa sie etwas sträfflichs in jrem
leben, leeren oder predigen hörten, sehen oder von anderen vernemen,
zuwarnen oder frintlich züstraffenn. Auch inn allem dem, das zü dem
ampt der seelsorg vnnd rechtschaffner weydüng der schäfflin Christi
nach inhalt der schrifft erfordert würt, sampt den pfarhern vnnd Helf-
feren getrewlich mit zü sehen, vnnd da mit all weg jn predigen, vnnd
anderen kirchen Übung besserung gemeyner kirchen gefürdert werde,
nach jrem besten vermögen berathen vnnd beholffen sein, wie das in
der ordnung, jnen gegeben, beegriffen ist. So auch jemandts von den
Predigern vnnd jren Helffern rechenschafft jres glaubens, leerens oder
lebens begeren, sol solchs vor solchen kirchenpflegern beschehen,
sampt oder sonders, wie es jeder zeyt gelegenheit zutregt. Vff solches
ermanen wir eüch nün jm Herren, wo iemand ann vnns oder den vnsern
etwas fäls 5 oder mangels hat, es berüre die leer oder das leben, der wolle
solichs, wo jm mit vnns davon zühandlen nit gelegen, ann gemeldte
kirchen pfleger langenn 6 lassen, so sol es getrewlich gebessert werden,
wa in der warheit feel erfunden würdt. Wa nit, so soll jm doch ein güter
christlicher bericht widerfaren, das er würt zü friden sein. All vnser
heyl staht an dem, das wir inn warem glauben einhellig syen vnnd be-
harren, das mag nün nit sein, man sye dan in christlicher leer einhellig,
vnnd werde die selbig auch inn jrem werdt gehalten. Darumb sücht
1. Vorwärts.
2. Förderung.
3. Rat.
4. Schöffen.
5. Beanstandung, Einwand; fälmangel.
6. Gelangen.
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 3 9
ANLAGE 2
Thomas-Archiv, Straßburg, Nr. 38 \Kirchenpfleger ... Bucerus ijß2\.
Original von Konrad Huberts Hand.
Nach dem waren Christen züsteht, jm handel Gottes allezeyt fürt 1 2 vnnd
nit zu rück züschreiten, jn allem güten zü vnnd nit abzünemen, vnnd
aber der feind alweg seinen besen somen vnder den güten weißen
gottes sähet, vnnd wa er kan, Verachtung götlichs worts, trennung vnnd
Spaltung anrichtet, Haben vnser G.jnedige] H.[erren] ein Ersamer Rath,
zü erhaltung christlicher eynikeit vnnd fürdernüß* eins rechten christ-
lichen lebens, jeder pfarren oder kirchspil verordnet drey kirchen pfleger,
einen vom Ewigen Regiment 3, den andern von Shöfflen 4, den dritten
von der gemein. Vnnd sein jnn vnserm kirchspil hiezü verordnet N. N.
vnnd N.
Dieser ampt soll vnder anderm sein, ein besonder vffsehens zuhaben
vff die pfarher vnnd Helffer, die sollen, wa sie etwas sträfflichs in jrem
leben, leeren oder predigen hörten, sehen oder von anderen vernemen,
zuwarnen oder frintlich züstraffenn. Auch inn allem dem, das zü dem
ampt der seelsorg vnnd rechtschaffner weydüng der schäfflin Christi
nach inhalt der schrifft erfordert würt, sampt den pfarhern vnnd Helf-
feren getrewlich mit zü sehen, vnnd da mit all weg jn predigen, vnnd
anderen kirchen Übung besserung gemeyner kirchen gefürdert werde,
nach jrem besten vermögen berathen vnnd beholffen sein, wie das in
der ordnung, jnen gegeben, beegriffen ist. So auch jemandts von den
Predigern vnnd jren Helffern rechenschafft jres glaubens, leerens oder
lebens begeren, sol solchs vor solchen kirchenpflegern beschehen,
sampt oder sonders, wie es jeder zeyt gelegenheit zutregt. Vff solches
ermanen wir eüch nün jm Herren, wo iemand ann vnns oder den vnsern
etwas fäls 5 oder mangels hat, es berüre die leer oder das leben, der wolle
solichs, wo jm mit vnns davon zühandlen nit gelegen, ann gemeldte
kirchen pfleger langenn 6 lassen, so sol es getrewlich gebessert werden,
wa in der warheit feel erfunden würdt. Wa nit, so soll jm doch ein güter
christlicher bericht widerfaren, das er würt zü friden sein. All vnser
heyl staht an dem, das wir inn warem glauben einhellig syen vnnd be-
harren, das mag nün nit sein, man sye dan in christlicher leer einhellig,
vnnd werde die selbig auch inn jrem werdt gehalten. Darumb sücht
1. Vorwärts.
2. Förderung.
3. Rat.
4. Schöffen.
5. Beanstandung, Einwand; fälmangel.
6. Gelangen.