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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0278
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274

SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8—1 539

und, welchs das aller grausamst ist, durch soliche unerhörten miß-
verstandt, Spaltung, hinfallen und außleschung beyden d, Jungen und
Alten, der H. e Religion und warer gotsforcht, wehches zwar alles
C 4 a söliche straffen [ und plagen sein des verdienten gütlichen Zorns, das

sie nit alleyn von solchem gantz unsinnigen und viehischen laster der 5
füllerey £, von allen § sünden und gebrechen zu der aller ernsten büß-
fertigkeit, gewaltig h erwecken und treiben solterP, alle, die nur k glau-
ben, das ein Got und künfftig leben ist. Derhalben sollen die prediger
neben dem schelten und verdammen gottes, das sie wider dises laster
in den propheten und anderen schrifften vielfältig haben, die erzelten 10
plagen und jamer den leutten, mit höchstem ernst recht anzusehen und
zübedencken, alle mal fürhalten und sie zur büß und besserung mit
festem anhalten 1 vermanen, ehe der zorn des Herren über uns alle m also
anbrenn, das er uns gar hin werff und außrotte, wie er hievor so offt,

C4b nicht alleyne den Juden, sondern auch | den Christen“ in vilen landen 15
gethan hat, da sie sein heilsame gnaden also vergeblich uffgenomen und
so verstockt über alles straffen und warnen 0 in den bekanten p lästern
verharret habend Es sollen die Prediger 1 auch die Oberkeit gar fleissig
ermanen, daß s sie mit gantzem ernstlichem anhalten der straffe helffe,
die 1 erkantnüß diser so schwerer erschrocklicher sünden" neben dem 20
predigen" 7 den leuten wider ins gewissen zubringen w und lebendig zu-
machen x, dann solich jemerlichs verwüsten nit allein der teweren gaben
Gottes, des trancks, sonder auch der menschen selbst? an gut, leib und
seel, denen der Herr diese seine Heben geschenck zu allem guten er-
schaffen hat und mitteilet, künde oder möchte 2 uns ja anders nichts, 25
denn das aller schwerest gericht und die grausamsten plagen bringen
C5 a und über den hals fü|ren als die bei allen a völckern ye erhört sein, wo
disem so schenthchem, jämerhchem übel bei diser so herrlicher Offen-
barung des H. EvangeHi und so vilfaltiger Verwarnung zur besserung,
die uns Gott durch so vilerley rüten und b drawung noch 0 schwerer 30
rüten taghch beweiset d, nit solt stattlich begegnet werden. Dann das
gerecht urteyl Gottes über alle völcker ye und ye also e ergangen ist
und ergehet, wann die laster dahin gewachsen sein, das sie keyn schand
oder straffen mehr haben, das wort Gottes dagegen veracht würdt f

d) beyden / bey. - e) fehlt: H. - f) + sonder auch. - g) + andern. - h) ge-
waltig / billich. — i) + Ja. — k) nur / so do. — 1) fehlt: mit festem anhalten. —
m) fehlt: über uns alle. — n) Christen / Heiden. - o) straffen und warnen / 3. 2. 1. —
p) fehlt: bekanten. - q) haben / sein. - r) Es sollen die Prediger / Sie sollen. -
s) Oberkeit... daß / Oberkeiten getrewlich vermanen, daß auch. — t) fehlt: helffe,
die. — u) + helffen. — v) + in. - w) ins gewissen zubringen / auffbrengen. - x) zu-
machen / machen. - y) fehlt: selbst. - z) künde oder möchte / kan oder mag. -
a) allen / andern. - b) + auch. - c) noch / viel. - d) beweiset / erzeiget. - e) fehlt:
also. - f) würdt / ward.
 
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