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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0408
404
SCHRIFTEN DER JAHRE I538-I539
E.G. mit den fürnemsten b ist, sonder auch sonst christlichen fride und
wolfart Deutscher nation forderen, Des sie sich dann alweg c und allent-
halben höchlich befleissen, Und bit, E.G. wollen dis d von mir gnediglich
verstehn und uffnemen e. Dan f wa ich E.G. underthenigen dienst und
gefallens beweisen möcht, were ich zu nichten williger und bereiter. 5
Der almechtig Gott wölle E.G. lang und seligklich fristen, deren ich
mich underthenigklich befelhe. Zu Sonnenborn den 3. Junii Anno 1539.
E. G.
undertheniger
Chünrad Trewe von Fridesleuen. 10
A 3 a Eingang in die gespreche.
Es kamen zu Speir in der herberg züsamen ein Probst, der ein prelat
der kirchen sein solte, ein Fürstlicher Secretari und ein Edelman sampt
etlichen andern erbarn leuten. Und wie die über dem nachtmal kunt-
schafft 6 miteinander zum theil wider erneuwert, zum theil von neu wem 15
gemacht und dann allerley rede von jetzigen leuffen und dem tag zu
Franckfurt jüngst gehalten, geübets hatten, sind sie in besondere dis-
putation gerathen von itzt h zu Franckfurt uffgerichtem 1 Anstand und
von der gemeinen klag, so die genanten geistlichen wider die Protestie-
renden und andere) Fürsten und Oberen füren der kirchengüter halben. 20
Nachdem sie aber sich in solich Red und disputation etwas weit ein-
gelassen und doch weder zeit noch platz da wäre, von solchen k grossen
wichtigen Sachen einander grüntlich zu entscheiden, haben sie sich
vereiniget, das sie morgens in einem 1 besondern gemach mit gütter weil
und etwas fleissig m von disen n zweien Sachen sich miteinander be- 25
sprachen wolten. Haben sich also morgens in dem stüblin, so der Probst
in der herberg in hat, wie sie sich vertaget, versamlet und sind nach
gemeinem grüß und früntlichem 0 ansprechen züsamengesessen, hat der
Probst die rede angefangen und zum Secretari und dem Edelman
gesagt: | 30
A 3 b Wir haben uns nechten verglichen 62, ein freundich? gesprech mit-
einander zu haben von zweien stucken: von der handlung des jüngst
Frankfortischen tags und von den kirchengüttern; Wer an denselbigen
b) fürmisten A. - c) allweg B. - d) dijß B. - e) auffnemen B. — f) Dann B. -
g) geübt B. - h) jetzt B. — i) auffgerichtem B. — j) ander B. - k) sollichen wichti-
gen B. - 1) einen B. — m) fleüssig B. — n) diesn A. — o) freüntlichem B. — p) freunt-
lichs B.
6. Bekanntschaft.
6a. Sich verabreden.
SCHRIFTEN DER JAHRE I538-I539
E.G. mit den fürnemsten b ist, sonder auch sonst christlichen fride und
wolfart Deutscher nation forderen, Des sie sich dann alweg c und allent-
halben höchlich befleissen, Und bit, E.G. wollen dis d von mir gnediglich
verstehn und uffnemen e. Dan f wa ich E.G. underthenigen dienst und
gefallens beweisen möcht, were ich zu nichten williger und bereiter. 5
Der almechtig Gott wölle E.G. lang und seligklich fristen, deren ich
mich underthenigklich befelhe. Zu Sonnenborn den 3. Junii Anno 1539.
E. G.
undertheniger
Chünrad Trewe von Fridesleuen. 10
A 3 a Eingang in die gespreche.
Es kamen zu Speir in der herberg züsamen ein Probst, der ein prelat
der kirchen sein solte, ein Fürstlicher Secretari und ein Edelman sampt
etlichen andern erbarn leuten. Und wie die über dem nachtmal kunt-
schafft 6 miteinander zum theil wider erneuwert, zum theil von neu wem 15
gemacht und dann allerley rede von jetzigen leuffen und dem tag zu
Franckfurt jüngst gehalten, geübets hatten, sind sie in besondere dis-
putation gerathen von itzt h zu Franckfurt uffgerichtem 1 Anstand und
von der gemeinen klag, so die genanten geistlichen wider die Protestie-
renden und andere) Fürsten und Oberen füren der kirchengüter halben. 20
Nachdem sie aber sich in solich Red und disputation etwas weit ein-
gelassen und doch weder zeit noch platz da wäre, von solchen k grossen
wichtigen Sachen einander grüntlich zu entscheiden, haben sie sich
vereiniget, das sie morgens in einem 1 besondern gemach mit gütter weil
und etwas fleissig m von disen n zweien Sachen sich miteinander be- 25
sprachen wolten. Haben sich also morgens in dem stüblin, so der Probst
in der herberg in hat, wie sie sich vertaget, versamlet und sind nach
gemeinem grüß und früntlichem 0 ansprechen züsamengesessen, hat der
Probst die rede angefangen und zum Secretari und dem Edelman
gesagt: | 30
A 3 b Wir haben uns nechten verglichen 62, ein freundich? gesprech mit-
einander zu haben von zweien stucken: von der handlung des jüngst
Frankfortischen tags und von den kirchengüttern; Wer an denselbigen
b) fürmisten A. - c) allweg B. - d) dijß B. - e) auffnemen B. — f) Dann B. -
g) geübt B. - h) jetzt B. — i) auffgerichtem B. — j) ander B. - k) sollichen wichti-
gen B. - 1) einen B. — m) fleüssig B. — n) diesn A. — o) freüntlichem B. — p) freunt-
lichs B.
6. Bekanntschaft.
6a. Sich verabreden.