NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND 405
wol oder übel handele**, were r die mit oder wider recht zü sich ziehe
und gebrauche. So ferr es nun euch auch so geliebet, wolt ich mein
herren Secretari gebetten haben, weil er itzt s von Franckfort komet* und
daselbet u bei den hendlen gewesen, Er wolte v, so vil uns hie von zu
5 sagen, erzelen w, was des orts verhandlet und beschlossen sei. So wolten
wir von demselbigen früntlich* red miteinander haben, und was jeder
zu besserem? verstand bericht werden kan, hoffe ich, es solle dasselbige
auch jeder, wa er des statt und gelegenheit haben würt, zu fürdren 2 friden
und besserung der kirchen geprauchen. Des Sins ist on zweifei auch
10 mein gut freundt alhie, meinet den Edelman.
Darauff der Secretari: Es ist, lieber herr Probst, wie ir sagt, nechten
under uns der beschluß also gewesen, es werden aber auch viel solcher 3
reden und beschltisse in wein geschriben, der die schrifft nit lang haltet.
Aber on schertz, ich wolt, das alle, so in der regierung hin und wider
15 in Teutscher nation gepraucht werden, dise zwo Sachen eben wol ver-
stünden und zu hertzen füreten, Was uff b nechst gehaltenem 0 tag zü
Franckfort abgehandlet ist und wie die kirchengüter bei uns Teutschen
gebraucht 6 werden, Auch gebraucht werden solten und wider zü recht
gottseligem brauch leicht künden gericht werden. Derhalben wo es
20 eüch so j gefellig, will ich gern e mit euch von disen zweien stucken ein
freuntlich gesprech haben, so ferr ich durch züfallendt geschefft daran
nit verhindert werde, wer weiß f, es möchte^ etwan auch was güts
geberen.
Da sagt der Edelman: Es wirt, ob Gott wil h, on nutz nit abgehn 1,
25 zum wenigsten! bei uns selb, weil wir dan k alle 1 drei, wie ich vermeine,
diser zeit eigner geschefft halben, derwegen wir hie sind, wol müs ra7
haben. So wil n ich euch bede°, mein herrn Probst und Secretari, auch
dienstlich 7 8 gebetten? haben, ir wolten von beden** vorgenomen r punckten
die rede und früntlich s Disputation anfahen; so will ich einen Zuhörer
30 geben.
Sec.: Also ists nit abgeredt! Es solle ein jeder das sein auch zür
Sachen reden, und was ein jeden recht und billich duncket, frei melden
und anzeigen.
Edel.: Ja soviel jeder weis*.
q) handelet B. - r) wie A. - s) jetzt B. - t) kommet B. - u) daselbst B. -
v) wöllte B. — w) erzölen B. — x) freuntlich B. — y) besserm B. - z) fürdern B. —
a) sollicher B. - b)auffB. - c) gehaltnem B. - d) gepraucht B. - e) geren B. -
f) weißt B. - g) möcht B. - h) will B. - i) abgehen B. - j) wenigisten B. -
k) dann B. — 1) all B. - m) muß B. — n) will B. - o) beide B. — p) gebeten B. -
q) baiden B. — r) vorgenommen B. — s) freundtlich B. — t) weyß B.
A 4 a
7. Muße, Zeit.
8. Dienstbeflissen, hier: höflich, freundlich.
wol oder übel handele**, were r die mit oder wider recht zü sich ziehe
und gebrauche. So ferr es nun euch auch so geliebet, wolt ich mein
herren Secretari gebetten haben, weil er itzt s von Franckfort komet* und
daselbet u bei den hendlen gewesen, Er wolte v, so vil uns hie von zu
5 sagen, erzelen w, was des orts verhandlet und beschlossen sei. So wolten
wir von demselbigen früntlich* red miteinander haben, und was jeder
zu besserem? verstand bericht werden kan, hoffe ich, es solle dasselbige
auch jeder, wa er des statt und gelegenheit haben würt, zu fürdren 2 friden
und besserung der kirchen geprauchen. Des Sins ist on zweifei auch
10 mein gut freundt alhie, meinet den Edelman.
Darauff der Secretari: Es ist, lieber herr Probst, wie ir sagt, nechten
under uns der beschluß also gewesen, es werden aber auch viel solcher 3
reden und beschltisse in wein geschriben, der die schrifft nit lang haltet.
Aber on schertz, ich wolt, das alle, so in der regierung hin und wider
15 in Teutscher nation gepraucht werden, dise zwo Sachen eben wol ver-
stünden und zu hertzen füreten, Was uff b nechst gehaltenem 0 tag zü
Franckfort abgehandlet ist und wie die kirchengüter bei uns Teutschen
gebraucht 6 werden, Auch gebraucht werden solten und wider zü recht
gottseligem brauch leicht künden gericht werden. Derhalben wo es
20 eüch so j gefellig, will ich gern e mit euch von disen zweien stucken ein
freuntlich gesprech haben, so ferr ich durch züfallendt geschefft daran
nit verhindert werde, wer weiß f, es möchte^ etwan auch was güts
geberen.
Da sagt der Edelman: Es wirt, ob Gott wil h, on nutz nit abgehn 1,
25 zum wenigsten! bei uns selb, weil wir dan k alle 1 drei, wie ich vermeine,
diser zeit eigner geschefft halben, derwegen wir hie sind, wol müs ra7
haben. So wil n ich euch bede°, mein herrn Probst und Secretari, auch
dienstlich 7 8 gebetten? haben, ir wolten von beden** vorgenomen r punckten
die rede und früntlich s Disputation anfahen; so will ich einen Zuhörer
30 geben.
Sec.: Also ists nit abgeredt! Es solle ein jeder das sein auch zür
Sachen reden, und was ein jeden recht und billich duncket, frei melden
und anzeigen.
Edel.: Ja soviel jeder weis*.
q) handelet B. - r) wie A. - s) jetzt B. - t) kommet B. - u) daselbst B. -
v) wöllte B. — w) erzölen B. — x) freuntlich B. — y) besserm B. - z) fürdern B. —
a) sollicher B. - b)auffB. - c) gehaltnem B. - d) gepraucht B. - e) geren B. -
f) weißt B. - g) möcht B. - h) will B. - i) abgehen B. - j) wenigisten B. -
k) dann B. — 1) all B. - m) muß B. — n) will B. - o) beide B. — p) gebeten B. -
q) baiden B. — r) vorgenommen B. — s) freundtlich B. — t) weyß B.
A 4 a
7. Muße, Zeit.
8. Dienstbeflissen, hier: höflich, freundlich.