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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0410
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 539
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Probst: Mein herr Secretari, fahet die sach an! wir wollen beide wol
anzeigen, was uns alle mal feien würdt.
Aus u was Ursachen und wie der Nürnbergisch Fridstand uffge-
richt v ist.
Secre.: Wolan, lieben herren, So ir dan w erstlich gern* wolten von mir
hören, was man uffy jüngstem tag zu Franckfort gehandlet 2 und aber
dieselbige handlung fast alle daher entsprungen ist, das uns der Frid-
stand, zu Nürnberg uffgericht 3, nicht hat wöllen volkomen b gehalten
A 4 b werden, So werdt ihr die Franckfor|tisch handlung nit wol grüntlich
verstehen, ir wist dan c vorhin, wie es ein gestalt habe umb den gemelten
Nürnbergischen d friden.
Pro.: Wir wöllen hievon auch gern e etwas grüntlichs vernemen, dan £
gar ongleich im Reich hievon geredt würd. Etliche sagen, ihr habt disen
friden nicht gehalten. So klagen ir, man habe« in euch nicht* 1 gehalten.
Sec.: Ich will euch, ob Gott will, der warheit eygentlich berichten.
Ir wist 1, das im Abschied des letsten Augspurgischen Reichstag,
Anno etc. xxx. gehalten, unser Confession und Reformation der kirchen
verdammet und unsern Obren bey peen des Landfridens gepotten ward,
alles in den kirchen wider in den standt und brauch zu keren, in dem
es war, ee die leer des reinen Evangelii bey uns uffkomen) was 9.
Pro.: Ir habt aber nichts uff k disen Abschied geben ?
Sec.: Da war er, unverhört unser antwort, uff 1 der vermeinten geist-
lichen falsche anklage und Confutation 10 wider ordnung und recht der
kirchen und des Reichs ergangen und verdammet die gewisse leer
Christi uff m ein so nichtige ongegrünte Confutation etlicher vermeinten“
Theologen, das man uns dieselbige nit dorffte 0 geben abzüschreiben.
Und solteP doch ein schrifftliche Widerlegung sein unser Confession,
u) auß B. — v) auffgericht B. — w) dann B. - x) geren B. — y) aufFB. — z) ge-
hanldet A. — a) auffgericht B. - b) volkommen B. — c) dann B. — d) Nürnberge-
rischen B. - e) geren B. - f) dann B. - g) hab B. - h) nit B. - i) wißt B. - j) auff-
kommen B. - k) auff B. — 1) auff B. — m) auff B. — n) vermeineten B. - o) dörffte
B. - p) sollte B.
9. Zur Geschichte des Augsburger Reichstages von 1530 und zur Entstehung des
vorläufigen Abschieds vom 22. September und des endgültigen Abschiedes vom
19. November vgl. C. E. Förstemann: Urkundenbuch zur Geschichte des Reichstags
zu Augsburg 1530. 2 Bde. Halle 1833/35. — F. W. Schirrmacher: Briefe und Akten
zur Geschichte des Religionsgesprächs zu Marburg 1529 und des Reichstags zu Augs-
burg 1530. Der Rezeß vom 22. September ist abgedruckt bei Walch XVI, 1531 ff.,
und bei Förstemann II, 474, der Abschied vom 19. November bei Walch XVI, 1596 ff.
Zum Ganzen vgl. L. v. Ranke: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation.
Bd. III. Hg. von P. Joachimsen. 1925. S. 233ff. - J. von Walter: Der Reichstag zu
Augsburg 1530. Lutherjahrbuch 1930. S. iff.
10. Vgl./. Ficker: Die Konfutation des Augsburger Bekenntnisses. Leipzig 1891.
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Probst: Mein herr Secretari, fahet die sach an! wir wollen beide wol
anzeigen, was uns alle mal feien würdt.
Aus u was Ursachen und wie der Nürnbergisch Fridstand uffge-
richt v ist.
Secre.: Wolan, lieben herren, So ir dan w erstlich gern* wolten von mir
hören, was man uffy jüngstem tag zu Franckfort gehandlet 2 und aber
dieselbige handlung fast alle daher entsprungen ist, das uns der Frid-
stand, zu Nürnberg uffgericht 3, nicht hat wöllen volkomen b gehalten
A 4 b werden, So werdt ihr die Franckfor|tisch handlung nit wol grüntlich
verstehen, ir wist dan c vorhin, wie es ein gestalt habe umb den gemelten
Nürnbergischen d friden.
Pro.: Wir wöllen hievon auch gern e etwas grüntlichs vernemen, dan £
gar ongleich im Reich hievon geredt würd. Etliche sagen, ihr habt disen
friden nicht gehalten. So klagen ir, man habe« in euch nicht* 1 gehalten.
Sec.: Ich will euch, ob Gott will, der warheit eygentlich berichten.
Ir wist 1, das im Abschied des letsten Augspurgischen Reichstag,
Anno etc. xxx. gehalten, unser Confession und Reformation der kirchen
verdammet und unsern Obren bey peen des Landfridens gepotten ward,
alles in den kirchen wider in den standt und brauch zu keren, in dem
es war, ee die leer des reinen Evangelii bey uns uffkomen) was 9.
Pro.: Ir habt aber nichts uff k disen Abschied geben ?
Sec.: Da war er, unverhört unser antwort, uff 1 der vermeinten geist-
lichen falsche anklage und Confutation 10 wider ordnung und recht der
kirchen und des Reichs ergangen und verdammet die gewisse leer
Christi uff m ein so nichtige ongegrünte Confutation etlicher vermeinten“
Theologen, das man uns dieselbige nit dorffte 0 geben abzüschreiben.
Und solteP doch ein schrifftliche Widerlegung sein unser Confession,
u) auß B. — v) auffgericht B. — w) dann B. - x) geren B. — y) aufFB. — z) ge-
hanldet A. — a) auffgericht B. - b) volkommen B. — c) dann B. — d) Nürnberge-
rischen B. - e) geren B. - f) dann B. - g) hab B. - h) nit B. - i) wißt B. - j) auff-
kommen B. - k) auff B. — 1) auff B. — m) auff B. — n) vermeineten B. - o) dörffte
B. - p) sollte B.
9. Zur Geschichte des Augsburger Reichstages von 1530 und zur Entstehung des
vorläufigen Abschieds vom 22. September und des endgültigen Abschiedes vom
19. November vgl. C. E. Förstemann: Urkundenbuch zur Geschichte des Reichstags
zu Augsburg 1530. 2 Bde. Halle 1833/35. — F. W. Schirrmacher: Briefe und Akten
zur Geschichte des Religionsgesprächs zu Marburg 1529 und des Reichstags zu Augs-
burg 1530. Der Rezeß vom 22. September ist abgedruckt bei Walch XVI, 1531 ff.,
und bei Förstemann II, 474, der Abschied vom 19. November bei Walch XVI, 1596 ff.
Zum Ganzen vgl. L. v. Ranke: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation.
Bd. III. Hg. von P. Joachimsen. 1925. S. 233ff. - J. von Walter: Der Reichstag zu
Augsburg 1530. Lutherjahrbuch 1930. S. iff.
10. Vgl./. Ficker: Die Konfutation des Augsburger Bekenntnisses. Leipzig 1891.
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