NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND 407
die nit allein von den Stenden der Reichs, sonder auch von frembden
Potentaten also durch ir gelerten zügerichtet und approbieret were.
Pro.: Ja, so sagt ihr! Aber von dem ein ander mal! fart ihr jetzt fort
in ewer vorgenomnen rede. |
5 Sec.: Wie nun Kai. Majestät nach gemeltem Reichstag sehD bedacht, b i a
das die vermeynten geystlichen die sach zu irem vortheyl (wie das der
Bischöven eyner, sobald gedachter abscheydt r verlesen wäre, indem er
vom Radthauß herabgienge, selb bekennet) zu gut gemacht und erlanget s
hatten, Hesse ir Majestät nit lange nach ende des Reichstags 4 erstlich
10 durch beide meine Gnedige" Herren Graven Wilhelmen von Nassaw
und Newenar, Demnach durch meine Gnedigste Herren die Chur-
fürsten Meintz und Pfaltz mit unseren Fürsten und Stenden handlen
uff v eyn fridlichen anstandt bieß w zu eynem Concili. Warde ix. x deßhalbeny
nach anderen tägen und handlungen eyn tag zu Schweinfurt und bald
15 daruff 2 eyn ander zu Nürenberg gehalten, da hochgemelte zwen Chur-
fürsten persönlich waren und zwüschen Kai. Majestät und den unseren
handleten uff a weg und massen, wie wir auch unsers theyls mochten 15
bis c zürn Concili frid haben und des Augspurgischen abscheyds halben,
sofil der unser Religion verdammet und den peenen des Landtfridens
20 underwürffet, onbeschweret pleiben dI1.
Pro.: Dise gnad habt ir dem Türcken zu dancken, der dazumal wider
uns in rüstung stunde eI2. Ir solten sunst ewer ongehorsame f je mehr
entgolten haben.
Sec.: Gott, unserem himlischen vatter, und Kai. Majestät sampt den
25 beiden Churfürsten, die drunder gehandlet, dancken wir hierumb und
nit dem Türcken.
Ed.: Das habs ich warlich dazumal auch | gehöret, mein Herr Secretari, b i b
und von leuten h, die drurnb 4 wissen mochten) und denen zu glauben
ist, das Kai. Majestät nit alleyn des Türcken halben, sonder auch für
30 sich selb eyn entsitzen 13 gehebt habe, die eweren, ee k die streitigen
q) selbs B. - r) abschide B. - s) erlangt B. - t) Reichtags A. - u) Genedige
B. — v)auffB. - w) biß B. — x) Ward B. — y) deshalben B. - z) darauffB. -
a) auff B. - b) möchten B. - c) biß B. - d) bleiben B. — e) stünde B. - f) unge-
horsame B. - g) habe B. - h) von den leuten B. - i) darumb B. - j) möchten B. -
k) ehe B.
ix. Zu den Verhandlungen, die zum Nürnberger Anstand vom 23. Juli 1532
führten, vgl.: RE 14, 242ff. - Pol. Cor. II, S. 107ff. — J. Ficker: Aktenstücke zu den
Religionsverhandlungen des Reichstages zu Regensburg. ZKG 12. S. 582ff. —
O. Winckelmann: Der Schmalkaldische Bund und der Nürnberger Religionsfriede.
Straßburg 1892.
12. Über die türkischen Rüstungen und den Feldzug Suleimans gegen Karl V.,
den er am 26. April 1532 begann, berichtet ausführlich L. v. Ranke, a.a.O. S. 314ff.
13. Befürchtungen haben, Bedenken haben.
die nit allein von den Stenden der Reichs, sonder auch von frembden
Potentaten also durch ir gelerten zügerichtet und approbieret were.
Pro.: Ja, so sagt ihr! Aber von dem ein ander mal! fart ihr jetzt fort
in ewer vorgenomnen rede. |
5 Sec.: Wie nun Kai. Majestät nach gemeltem Reichstag sehD bedacht, b i a
das die vermeynten geystlichen die sach zu irem vortheyl (wie das der
Bischöven eyner, sobald gedachter abscheydt r verlesen wäre, indem er
vom Radthauß herabgienge, selb bekennet) zu gut gemacht und erlanget s
hatten, Hesse ir Majestät nit lange nach ende des Reichstags 4 erstlich
10 durch beide meine Gnedige" Herren Graven Wilhelmen von Nassaw
und Newenar, Demnach durch meine Gnedigste Herren die Chur-
fürsten Meintz und Pfaltz mit unseren Fürsten und Stenden handlen
uff v eyn fridlichen anstandt bieß w zu eynem Concili. Warde ix. x deßhalbeny
nach anderen tägen und handlungen eyn tag zu Schweinfurt und bald
15 daruff 2 eyn ander zu Nürenberg gehalten, da hochgemelte zwen Chur-
fürsten persönlich waren und zwüschen Kai. Majestät und den unseren
handleten uff a weg und massen, wie wir auch unsers theyls mochten 15
bis c zürn Concili frid haben und des Augspurgischen abscheyds halben,
sofil der unser Religion verdammet und den peenen des Landtfridens
20 underwürffet, onbeschweret pleiben dI1.
Pro.: Dise gnad habt ir dem Türcken zu dancken, der dazumal wider
uns in rüstung stunde eI2. Ir solten sunst ewer ongehorsame f je mehr
entgolten haben.
Sec.: Gott, unserem himlischen vatter, und Kai. Majestät sampt den
25 beiden Churfürsten, die drunder gehandlet, dancken wir hierumb und
nit dem Türcken.
Ed.: Das habs ich warlich dazumal auch | gehöret, mein Herr Secretari, b i b
und von leuten h, die drurnb 4 wissen mochten) und denen zu glauben
ist, das Kai. Majestät nit alleyn des Türcken halben, sonder auch für
30 sich selb eyn entsitzen 13 gehebt habe, die eweren, ee k die streitigen
q) selbs B. - r) abschide B. - s) erlangt B. - t) Reichtags A. - u) Genedige
B. — v)auffB. - w) biß B. — x) Ward B. — y) deshalben B. - z) darauffB. -
a) auff B. - b) möchten B. - c) biß B. - d) bleiben B. — e) stünde B. - f) unge-
horsame B. - g) habe B. - h) von den leuten B. - i) darumb B. - j) möchten B. -
k) ehe B.
ix. Zu den Verhandlungen, die zum Nürnberger Anstand vom 23. Juli 1532
führten, vgl.: RE 14, 242ff. - Pol. Cor. II, S. 107ff. — J. Ficker: Aktenstücke zu den
Religionsverhandlungen des Reichstages zu Regensburg. ZKG 12. S. 582ff. —
O. Winckelmann: Der Schmalkaldische Bund und der Nürnberger Religionsfriede.
Straßburg 1892.
12. Über die türkischen Rüstungen und den Feldzug Suleimans gegen Karl V.,
den er am 26. April 1532 begann, berichtet ausführlich L. v. Ranke, a.a.O. S. 314ff.
13. Befürchtungen haben, Bedenken haben.