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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0413
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NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND 409

des Reichs, dazumal zu Regenspurg 1? versandet, auffgericht, außge-
schriben und bei ernstlichen peenen a zu halten gepotten hatt.

Das bis b auff eyn gemeyn, frei, Christlich Concilium, wie das auff dem
Reichstag zu Nürenberg 18 beschlossen, oder so das seinen Vorgang nit
5 haben würde 0, bis d die gemeynen Stende des Reichs auff eyn gelegen e
malstatt wider berüffet und beschriben würden f, keyner den anderen
der Religion halben befehden, bekriegen etc. oder jemant, der solches
understünde, eynigen fürschub thün solle, Sonder eyn jeder den anderen
mit rechter freündtschaffD und Christenlicher liebe meynete. Das sind h
10 die wort des Kaiserlichen außschreibens I9. |

Pro.: Das war eyn mal den Augspurgischen abscheyd uffgeschoben 1;
Als mer hette man zu Augspurg der strenge etwas nachgelassen’. Aber man
müßte da unseren Theologen und dem Legaten hoffieren 20, was joch
der kirchen und Deütscher nation draus k entstünde, und wie fest man
15 in fürgenomener 1 strenge beharrete. Aber faret ir fürt!

Sec.: Weil aber nun solcher frid nit het m mögen erhalten werden, wa
das Chammer- und ander gericht in den Religionsachen hetten nach irem
stilo urtheyl sprechen wöllen, das ist nach dem Bäpstlichen onrechten,
dem Wormbsischen Edict und Augspurgischen abscheydt, So hat
20 Kai. Majestät weiter das auch ge williget, alle rechtfertigung in Religion-
sachen, so durch den Fiscal und andere wider den ChurF. zu Sachsen
und seine zügewandten dazumal angefangen waren oder hernach an-
gefangen würden, anzüstellen bis 11 zu nechstkünfftigem Concilio oder
Reichsversamlung, die gehalten werden solte, wa das Concilium seinen
25 fürgang nit erlangen würde 0.

Nun, disen artickel, die anstellung der rechtfertigung belangend, hat
uns das Cammergericht nie halten wöllen, sonder sind mit iren? ver-
meynten rechtfertigungen wider die unseren immer fürgefaren alswol
gegen uns, die sie doch gestohn 21, diejenigen sein, die der Kaiser in den

a) peen B. — b) biß B. — c) wurde B. — d) biß B. - e) gelegne B. — f) wurden
B. — g) freüutschafft A. — h) seind B. — i) auffgeschoben B. — j) streng ettwas
nachlassen B. — k) darauß B. — 1) fürgenommener B. - m) hett B. — n) biß B. -
o) wurde B. - p) ihren B.

17. Reichstag in Regensburg vom 17. April 1532 bis 3. August 1532, vgl. L.v.
Ranke III, a.a.O. S. 324 fr.

18. Der Reichstag zu Nürnberg forderte in seinem Abschied am 9. Februar 1523
ein »frei cristlich concilium« in deutscher Nation, das binnen Jahresfrist begonnen
haben sollte. Vgl. Deutsche Reichstagsakten unter Karl V., bearbeitet von A.. Wrede,
III, 1901, S. 746.

19. Vgl. die kaiserliche Bewilligung des Nürnberger Anstandes bei Walch XVI,
1845.

20. Schmeicheln.

21. Zugeben.

Bzb
 
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