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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0419
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NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND 415

Pro.: Welcher d massen hat man aber die handlung zum friden für-
genomen?

Se.: Erstlich haben die Kay. und Kö. e oratoren Key. mandat und
befelch fürbracht, welcher warlich gantz gnedig und milt gestehet ware f.

5 Ed.: Lieber Secretari, hetten ir ein copey darvon und lisset 6 sie uns
sehen ?

S.: Gern wil h sie herfürsuchen.

E.: Wan 1 unßi nur Got k behieten 1 wolt, das wir Deutschen einander
nicht selb einmal verderbten! der teüfel versuchet je vil.

10 P.: Wir hetten ja am Türcken übrig“ genüg zu kriegen, wan n wir
gleichwol eins und zu kriegen eben wol gefast und lüstig 0 weren.

Ed.: Es ist warlich zu erbarmen, das so fil onrüwiger leut im reich
sind? und zwar in allen Stenden, nit allein bei den geistlichen. Nun
wurde sich sein freilich kein stand hoch besseren mögen, kernen wir
15 einander einmal in die har.

P.: Man findet aber solche leut, die ir glück allein durch ander leut
onglück suchen, wan'i sie gleich selb etwan auch mehr Unglücks dan r
glücks bei der Sachen zu erwarten haben. Wolt got, frome s, erhebend 1
Fürsten und andere sehen etwan den | leuten baß inß spil.

20 S.: Da habt ir den Kay. befelch.

E.: Lieber her Propst, leset" in, das ichs auch hör.

P.: wir, Carl der fünfft, von Gots gnaden Römischer Kayser, zu allen
zeyten merer des T Reichs etc., Bekennen öffentlich und thün kunt aller
meniglich, als wir verschiner zeit nach filfaltiger embsiger w handlung,
25 die wir von wegen der streitigen religionsachen zu mermaln fürge-
nomen x und gepflegt, die selb sach zületst ufE einen stilstand bis 2 uff a
ein general Concilium oder gemeine reichsversamlung gefördert und
gepracht b und darufE ein gemeinen landfriden außgebotten d und allent-
halben in das h. Reich verkünden lassen, Auch alle gerichtlich proceß,
30 die religion- und glaubenssachen belangen, an unser K. Cammer, und
andern gerichten angestehet haben Und sich aber kürtzlich darnach von
wegen desselbigen stilstands etwas mißverstands undirrunge angemelten
unseren Ka. Cammerg. und andern e gerichten zügetragen und noch
täglich zütragen, daraus 1 (wie zu besorgen) allerlei unrath im h. reich
35 ervolgen und nit allein unsers heiligen Christlichen glaubens und namens
erbfeind, dem Türcken, raum gelassen, die Christenheit zu überziehen 6
und zu vergweltigen, sonder auch die löblich Deütsche Nation dadurch h

d) Wellicher B. - e) Kü. B. - f) warde B. — g) liesset B. — h) will B. - i) Wann
B. — j) uns B. — k) Gott B. — 1) behüten B. - m) uberig B. — n) wann B. -
o) lustig B. — p) seind B. — q) wann B. — r) dann B. — s) fromme B. — t) eer-
liebend B. - u) lllet A. — v) deß B. — w) emsiger B. — x) fürgenommen B. —
y)aufFB. — 2) biß B. — a)auffB. - b) gebracht B. - c)darauffB. - d) außge-
boten B. - e) anderen B. — f) darauß B. — g) uberziehen B. — h) dardurch B.

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