416 SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 3 9
zu verrüttung und empörung und zületst in verderblichen und onwider-
bringlichen schaden und nachteil gefüret werden möcht. Dieweil wir
aber je und alweg geneigt gewesen, dise religion- und glaubenssach
durch gütlich fridlich weg zu vergleichen und zu 1 vereinigen, wie darf
C 2 b solchs auß | allen unser deshalben k gepflegten handlungen klarlich
erscheinet, auch der gnedigen meinung noch sind 1, dieselbe obernanter
massen und durch zimlich billich wege und mittel hinzülegen. Darzü
wir auch unsern freündtlichen lieben bruder und Schwager, den König™
zu Franckreich, mit dem wir jüngst verschiner zeit auch handlung 34
gepflegt, gantz geneigt befunden, auch nit zweifelen", sein liebe werd
derselben erbieten noch dise sach seins teils mit bestem fleiß auch
fürderen. Und so unß dan° über? sollichs alles vor wenig tagen zu
wissen körnen ff, wie das die hochgebornen Johans Friderich, Hertzog 1
zu Sachsen, Landgrave in Türingen und Margrave zu Meisen, des
h. Römischen Reichs Ertzmarschalck, und Philips, Landgrave zu Hessen
etc., unser liebe Ohemen, Churfürsten und Fürsten sampt anderen
protestierenden Stenden sich dergleichen auch vernemen lassen und
erbieten Sachen halben, darumb die protestation von denselben Stenden
geschehen ist, in fridlich gütliche handlung einzülassen, Und sich der-
massen zu erzeigen, das desselben orts kein mangel erscheinen soll, so
fer solche handlung zuvor von uns bewilliget und unser Consens und
volmacht darüber ausbracht s, auch derhalben ein tag an gelegne zeit
und malstat fürgenomen 11 und angesetzet worden. Das wir demnach der
Sachen zu gutem, damit frid und einikeit im h. reich Teütscher Nation
erhalten und gepflantzet und den Türcken desto statlicher widerstand
beschehen, auch gemeiner Christenheit und sonderlich Teütscher Nation
C3a in anderm u iren T mercklichen | obligen geholflen werden möge, die
gemelte handlung gnediglich bewilliget Und hierauff den erwürdigen
Johansen, erweleten Ertzbischove zu Londen, postulierten zu Costentz
und Bischoff zu Rosschilt, unsern fürsten und lieben andechtigen und
den ernvesten w und gelerten, unsern vice Cantzier und des* Reichs lieben
getrewen Mathias Helden 33, lerer der rechten, unsere Rath und oratorn
in Deütschland, zu solcher handlung zu unsern Kaiser. Commissarien
i) zü A. — j) dann B. - k) deßhalben B. — 1) seind B. - m) Künig B. — n) zweif-
len B. - o) dann B. — p) über B. - q) kommen B. — r) Hettzog A. - s) auß-
bracht B. - t) fiirgenommen B. - u) andern B. - v) irem B. — w) eernvesten B. —
x) deß B.
34. Der Waffenstillstand mit Franz I. in Nizza brachte eine scheinbare Versöhnung,
die Streitpunkte wurden jedoch nur vertagt. Vgl. P. Joachimsen: Die Reformation
als Epoche der deutschen Geschichte. 1951. S. 227. - K.Brandi: Kaiser Karl V.
Bd. I. 1937. S. 334f.
35. Matthias Held hat an den Verhandlungen in Frankfurt nicht teilgenommen.
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zu verrüttung und empörung und zületst in verderblichen und onwider-
bringlichen schaden und nachteil gefüret werden möcht. Dieweil wir
aber je und alweg geneigt gewesen, dise religion- und glaubenssach
durch gütlich fridlich weg zu vergleichen und zu 1 vereinigen, wie darf
C 2 b solchs auß | allen unser deshalben k gepflegten handlungen klarlich
erscheinet, auch der gnedigen meinung noch sind 1, dieselbe obernanter
massen und durch zimlich billich wege und mittel hinzülegen. Darzü
wir auch unsern freündtlichen lieben bruder und Schwager, den König™
zu Franckreich, mit dem wir jüngst verschiner zeit auch handlung 34
gepflegt, gantz geneigt befunden, auch nit zweifelen", sein liebe werd
derselben erbieten noch dise sach seins teils mit bestem fleiß auch
fürderen. Und so unß dan° über? sollichs alles vor wenig tagen zu
wissen körnen ff, wie das die hochgebornen Johans Friderich, Hertzog 1
zu Sachsen, Landgrave in Türingen und Margrave zu Meisen, des
h. Römischen Reichs Ertzmarschalck, und Philips, Landgrave zu Hessen
etc., unser liebe Ohemen, Churfürsten und Fürsten sampt anderen
protestierenden Stenden sich dergleichen auch vernemen lassen und
erbieten Sachen halben, darumb die protestation von denselben Stenden
geschehen ist, in fridlich gütliche handlung einzülassen, Und sich der-
massen zu erzeigen, das desselben orts kein mangel erscheinen soll, so
fer solche handlung zuvor von uns bewilliget und unser Consens und
volmacht darüber ausbracht s, auch derhalben ein tag an gelegne zeit
und malstat fürgenomen 11 und angesetzet worden. Das wir demnach der
Sachen zu gutem, damit frid und einikeit im h. reich Teütscher Nation
erhalten und gepflantzet und den Türcken desto statlicher widerstand
beschehen, auch gemeiner Christenheit und sonderlich Teütscher Nation
C3a in anderm u iren T mercklichen | obligen geholflen werden möge, die
gemelte handlung gnediglich bewilliget Und hierauff den erwürdigen
Johansen, erweleten Ertzbischove zu Londen, postulierten zu Costentz
und Bischoff zu Rosschilt, unsern fürsten und lieben andechtigen und
den ernvesten w und gelerten, unsern vice Cantzier und des* Reichs lieben
getrewen Mathias Helden 33, lerer der rechten, unsere Rath und oratorn
in Deütschland, zu solcher handlung zu unsern Kaiser. Commissarien
i) zü A. — j) dann B. - k) deßhalben B. — 1) seind B. - m) Künig B. — n) zweif-
len B. - o) dann B. — p) über B. - q) kommen B. — r) Hettzog A. - s) auß-
bracht B. - t) fiirgenommen B. - u) andern B. - v) irem B. — w) eernvesten B. —
x) deß B.
34. Der Waffenstillstand mit Franz I. in Nizza brachte eine scheinbare Versöhnung,
die Streitpunkte wurden jedoch nur vertagt. Vgl. P. Joachimsen: Die Reformation
als Epoche der deutschen Geschichte. 1951. S. 227. - K.Brandi: Kaiser Karl V.
Bd. I. 1937. S. 334f.
35. Matthias Held hat an den Verhandlungen in Frankfurt nicht teilgenommen.
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