NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND
42 5
und beschlossen seie. Weil die Chamer Doctores durch die Mindische
acht und ire andere vermeinete onrechtmessige processen die unseren
öffentlich in onfridenP gesetzet und zu 1! schwerer rüstung und daher
auch etliche andere [ stende, nemlich die von der gegenbindtnüs 1, e i a
5 bracht s hatten und der krieg vor der thür wäre. So hat der Orator von Was der Orator ^»gesagt
wegen Kai. Maj. versprochen, das dieselbige aus 4 Ka. Maj. die zeit ver-
sprochens anstands solche acht und processen in allen den Sachen, die
wir im als Religionsachen, darfür sie das Cammergericht nit wolte
erkennen, anzeigt haben, suspendieren und anstellen solle.
10 Und wa u die Assessores des Cammergerichts v solchem 47 suspendieren
und anstellen nit wolten stat thün, alle ihre Proceß und urthail per
decreta irritantia cassieren und zünichten.
Ed.: Das ists, das der Kai. Orator euch zügesagt hat.
Sec.: Ja, sampt dem, das die von der gegenbündtnüs x auch niemand
15 in ire bündtnüsy ferner auffnemen Und das die Kais. Maj. verschaffen
solle, das die zeit dises anstands 2 nit allein die jetz in unser christlichen
Vereinigung seind, sonder uberal niemand im Reiche unser religion
halben beschweret oder vergwaltiget werde. Uber dis a hat der Kai.
Orator auch das über sich genommen, das er verschaffen solte, das die
20 versamleten knecht, so die armen leüt b der Statt Bremen und des
Fürstenthumbs Leinenburg beschedigten, wie sie dann vor die under-
thonen des Graven von der Hoi gar verderbet hatten, wider zerstrewet
wurden 52.
Ed.: Das ist auch geschehen.
25 Sec.: Weis c nit anders.
Ed.: Dagegen solt ir auff bemeldten tag gen | Nürnberg erscheinen e i b
und handlen, wie abgeredt, auff christlich Vergleichung der kirchen,
dieweil niemand in ewer d bündtnüß nemen, die pfaffen dise zeit niessen
lassen, was sie bis uff e disen anstand noch in henden und genies f gehebt
30 haben, und so der merer teil der anderen® Stende jetz zu Worms be-
schliessen werden, die eilende hilff wider die Türcken zu thün h, so sollen
ir alsdann die ewere 4 schon bewilliget haben.
S.: Ja, dis) ist alles, das uff k disem Franckfortischen tage abgehandlet
p) unfriden. - q) fehlt B. — r) gegenbündtnis B. — s) pracht B. - t) auß B. —
и) wo B. — v) Cammergerichtes B. — w) sollichem B. — x) gegebündtniß B. —
y) bündtniß B. — z) anstandes B. — a) diß B. - b) leute B. - c) Weiß B. - d) ewr B. —
e) biß auff B. - f) genieß B. - g) andern B. - h) thon B. - i) ewre B. - j) diß B. -
к) auff B.
52. Die Rüstungen waren vom Feldhauptmann des Nürnberger Bundes, Herzog
Heinrich von Braunschweig und Lüneburg, im Gebiet des Stiftes Bremen und in der
Grafschaft Hoya vorgenommen worden. B. berichtet darüber auch in seiner Schrift:
Von Kirchenguetern, Bibi. Nr. 65, S.A 4 a. Vgl. auch O. Meinardus, a.a.O. S. 622f.
und Anm. 33.
42 5
und beschlossen seie. Weil die Chamer Doctores durch die Mindische
acht und ire andere vermeinete onrechtmessige processen die unseren
öffentlich in onfridenP gesetzet und zu 1! schwerer rüstung und daher
auch etliche andere [ stende, nemlich die von der gegenbindtnüs 1, e i a
5 bracht s hatten und der krieg vor der thür wäre. So hat der Orator von Was der Orator ^»gesagt
wegen Kai. Maj. versprochen, das dieselbige aus 4 Ka. Maj. die zeit ver-
sprochens anstands solche acht und processen in allen den Sachen, die
wir im als Religionsachen, darfür sie das Cammergericht nit wolte
erkennen, anzeigt haben, suspendieren und anstellen solle.
10 Und wa u die Assessores des Cammergerichts v solchem 47 suspendieren
und anstellen nit wolten stat thün, alle ihre Proceß und urthail per
decreta irritantia cassieren und zünichten.
Ed.: Das ists, das der Kai. Orator euch zügesagt hat.
Sec.: Ja, sampt dem, das die von der gegenbündtnüs x auch niemand
15 in ire bündtnüsy ferner auffnemen Und das die Kais. Maj. verschaffen
solle, das die zeit dises anstands 2 nit allein die jetz in unser christlichen
Vereinigung seind, sonder uberal niemand im Reiche unser religion
halben beschweret oder vergwaltiget werde. Uber dis a hat der Kai.
Orator auch das über sich genommen, das er verschaffen solte, das die
20 versamleten knecht, so die armen leüt b der Statt Bremen und des
Fürstenthumbs Leinenburg beschedigten, wie sie dann vor die under-
thonen des Graven von der Hoi gar verderbet hatten, wider zerstrewet
wurden 52.
Ed.: Das ist auch geschehen.
25 Sec.: Weis c nit anders.
Ed.: Dagegen solt ir auff bemeldten tag gen | Nürnberg erscheinen e i b
und handlen, wie abgeredt, auff christlich Vergleichung der kirchen,
dieweil niemand in ewer d bündtnüß nemen, die pfaffen dise zeit niessen
lassen, was sie bis uff e disen anstand noch in henden und genies f gehebt
30 haben, und so der merer teil der anderen® Stende jetz zu Worms be-
schliessen werden, die eilende hilff wider die Türcken zu thün h, so sollen
ir alsdann die ewere 4 schon bewilliget haben.
S.: Ja, dis) ist alles, das uff k disem Franckfortischen tage abgehandlet
p) unfriden. - q) fehlt B. — r) gegenbündtnis B. — s) pracht B. - t) auß B. —
и) wo B. — v) Cammergerichtes B. — w) sollichem B. — x) gegebündtniß B. —
y) bündtniß B. — z) anstandes B. — a) diß B. - b) leute B. - c) Weiß B. - d) ewr B. —
e) biß auff B. - f) genieß B. - g) andern B. - h) thon B. - i) ewre B. - j) diß B. -
к) auff B.
52. Die Rüstungen waren vom Feldhauptmann des Nürnberger Bundes, Herzog
Heinrich von Braunschweig und Lüneburg, im Gebiet des Stiftes Bremen und in der
Grafschaft Hoya vorgenommen worden. B. berichtet darüber auch in seiner Schrift:
Von Kirchenguetern, Bibi. Nr. 65, S.A 4 a. Vgl. auch O. Meinardus, a.a.O. S. 622f.
und Anm. 33.