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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0434
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1538-1539
aber dessen, das der Kai. Orator zu Franckfort von Kaiserlich. Majestät
gemüt den Protestierenden Stenden dis r öffentlich bezeüget hat, das ir s
Majestät nichts liebers* sehen wolte, dann das im Reich eyn warer fride
und volkommen eynigkeyt zwischen den Stenden were. Und aber wol
E 5 a wisse, das eyn solcher fride one | Vergleichung der hauptsachen der 5
religion nit erfolgen möge, derhalben ir M. nichts bessers und frucht-
barem bedacht habe, dan u das zü T guter, erbarer, Christlicher und ent-
licher Vergleichung im namen Gottes zu der hauptsachen gegriffen
werde, Und das der gestalte, das etliche erbare, verstendige, schiedlich,
gotförchtige, frid- und erliebende w und nit zenckische, hartneckische* 10
personen züsamen geschicket wurden.
Weil nun Kay. M. nach so lang geübetem raht und bei fürnemen,
weisen und grossen lebten, wie der Orator besonderen personen gesagt,
sich dessen bedacht und entschlossen, den unseren auch sollichs selb
anbieten lassen, so ist ja zu hoffen, ir M. werde gnediglich bei disem 15
irem eigen bedacht und fürschlag verharren. So sein warlich die Deüt-
schen Fürsten der so geferlicheny zwispalt eben mied, Dan z sie je wol
sehen, zu was verderben es Deütscher nation reichen wille, Und werden,
ob Gott wille, die Deütschen Nation und so vil tausent 3 armer selen b
umb des Bapsts oder auch der iren mißbreuch und ergernuß willen nit 20
lassen also verderben und zu grundt gehn.
Ede.: Ja, wan c man mit dem kirchengüt vergleichen 11 were! das, sorge
ich, werde uns vil verhinderen.
Sec.: Des hette ich nit so grosse sorg, wann uns der liebe Gott in
dem allein hülffe, das unsere heupter und andere e Fürsten das Reich 25
E 5 b Christi in der warheit begereten £ und suchten und | Christo, dem
Herren, der doch allen gewalt im himel g und erden allein hat 60, so vil
vertraweten, das er sie auch vor des Bapsts und alles seines 11 anhangs
practicen wol behüten könde 1 und wolt. Dani sovil die kirchengüter
und her schafften betriffet, were alsdan k wol rath zu finden. 30
Ede.: Lieber mein her 1 Secretari, welcher massen ?
Sec.: Die kirchendiener, so das wort und sacramenten außspenden und
die seelsorg mit der that und recht verrichten, die dürffen des zeitlichen
güts nit fil. Dan m so sie füter und decke haben, werden sie weiters nicht“
begeren; die sollen nach vermöge götlichs 0 worts und aller Canonum 35
auch nit allein aller eüsseren regierung, sonder auch aller weltlichen
r) diß B. - s) ihr B. - t) lieber B. - u) dann B. - v) fehlt B. - w) eerliebende B. -
x) fehlt B. - y) geferliche B. - z) Dann B. - a) tauset A. - b) seelen B. -
c) wann B. — d) verglichen B. — e) ander B. — f) begerten B. — g) himmel B. —
h) seins B. - i) künde B. - j) Dann B. - k) alsdann B. - 1) herr B. - m) Dann B. -
n) nichts B. - o) göttlichs B.
60. Vgl. Mt 28,18.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1538-1539
aber dessen, das der Kai. Orator zu Franckfort von Kaiserlich. Majestät
gemüt den Protestierenden Stenden dis r öffentlich bezeüget hat, das ir s
Majestät nichts liebers* sehen wolte, dann das im Reich eyn warer fride
und volkommen eynigkeyt zwischen den Stenden were. Und aber wol
E 5 a wisse, das eyn solcher fride one | Vergleichung der hauptsachen der 5
religion nit erfolgen möge, derhalben ir M. nichts bessers und frucht-
barem bedacht habe, dan u das zü T guter, erbarer, Christlicher und ent-
licher Vergleichung im namen Gottes zu der hauptsachen gegriffen
werde, Und das der gestalte, das etliche erbare, verstendige, schiedlich,
gotförchtige, frid- und erliebende w und nit zenckische, hartneckische* 10
personen züsamen geschicket wurden.
Weil nun Kay. M. nach so lang geübetem raht und bei fürnemen,
weisen und grossen lebten, wie der Orator besonderen personen gesagt,
sich dessen bedacht und entschlossen, den unseren auch sollichs selb
anbieten lassen, so ist ja zu hoffen, ir M. werde gnediglich bei disem 15
irem eigen bedacht und fürschlag verharren. So sein warlich die Deüt-
schen Fürsten der so geferlicheny zwispalt eben mied, Dan z sie je wol
sehen, zu was verderben es Deütscher nation reichen wille, Und werden,
ob Gott wille, die Deütschen Nation und so vil tausent 3 armer selen b
umb des Bapsts oder auch der iren mißbreuch und ergernuß willen nit 20
lassen also verderben und zu grundt gehn.
Ede.: Ja, wan c man mit dem kirchengüt vergleichen 11 were! das, sorge
ich, werde uns vil verhinderen.
Sec.: Des hette ich nit so grosse sorg, wann uns der liebe Gott in
dem allein hülffe, das unsere heupter und andere e Fürsten das Reich 25
E 5 b Christi in der warheit begereten £ und suchten und | Christo, dem
Herren, der doch allen gewalt im himel g und erden allein hat 60, so vil
vertraweten, das er sie auch vor des Bapsts und alles seines 11 anhangs
practicen wol behüten könde 1 und wolt. Dani sovil die kirchengüter
und her schafften betriffet, were alsdan k wol rath zu finden. 30
Ede.: Lieber mein her 1 Secretari, welcher massen ?
Sec.: Die kirchendiener, so das wort und sacramenten außspenden und
die seelsorg mit der that und recht verrichten, die dürffen des zeitlichen
güts nit fil. Dan m so sie füter und decke haben, werden sie weiters nicht“
begeren; die sollen nach vermöge götlichs 0 worts und aller Canonum 35
auch nit allein aller eüsseren regierung, sonder auch aller weltlichen
r) diß B. - s) ihr B. - t) lieber B. - u) dann B. - v) fehlt B. - w) eerliebende B. -
x) fehlt B. - y) geferliche B. - z) Dann B. - a) tauset A. - b) seelen B. -
c) wann B. — d) verglichen B. — e) ander B. — f) begerten B. — g) himmel B. —
h) seins B. - i) künde B. - j) Dann B. - k) alsdann B. - 1) herr B. - m) Dann B. -
n) nichts B. - o) göttlichs B.
60. Vgl. Mt 28,18.