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SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 3 9
in dem Zusagen, die der kirchen gut zum verderben der kirchen so jemer-
lich n verschwenden ?
Pr.: Ei, wan° man zu Nürnberg die gemeine reformation erlanget,
so werdet irs den? kirchen alles zumal erobren.
Se.: Des hat man sich auch allein in dem getrost, got'i gebe, nicht
vergebens.
P.: Es ist aber dannoch r auch ein grosses, das jetz allen ewren s
zügwanten 4 alle urtheil und proceß auch in Sachen, die ander leüt nit u
F 8 a wollen lassen religion sa|chen sein, am Camergericht auffgeschoben
sind v. Diser artickel duncket unseren w teil wol schwerer und ongleicher
dan x euch alles, des? ir euch bschweret.
S.: Uß z was grund aber? Ist unß doch diß im Nürnber. fridstand vor
also versehen und gepotten 3.
P.: Das gestet man euch nit.
S.: Wa aber gleichs und billichs gelten mag, da könden b wirs mit
guten, gegrünten Ursachen beweisen.
P.: Nun, das wirs einmal enden, fehlet euch auch etwas am artickel
der Türcken hilffe?
Se.: Nein, wiewol es in dem dennoch auch nicht 0 gleich zügaht.
Warumb sollen wir vor und sonder anderen stenden solche hilff Zu-
sagen? Sind wir den d Juden, das wir unserer religion also friden kauffen
müssen ?
P.: Ei, nit also, ihr seit die fromen e Christen, die vor anderen sollich
werck brüderlicher liebe sollen anfahen.
Sec.: Wan £ es helffen möchte, wir wolten gern vil mehr thün. Dahin
solte man aber das übriges kirchengüt und die so freüdigen und reisigen
geystlichen vor anderen gebrauchen.
P.: Ei, wir sind h alle Christi und ist aller menschen gut und leib
Christi. Darumb müssen wir auch alle helffen.
Sec.: Got* gebe, das wirs thün. Aber hilffet uns der her' nicht zu
warer reformation der kirchen, so besorge ich, es werde wie bißher uff k
unser seiten nicht vil raths noch glücks 1 erscheinen. Der her“ gebe,
das mein sorg vergebens sei. Wir haben ja nun eben zu offt und vil
erfaren, das der herr in unserem heere nit mitzeucht, sonder, wie wir
ihn suchen, so hilfft er unß n. Ehr wolle gnediglichen 0 geben, das dise
eilende hilffe jetz baß erschiesse, dann die vorigen erschossen seind. [
F 8 b P.: Wa man sich aber, da Got vor seie, in zeit nach außgang dises
n) jämmerlich B. — o) wann B. — p) der B. — q) Gott B. — r) dannocht B. —
s) eweren B. - t) zügewanten B. — u) nich B. - v) seind B. - w) unsern B. -
x) dann B. — y) deß B. — z) Auß B. — a) gepoten B. - b) künden B. — c) nit B. —
d) denn B. - e) frommen B. - f) Wann B. - g) uberige B. - h) seind B. - i) Gott
B. - j) herr B. - k) auff B. - 1) glückes B. - m) herr B. - n) uns B. - o) gne-
digklich B.
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in dem Zusagen, die der kirchen gut zum verderben der kirchen so jemer-
lich n verschwenden ?
Pr.: Ei, wan° man zu Nürnberg die gemeine reformation erlanget,
so werdet irs den? kirchen alles zumal erobren.
Se.: Des hat man sich auch allein in dem getrost, got'i gebe, nicht
vergebens.
P.: Es ist aber dannoch r auch ein grosses, das jetz allen ewren s
zügwanten 4 alle urtheil und proceß auch in Sachen, die ander leüt nit u
F 8 a wollen lassen religion sa|chen sein, am Camergericht auffgeschoben
sind v. Diser artickel duncket unseren w teil wol schwerer und ongleicher
dan x euch alles, des? ir euch bschweret.
S.: Uß z was grund aber? Ist unß doch diß im Nürnber. fridstand vor
also versehen und gepotten 3.
P.: Das gestet man euch nit.
S.: Wa aber gleichs und billichs gelten mag, da könden b wirs mit
guten, gegrünten Ursachen beweisen.
P.: Nun, das wirs einmal enden, fehlet euch auch etwas am artickel
der Türcken hilffe?
Se.: Nein, wiewol es in dem dennoch auch nicht 0 gleich zügaht.
Warumb sollen wir vor und sonder anderen stenden solche hilff Zu-
sagen? Sind wir den d Juden, das wir unserer religion also friden kauffen
müssen ?
P.: Ei, nit also, ihr seit die fromen e Christen, die vor anderen sollich
werck brüderlicher liebe sollen anfahen.
Sec.: Wan £ es helffen möchte, wir wolten gern vil mehr thün. Dahin
solte man aber das übriges kirchengüt und die so freüdigen und reisigen
geystlichen vor anderen gebrauchen.
P.: Ei, wir sind h alle Christi und ist aller menschen gut und leib
Christi. Darumb müssen wir auch alle helffen.
Sec.: Got* gebe, das wirs thün. Aber hilffet uns der her' nicht zu
warer reformation der kirchen, so besorge ich, es werde wie bißher uff k
unser seiten nicht vil raths noch glücks 1 erscheinen. Der her“ gebe,
das mein sorg vergebens sei. Wir haben ja nun eben zu offt und vil
erfaren, das der herr in unserem heere nit mitzeucht, sonder, wie wir
ihn suchen, so hilfft er unß n. Ehr wolle gnediglichen 0 geben, das dise
eilende hilffe jetz baß erschiesse, dann die vorigen erschossen seind. [
F 8 b P.: Wa man sich aber, da Got vor seie, in zeit nach außgang dises
n) jämmerlich B. — o) wann B. — p) der B. — q) Gott B. — r) dannocht B. —
s) eweren B. - t) zügewanten B. — u) nich B. - v) seind B. - w) unsern B. -
x) dann B. — y) deß B. — z) Auß B. — a) gepoten B. - b) künden B. — c) nit B. —
d) denn B. - e) frommen B. - f) Wann B. - g) uberige B. - h) seind B. - i) Gott
B. - j) herr B. - k) auff B. - 1) glückes B. - m) herr B. - n) uns B. - o) gne-
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