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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0454
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450

SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 539

dienet hetten, unser lere bei anderen zu verhinderen?, So kondten 2 wir
den fürgeschlagen friden, der uns sonst wol gemeint gewesen, nit
annemen, allein der Ursachen, das Ka. Ma. nit a wolte zügeben, in die
H 2 b gestalten fride artickel zu setzen, | das in solchem friden Auch die

solten begriffen werden, die sich unser Confession hernaher b einlassen 5
würden. Dann fürnemlich ob disem puncten hat sich die handlung zu
Schweinfurt und Nürnberg so lang gesperret und verzogen".

Pro.: Wolan, hatt dann Kai. Maj. in denen Articulen, uff c die zu
Schweinfurt und Nürnberg umb eyn friden gehandlet worden, eweren
Zusatz nit zügeben wollen, das nemlich solcher fridstandt auch auff die 10
solte gestehet werden, die sich ewer bekentnüß nach 100 einlassen würden.
Sonder hatte d es endtlich wollen dabey bleiben lassen, das die Artickel
allein auff die gestehet würden e, die sich ewer Confession desmal schon
eingelassen hatten 1. So ists je klar und onwidersprechlich, das Kaiser.
Maj. meinung und verstand eygentlich gewesen ist, denen allein den 15
friden zu versprechen und auffzürichten, die sich dazümal ewer Con-
fession eingelassen hatten, und nit denen, die sich ewer Confession
hernaher einlassen würden.

Sec.: Auch nit, mein herr Probst, zu gar klar und unwidersprechlich
War ists: hetten wir dieselbigen artickel also angenommen, wie von 20
Kaiserhcher Majestet begeret warde, das nemlich unser Zusatz deren-
halben, die hernaher unser Confession annemen mochten, über des-
halben gehaltenes disputation mit unser h bewilligung ußgelaßen 1 were.

So liesse es sich ja etlicher massen ansehen, als were der friden ahein
H 3 a denen gegeben, die dazümal unjseri Confession verwandt waren, und 25
nit denen, die ir seither verwandt worden k sindt oder nach 1 werden
mögen. Wiewol es dannocht nit notwendig volgete.

Prop.: Wie das ?

Sec.: Da hette das, das Kay. Majestät denen, die sich unser Confession
eingelassen hatten“, den friden außtrucklich versprochen, die, so sich 30
hernacher eingelassen haben, mitnichten ausgeschlossen, Wie das in
dem mündtlichen gespreche" zu Nürnberg von den Raten der under-
hendler selb fürgehalten und bezeüget warde, damit anzüzeigen, das
wir nicht nott hetten, unseren züsatz der zükommenden halben zü
bestreiten, Weil doch mit solchen Worten den zükünfftigen der 35

y) verhindern B. - z) kündten B. - a) nie B. - b) hernacher B. - c) auff B. -
d) hat B. — e) wurden B. — f) hetten B. — g) gehaltne B. — h) unserer B. — i) auß-
gelassen B. - j) dazümal von unser B. — k) fehlt B. - 1) noch B. — m) heten B. -
n) gesprech B.

99. Zu den langwierigen Verhandlungen in Schweinfurt und Nürnberg während
des Reichstages zu Regensburg 1532 vgl. Pol. Cor. II, S. 1x5 ff.

100. Noch.
 
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