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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0461
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NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND

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und ongewisses zu setzen, nemlich weil wir uns in der Schweinfurti-
schen und Nürenbergischen h handlungen das alweg 1 Vorbehalten haben,
uns aller deren, so sich unser confession halten würden, wie unser selb
anzünemen und sie wie unsere | glidmassen in Christo zu halten. 14 a

5 Pro.: Ja, mein Herr Secretari, wann man euch das gestünde, das der
Augspurgisch abscheydt wider den abscheydt Christi were, und das die
gehorsame Christi euch getrungen hette, euch von der gehorsame
Kaiserlicher Majestät und der kirchen abzüreissen, de hoc autem adhuc
sub iudice lis est.

io Sec.: Wol, sub quo iudice aber? Solle nicht diser span vom Concilio
oder Reichsversamlung erörteret’ werden? Das Chammergericht würdt k
ja nit competens iudex in disen Sachen sein.

Pro.: Ey, solle dann das Concilium erst die Sachen richten, so müsten
ir dieweil auch mit ewerem neweren still stöhn 1. Pendente lite nihil
i5 innouandum.

Secretar.: Eyn jeder Christ muß sich seins glaubens halten, und wenn“
er erkennt, was des Herren 11 wille ist, so gepürt 0 im, nicht erst auff der
menschen und mitknechten Gottes Concilia zu harren, dann wir dem
HerrenP vor allen gehorchen und von gantzem hertzen dienen sollen
20 on alles auffsehen eyniger Creaturen. Mit dem zeitlichen ists eyn anders,
da mag man des Richters Spruch wol erwarten on gefahr Göttliches
zorns'g wens r gleich so lange anstünde, als etwan der armen oder übel
gemeynten Sachen bei den menschlichen gerichten anstohn s und hangen
pleibenk

25 Pro.: Wie aber, wenn" sich eyner beredt v, er gehorchete dem willen
Gottes, so er seinem aygnen willen w oder anderer irriger menschen
willen volgete. |

Sec.: Darüber muß eyn jeder sein gefahr x bestehn? gegen Gott und i4b
den menschen. Wer aber von hertzen und in warem glauben den
30 Herren 2 bittet, das er im seinen willen eröffne, den wirt der Herr daran
nicht verfelen lassen. Wollen dann eynen sollichen die menschen dabei
nit a pliben b laßen und verhenget inen Gott, etwas wider in fürzünemen,
so muß es derselbig umbs Herren c willen leiden und sich damit trösten,
das der Herr hundertfeltigs wider vergültet, wa eyner etwas umb seinet
35 willen verlasset I09, und das mans leben bei ime findet, wann mans umb
seinet willen hie verlernet 110.

g) ungewisse B. - h) Nürnbergischen B. - i) allweg B. - j) erörtert B. - k) wirt B. -
1) Stillstehen B. — m) wann B. — n) Herrn B. — o) gebürt B. — p) Herrn B. —
q) Zornes B. — r) wann es B. — s) anstehen B. — t) bleiben B. — u) wann B. - v) be-
redte B. - w) eygwillen A. - x) gefarh A. - y) bestehen B. - z) Herrn B. - a) nicht
B. - b) bleyben B. - c) Herrn B.

109. Vgl. Mt 19,29. 110. Vgl. Mt 16,25.
 
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