458 SCHRIFTEN DER JAHRE 1 5 38-15 39
Pro.: Daran würdts d ligen, ob ir umb Christus willen, das ist, darumb
das es also sein will und gefallen seie und ir dasselbige alleyn ansehen,
ewer neweren fürgenommen und drüber gefahr bestanden.
Sec.: Eynmal (das bedencket, lieber mein Herr) sind unsere e Fürsten
und Stende in iren £ gewissen überzeügt, die lere, deren sie anhangen,
sei das eynig war Evangeli Christi, darüber haben sie zu Augspurg
protestieret und sich in alle gefahr begeben. Da man dann hernacher
zu Schweinfurt und Nürnberg mit inen gehandlet, zu bewilligen in
etliche Artickel eynes Fridstandts biß zürn Concilio, haben sie inen
iemers Vorbehalten, bei diser lere zu pleiben h und die auch mit gepüren-
den mitlen zu förderen 1, wa sie köndeni, auch überall nieman k zu
begeben 111 noch zu verlassen, der sollicher lere imer 1 anhangen würde.
Darüber hatt nun Kai. M. den offtgemelten gemeynen Friden uffgericht, m[
IC 1 a außgeschriben und zu halten gebotten und wol gewüst n, daß wir uns
aller deren, so unser religion weren oder würden, nit weniger dann unser
selb 0 annemen und bei dem gemainen landfriden zu schützen under-
stohnP würden, wie wir uns des auch damals gnügsam bezeüget haben
und es der landfrid vermage. Wer nun nifö sunst vergeben 112 zanck
und disputieren suchet, wie solte der nicht bekennen, das Kay. M.
mainung und wort in dem Nürnbergischen friden hab müssen sein,
das alle die, so dem Churfürsten zu Sachsen in der religion einmal ver-
wandt sein, sie seien das worden oder Werdens, wan r sie wöllen, der
rechtfertigung im reich, darauß Acht und onfriden s erfolgen mage,
sollen befreiet sein ?
Ed.: Wie duncket euch, mein herr Propst 4, als ich nun euch und den
herren u Secretari gehöret dise Sachen ersuchen 113, so kan ich nit hin-
über, ich muß meim v hern Secretari Zufällen. Dann hat Kay. M. endtlich
gewöllet, das alle Stend im Reich der religion halben sollen onbefhedet^
und onbeschweret x bleiben, ja in aller lieb und freündtschafft mitein-
ander leben und den landfriden aneinander halten, so hatt sie warlich
auch müssen alle die, so der protestirenden confession zügefallen sind
oder noch biß zürn versprochen Concilio oder Reichstag züfallen werden,
under des Churfürsten zügewandten zelen, denen sie befreihung vor
den rechtfertigungen in religionsachen verheissen hat. Dann einmal war
K 1 b ist, wer der protestierenden religion recht anhanget und solle | nicht
vor dem Chamergericht befreiet sein, der müß enhtlich in die Acht und
d) wirdts B. — e) unser B. — f) irem B. — g) immer B. — h) bleiben B. — i) för-
dern B. - j) künden B. - k) niemandt B. - 1) immer B. - m) auffgericht B. - n) ge-
wißt B. - o) selbs B. - p) understehen B. - q) fehlt B. - r) wann B. - s) Unfrie-
den B. — t) Probst B. — u) herrn B. — v) meinem B. — w) unbefehdet B. —
x) unbeschweret B.
5
IO
15
20
25
30
35
ui. Im Stich lassen.
112. Ohne Grund.
113. Untersuchen.
Pro.: Daran würdts d ligen, ob ir umb Christus willen, das ist, darumb
das es also sein will und gefallen seie und ir dasselbige alleyn ansehen,
ewer neweren fürgenommen und drüber gefahr bestanden.
Sec.: Eynmal (das bedencket, lieber mein Herr) sind unsere e Fürsten
und Stende in iren £ gewissen überzeügt, die lere, deren sie anhangen,
sei das eynig war Evangeli Christi, darüber haben sie zu Augspurg
protestieret und sich in alle gefahr begeben. Da man dann hernacher
zu Schweinfurt und Nürnberg mit inen gehandlet, zu bewilligen in
etliche Artickel eynes Fridstandts biß zürn Concilio, haben sie inen
iemers Vorbehalten, bei diser lere zu pleiben h und die auch mit gepüren-
den mitlen zu förderen 1, wa sie köndeni, auch überall nieman k zu
begeben 111 noch zu verlassen, der sollicher lere imer 1 anhangen würde.
Darüber hatt nun Kai. M. den offtgemelten gemeynen Friden uffgericht, m[
IC 1 a außgeschriben und zu halten gebotten und wol gewüst n, daß wir uns
aller deren, so unser religion weren oder würden, nit weniger dann unser
selb 0 annemen und bei dem gemainen landfriden zu schützen under-
stohnP würden, wie wir uns des auch damals gnügsam bezeüget haben
und es der landfrid vermage. Wer nun nifö sunst vergeben 112 zanck
und disputieren suchet, wie solte der nicht bekennen, das Kay. M.
mainung und wort in dem Nürnbergischen friden hab müssen sein,
das alle die, so dem Churfürsten zu Sachsen in der religion einmal ver-
wandt sein, sie seien das worden oder Werdens, wan r sie wöllen, der
rechtfertigung im reich, darauß Acht und onfriden s erfolgen mage,
sollen befreiet sein ?
Ed.: Wie duncket euch, mein herr Propst 4, als ich nun euch und den
herren u Secretari gehöret dise Sachen ersuchen 113, so kan ich nit hin-
über, ich muß meim v hern Secretari Zufällen. Dann hat Kay. M. endtlich
gewöllet, das alle Stend im Reich der religion halben sollen onbefhedet^
und onbeschweret x bleiben, ja in aller lieb und freündtschafft mitein-
ander leben und den landfriden aneinander halten, so hatt sie warlich
auch müssen alle die, so der protestirenden confession zügefallen sind
oder noch biß zürn versprochen Concilio oder Reichstag züfallen werden,
under des Churfürsten zügewandten zelen, denen sie befreihung vor
den rechtfertigungen in religionsachen verheissen hat. Dann einmal war
K 1 b ist, wer der protestierenden religion recht anhanget und solle | nicht
vor dem Chamergericht befreiet sein, der müß enhtlich in die Acht und
d) wirdts B. — e) unser B. — f) irem B. — g) immer B. — h) bleiben B. — i) för-
dern B. - j) künden B. - k) niemandt B. - 1) immer B. - m) auffgericht B. - n) ge-
wißt B. - o) selbs B. - p) understehen B. - q) fehlt B. - r) wann B. - s) Unfrie-
den B. — t) Probst B. — u) herrn B. — v) meinem B. — w) unbefehdet B. —
x) unbeschweret B.
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IO
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20
25
30
35
ui. Im Stich lassen.
112. Ohne Grund.
113. Untersuchen.