NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND 465
erkennen. Geben zü Savilian am sibenden tag des monats Julii Anno
im sechsunddreissigsten, unsers x Kaiserthumbs im xvi und unserer
• Reich im xxi.
Karolus. Ad mandatum Cesaree et Catholice Majestatis proprium.
5 Oberburger sßt.
Sec.: Wie dunckt euch da, mein herr Probst ?
Ed.: Das ist warlich ein gnedig schreiben.
Sec.: Wie staht? das Datum ?
Pro.: Auff den vii. Julii im xxxvi. Jar.
10 Sec.: So ist der Nürnbergisch fridstandt im 32. jar auffgericht worden.
Pro.: Was solle das sein?
Sec.: Meinet ihr nun nicht, in den vier jaren haben wir auch etliche
zügewandten in der streitigen Religionsachen bekommen 124?
Pro.: Mehr dann uns lieb sei.
15 Sec.: Disen allen aber hat samptlich und sonderlich die Ka. M. dis z
so gnedig züschreiben gethon.
Pro.: Ir habt da auch der zeit genossen.
Sec.: Gottes gnad sagt, nit der zeit.
Pro.: Das schreiben [ zeygets selb wol an, was dis a schreiben verur-
20 sachet habe.
Sec.: Nun, ir secht aber doch in disem Kaiserlichen schreiben wol,
das Ka. Ma. des Churfürsten zügewandten in der Religionsachen an die
zeit Nürnbergischer handlung oder andre b gar nicht bindet, sonder
erkennet selb alle die für des Churfürsten zügewandten, die im eynmal
25 in der sach und Confession zügewandt sein.
Dabei so leset ir hie, das Kaiserliche Majst. züsagt, Allein frid und
einigkeyt im heiligen Reich Deütscher c nation zü pflantzen und allen
zwispalt und mißverstandt und in sonderheyt der Religion- und glaubens-
sachen durch gütliche, fridliche wege beizülegen und zü vereinigen Und
30 niemands (mercket dis d wol, es staht e niemants, nit die oder jhenige)
derhalben tMtlicher weiß zü uberziehen oder zü beschedigen, sonder
den auffgerichten Stillstand mit unseren 1 Fürsten und Stenden und allen
zügewandten ires theils zü halten und zü handhaben.
Und des nemen auch wol war (zü handthaben), dann willes Kai. Maj.
35 disen fridstandt uns allen, auch denen, die seit der handlung zü Nürnberg
zü uns kommen seind, dermassen selb halten und bei anderen handt-
haben, das thätlicher weiß uberal niemands der Religionsachen halben
x) unser A. - y) stehet B. - z) diß B. - a) diß B. - b) andere B. - c) Teüt-
scher B. - d) diß B. - e) stehet B. - f) unsern B. - g) will B.
124. Vom Juli 1532 bis zum Juli 1536 wurden in den Schmalkaldischen Bund
Württemberg, Pommern, Augsburg, Kempten, Frankfurt, Hannover und Hamburg
aufgenommen.
L 2 b
erkennen. Geben zü Savilian am sibenden tag des monats Julii Anno
im sechsunddreissigsten, unsers x Kaiserthumbs im xvi und unserer
• Reich im xxi.
Karolus. Ad mandatum Cesaree et Catholice Majestatis proprium.
5 Oberburger sßt.
Sec.: Wie dunckt euch da, mein herr Probst ?
Ed.: Das ist warlich ein gnedig schreiben.
Sec.: Wie staht? das Datum ?
Pro.: Auff den vii. Julii im xxxvi. Jar.
10 Sec.: So ist der Nürnbergisch fridstandt im 32. jar auffgericht worden.
Pro.: Was solle das sein?
Sec.: Meinet ihr nun nicht, in den vier jaren haben wir auch etliche
zügewandten in der streitigen Religionsachen bekommen 124?
Pro.: Mehr dann uns lieb sei.
15 Sec.: Disen allen aber hat samptlich und sonderlich die Ka. M. dis z
so gnedig züschreiben gethon.
Pro.: Ir habt da auch der zeit genossen.
Sec.: Gottes gnad sagt, nit der zeit.
Pro.: Das schreiben [ zeygets selb wol an, was dis a schreiben verur-
20 sachet habe.
Sec.: Nun, ir secht aber doch in disem Kaiserlichen schreiben wol,
das Ka. Ma. des Churfürsten zügewandten in der Religionsachen an die
zeit Nürnbergischer handlung oder andre b gar nicht bindet, sonder
erkennet selb alle die für des Churfürsten zügewandten, die im eynmal
25 in der sach und Confession zügewandt sein.
Dabei so leset ir hie, das Kaiserliche Majst. züsagt, Allein frid und
einigkeyt im heiligen Reich Deütscher c nation zü pflantzen und allen
zwispalt und mißverstandt und in sonderheyt der Religion- und glaubens-
sachen durch gütliche, fridliche wege beizülegen und zü vereinigen Und
30 niemands (mercket dis d wol, es staht e niemants, nit die oder jhenige)
derhalben tMtlicher weiß zü uberziehen oder zü beschedigen, sonder
den auffgerichten Stillstand mit unseren 1 Fürsten und Stenden und allen
zügewandten ires theils zü halten und zü handhaben.
Und des nemen auch wol war (zü handthaben), dann willes Kai. Maj.
35 disen fridstandt uns allen, auch denen, die seit der handlung zü Nürnberg
zü uns kommen seind, dermassen selb halten und bei anderen handt-
haben, das thätlicher weiß uberal niemands der Religionsachen halben
x) unser A. - y) stehet B. - z) diß B. - a) diß B. - b) andere B. - c) Teüt-
scher B. - d) diß B. - e) stehet B. - f) unsern B. - g) will B.
124. Vom Juli 1532 bis zum Juli 1536 wurden in den Schmalkaldischen Bund
Württemberg, Pommern, Augsburg, Kempten, Frankfurt, Hannover und Hamburg
aufgenommen.
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