NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND
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Majestät enger nit möge einzogen werden, wo anders die Kayserliche
züsag und Vertröstung, wie die in bedem schreiben mit lauteren hellen
ondisputierlichen k Worten dargeben ist, bestehn 1 solle. So wert ihr frei-
lich nun mehr das auch nit m Widerreden könden, das 11 das Chammer-
5 gericht ein unverursachten, gesuchten, zu genötigten mißverstand in
dem Kayserlichen ausschreiben uffzütreiben 0 understanden habe.
Pro.: Das wille ich ander leut lassen außsprechen. |
Wes die schuld sei, das diser geferlicher zwispalt der Religion L4a
halben sich so lang und geferlich erhaltet, Und wer in disen
10 Sachen zu richten habe. Auch ob sich das ChammergerichtP des
mit einigen fügen anmasse.
Davon wolt ich aber gern** weiter mit euch reden, wem doch die schuld
eigentlich züzüschreiben seie, das sich diser so ergerlicher, ja verderb-
licher mißverstand und zwispalt im reich so lang erhaltet, nit allein der
15 religion, sonder auch der rechtfertigung halben in religionsachen, daher
sich dan r so geferlicher onwille s, mißtrewe, argwon, so sorgsame und
köstliche 126 rüstung zu allen teilen täglich im reich meret. Mich wille
als beduncken*, man solte die schuld dessen allen nit so gar uf u das
Chammergericht v legen. Wir sollen K. Ma. als unserem aller gnedigsten
20 hern und obristen haupt alles zum besten deüten und uffnemen w; noch
so irret 127 mich eben höchlich dise rechnung.
Ka. M. hat ja von rechts wegen nit x mögen nach? sollen bewilligen
oder zu geben, dadurch sie wissentlich forderte Ewer newerung in
Christlicher religion, entsetzung der geystlichen, Beraubung der
25 kirchengüter, Zerstörung der kirchen, clöster und clausen, Verachtung
aller gemeinen Ordnung der Christen, Vernichtigung irer selb abscheid
und gebotten 2, Abfal Bäpstlicher heyligkeyt und aller geystlichen von
ihr M., Schwere betrübnuß aller frommen, gehorsamen, altgläubigen
Christen, Verderbliche zwytracht und empörung ihm a | Reich, weil die 1.4b
30 anderen Stend b das entsetzen 128 und berauben der kyrchen und geyst-
lichen von den ewren c die leng nit d leiden künden.
Kayserlich M. hat wol gewust e, wa £ sie das bewilligtes und zügebe,
das alle die, so sich in ewer religion begeben und ewere in diser Sachen
zügewanten würden, solten deßhalben weder thätlich noch rechtlich
35 beschweret, sonder aller ding ungerechtfertiget bleiben, das ir M. damit
k) undisputierlichen B. - 1) bestehen B. - m) nicht B. - n) daß B. - o) auffzu-
treiben B. — p) Chamergericht A. — q) geren B. — r) dann B. — s) unwille B. —
t) bedüncken B. — u) auff B. — v) Camm. A. — w) auffnemen B. — x) nicht B. —
y) noch B. — z) gepotten B. — a) in dem B. — b) Stende B. — c) eweren B. —
d) nicht B. - e) gewußt B. - f) wo B. - g) bewilligete B.
126. Kostspielig. 127. Beunruhigen. 128. Aus dem Besitz drängen.
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Majestät enger nit möge einzogen werden, wo anders die Kayserliche
züsag und Vertröstung, wie die in bedem schreiben mit lauteren hellen
ondisputierlichen k Worten dargeben ist, bestehn 1 solle. So wert ihr frei-
lich nun mehr das auch nit m Widerreden könden, das 11 das Chammer-
5 gericht ein unverursachten, gesuchten, zu genötigten mißverstand in
dem Kayserlichen ausschreiben uffzütreiben 0 understanden habe.
Pro.: Das wille ich ander leut lassen außsprechen. |
Wes die schuld sei, das diser geferlicher zwispalt der Religion L4a
halben sich so lang und geferlich erhaltet, Und wer in disen
10 Sachen zu richten habe. Auch ob sich das ChammergerichtP des
mit einigen fügen anmasse.
Davon wolt ich aber gern** weiter mit euch reden, wem doch die schuld
eigentlich züzüschreiben seie, das sich diser so ergerlicher, ja verderb-
licher mißverstand und zwispalt im reich so lang erhaltet, nit allein der
15 religion, sonder auch der rechtfertigung halben in religionsachen, daher
sich dan r so geferlicher onwille s, mißtrewe, argwon, so sorgsame und
köstliche 126 rüstung zu allen teilen täglich im reich meret. Mich wille
als beduncken*, man solte die schuld dessen allen nit so gar uf u das
Chammergericht v legen. Wir sollen K. Ma. als unserem aller gnedigsten
20 hern und obristen haupt alles zum besten deüten und uffnemen w; noch
so irret 127 mich eben höchlich dise rechnung.
Ka. M. hat ja von rechts wegen nit x mögen nach? sollen bewilligen
oder zu geben, dadurch sie wissentlich forderte Ewer newerung in
Christlicher religion, entsetzung der geystlichen, Beraubung der
25 kirchengüter, Zerstörung der kirchen, clöster und clausen, Verachtung
aller gemeinen Ordnung der Christen, Vernichtigung irer selb abscheid
und gebotten 2, Abfal Bäpstlicher heyligkeyt und aller geystlichen von
ihr M., Schwere betrübnuß aller frommen, gehorsamen, altgläubigen
Christen, Verderbliche zwytracht und empörung ihm a | Reich, weil die 1.4b
30 anderen Stend b das entsetzen 128 und berauben der kyrchen und geyst-
lichen von den ewren c die leng nit d leiden künden.
Kayserlich M. hat wol gewust e, wa £ sie das bewilligtes und zügebe,
das alle die, so sich in ewer religion begeben und ewere in diser Sachen
zügewanten würden, solten deßhalben weder thätlich noch rechtlich
35 beschweret, sonder aller ding ungerechtfertiget bleiben, das ir M. damit
k) undisputierlichen B. - 1) bestehen B. - m) nicht B. - n) daß B. - o) auffzu-
treiben B. — p) Chamergericht A. — q) geren B. — r) dann B. — s) unwille B. —
t) bedüncken B. — u) auff B. — v) Camm. A. — w) auffnemen B. — x) nicht B. —
y) noch B. — z) gepotten B. — a) in dem B. — b) Stende B. — c) eweren B. —
d) nicht B. - e) gewußt B. - f) wo B. - g) bewilligete B.
126. Kostspielig. 127. Beunruhigen. 128. Aus dem Besitz drängen.