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SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 539
Sec.: Dem Chamergericht gepüret, aber bei dem Kayserlichen auß-
schreiben, das die stende einmal bewilliget und angenomen 2 haben, zu
bleiben.
Pro.: Dasselbig ist aber disputierlich.
N 1 a Sec.: Ja denen, die es ondas nit halten wollen. | Es begere oder dis- 5
putiere eyn jeder von disem friden, was er wolle, so mügen doch die
assessores je wol sehen, das der Nürnbergisch fridstand, den die Stende
des Reichs bewilliget haben, das eigentlich vermage, das sie alle gericht-
lichen proceß, die Religion- und glaubenssachen belangen, sie seien
wider wen sie wollen, anstellen sollen 3. Weil dann die Stend im Reich 10
denselbigen friden gemeinlich angenommen und bewilliget haben, so
mage sie ihr eyd, mit dem sie allen Stenden zügewandt sein, jederman
recht zu sprechen, je nicht binden, auch in disen Religionsachen zu
procedieren. Dann über das solches inen von gemeinen rechten nit
gepüren mage, wie sie bede, b dise Sachen und die assessores, diser zeit 15
gestalt seind, so haben auch bede c, die Kaiserliche Majestät, an deren
statt sie sitzen und richten sollen, und die Stende des Reichs, sie des-
selbigen entladen.
Pro.: Ja die bestimmeten zeit der anderthalben jaren, in denen das
Concilium erlanget oder der verheissen Reichstag solte sein gehalten 20
worden.
Sec.: Dis d ist aber im Kai. außschreiben, so mit bewilligung der
Stenden außgangen, nit also an dise zeyt angebunden. Es staht wol,
wa das Concilium in bemeldter zeit nit erlanget werden mochte, das
alsdann die Reichsversamlung solle berüffet werden. Dis e aber »alsdann« 25
ist auff kein bestimmete zeit bedinget.
Pro.: Lieber, »alsdann« mag auch nit so eyn lange zeit erleiden, es
Nib ist doch nun si|ben jar, das dises ausschreiben außgieng.
Sec.L Es ist uns leid, das sichs so lang verziehet, so haben wir hierin
K. M. nit zu richten. Ich hielt aber darfür, der Sachen wer lengist 30
gerathen, wa das Cammergericht so getrunglich anhielte bei K. M. und
anderen Stenden, das das Concilium general oder national oder Reichs-
tage, diser Sachen raht zu suchen, einmal berüffen und gehalten wurde,
als bereit sie bisher® gewesen seind, wider unsere verwandten zu pro-
cedieren, damit sie doch, wie sie selb wol gesehen, weiters nichts haben 35
mögen außrichten, dann das entweders ir ansehen verletzet oder aber
verderbliche empörung und kriege erwecket würde.
Pro.: Die anderen Stend aber haben sie für und für umb recht an-
gerüffet.
Sec.: Umb recht? Recht sollen sie niemand abschlagen. ist aber das 40
z) angenommen B. - a) fehlt B. - b) baide B. - c) baide B. - d) Diß B. -
e) Diß B. - f) fehlt B. — g) bißher B.
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 539
Sec.: Dem Chamergericht gepüret, aber bei dem Kayserlichen auß-
schreiben, das die stende einmal bewilliget und angenomen 2 haben, zu
bleiben.
Pro.: Dasselbig ist aber disputierlich.
N 1 a Sec.: Ja denen, die es ondas nit halten wollen. | Es begere oder dis- 5
putiere eyn jeder von disem friden, was er wolle, so mügen doch die
assessores je wol sehen, das der Nürnbergisch fridstand, den die Stende
des Reichs bewilliget haben, das eigentlich vermage, das sie alle gericht-
lichen proceß, die Religion- und glaubenssachen belangen, sie seien
wider wen sie wollen, anstellen sollen 3. Weil dann die Stend im Reich 10
denselbigen friden gemeinlich angenommen und bewilliget haben, so
mage sie ihr eyd, mit dem sie allen Stenden zügewandt sein, jederman
recht zu sprechen, je nicht binden, auch in disen Religionsachen zu
procedieren. Dann über das solches inen von gemeinen rechten nit
gepüren mage, wie sie bede, b dise Sachen und die assessores, diser zeit 15
gestalt seind, so haben auch bede c, die Kaiserliche Majestät, an deren
statt sie sitzen und richten sollen, und die Stende des Reichs, sie des-
selbigen entladen.
Pro.: Ja die bestimmeten zeit der anderthalben jaren, in denen das
Concilium erlanget oder der verheissen Reichstag solte sein gehalten 20
worden.
Sec.: Dis d ist aber im Kai. außschreiben, so mit bewilligung der
Stenden außgangen, nit also an dise zeyt angebunden. Es staht wol,
wa das Concilium in bemeldter zeit nit erlanget werden mochte, das
alsdann die Reichsversamlung solle berüffet werden. Dis e aber »alsdann« 25
ist auff kein bestimmete zeit bedinget.
Pro.: Lieber, »alsdann« mag auch nit so eyn lange zeit erleiden, es
Nib ist doch nun si|ben jar, das dises ausschreiben außgieng.
Sec.L Es ist uns leid, das sichs so lang verziehet, so haben wir hierin
K. M. nit zu richten. Ich hielt aber darfür, der Sachen wer lengist 30
gerathen, wa das Cammergericht so getrunglich anhielte bei K. M. und
anderen Stenden, das das Concilium general oder national oder Reichs-
tage, diser Sachen raht zu suchen, einmal berüffen und gehalten wurde,
als bereit sie bisher® gewesen seind, wider unsere verwandten zu pro-
cedieren, damit sie doch, wie sie selb wol gesehen, weiters nichts haben 35
mögen außrichten, dann das entweders ir ansehen verletzet oder aber
verderbliche empörung und kriege erwecket würde.
Pro.: Die anderen Stend aber haben sie für und für umb recht an-
gerüffet.
Sec.: Umb recht? Recht sollen sie niemand abschlagen. ist aber das 40
z) angenommen B. - a) fehlt B. - b) baide B. - c) baide B. - d) Diß B. -
e) Diß B. - f) fehlt B. — g) bißher B.