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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0481
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NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND

477

gewalts oder besitzes s im gewalt und regierung der kirchen könden 4
oder mögen sie nit haben. Dan u sie der kirchen und nit die kirch ihr
ist i. Corin. 3. Diener sollen sie sein der kirchen, nit herren. Daher der
h. Martyr Cyprianus schreibt, das ein jedes volck Christi, wan v das dem w
5 gebot seines herren x geleben willen, müsse sich von des sündtlichen
Priesters gemeinschafft entziehen, weil es doch gewalt habe, ihm taug-
liche priester zu wehlen und die ontauglichen zu verwerffen Epist. 4.
lib xd4S

Pr.: Ey, mein herr Secretari, ir bringt zu vil alte recht herfür.

10 Sec.: Sie seind ja alt, aber desto 2 besser, ja sind des Götlichen a ewigen
rechtens, das nit veralten mage, das ehr himel und erden vergon b würt c,
dan d dis recht vergohn e werde.

Ich muß mein Junckherren fragen, in in dem weiter zu berichten,
dan ir diß alles besser 1 wüßt, dan® ich darvon reden möge. Lieber mein
15 junckher, ir habt diener, die ihr zu ewren h nützlichen diensten gedinget 1
haben, und was ir inen in ewerem hause und über das ewer gewalt
zügestellet, habt ir allein darumb | gethon, das sie euch zu ewremi n 3 b

gefallen und nutz trewlich dienen sollen, wa nun dieselbigen wölten
das widerspil 146 thün und ir gebt inen darüber k urlaub, hetten sie dan 1
20 auch füg, sich ab euch des™ spolii zu beklagen und das ir sie der quasi
possession ewers diensts und der verwaltigung" über das ewer ent-
setzeten 0 ?

Ede.: Was füge solten sie zü sölcher clage haben? Sie kondenP ja
nit mer rechts in meinem hauß und über das mein haben, dana ich in
25 willig gebe. So geb ich inen dessen gar nichts anders noch lenger, dan r
so fer und lang sie mir, wie ich sie gedinget, trewlich dienen.

Secr.: So nun der kirchen, das ist der s Christlichen gemeinden, alles
ist, Paulus, Apollo, Petrus, todt und leben und die gantze weit, 1. Cor. 3.,
und uff 4 erden niemand freier und mehr seines rechtens sein mage dan u
30 die gesponsen Christi sind, denen zü irem heil alles dienen solle, das
im himel v und erden ist, wie kernen sie dann nun in solche w verderbliche
dienstbarkeit, in die man doch die aller verdamptisten menschen nit
setzet, das sie müsten die lassen über ir lere, sacramenten, Zucht und

s) besitzens B. — t) künden B. — u) Dann B. - v) wann B. — w) sein B. —
x) herm B. — y) will B. — z) dester B. — a) Göttlichen B. — b) vergan B. —
c) würde B. — d) dann B. — e) vergahn B. — f) dann ihr selbs besser B. — g) dann B. —
h) ewern B. — i) gedingt B. - j) ewerm B. — k) darzü B. — 1) dann B. — m) deß
B. - n) waltung B. - o) entsetzen B. - p) künden B. - q) dann B. - r) dann B. -
s) fehlt B. - t) auff B. - u) dann B. - v) himmel B. - w) solliche B.

145. Cyprian, Ep. LXVIII: quando ipsa maxime habeat potestatem vel eligendi
dignos sacerdotes vel indignos recusandi. MSL 3, 1061.

146. Gegenteil.
 
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