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SCHRIFTEN DER JAHRE X 5 3 8—1 5 39
uns alles güts bringet 0 und erhaltet und alles arges verhietet und ab-
wendet an leib und seele.
Doch, wie gesagt, von dem in volgender Disputation; jetzunden wil d
ich die Ursachen schliessen, derhalben Kay. Ma. uns von rechts wegen
hat von der rechtfertigung des Chamergerichts e nid allein in anderem, 5
sonder auch in denen Religionsachen, welche® die Kirchengüter be-
langen, befreien sollen. Und derhalben auch die Richter und Assessores
vermöge aller rechten sich selb in diser Sachen nit solten für Richter
erkennen noch tragen.
Ir bekennet, herr Propst h, das niemandt in einiger Sachen vor denen 10
Richtern* solle recht nemen, welche die recht und gesetz, nach denen
Q 4a man in sol|chen Sachen richten solle, bey inen nicht gelten lassen Und
öffentlich partheyisch sind, Und das auch niemandt) die Sachen zu
richten sich zu lassen solle, die er nit k wil oder nit vermag noch 1 iren
rechten zu richten. 15
Pro.: Das bekenne ich.
Sec.: So werdt ir freilich auch das nicht“ widersprechen 11, das alle
Sachen und spen von Kirchengütern nach den alten waren Kirchen-
rechten und kayserlichen 0 gesetzen, die derhalben in den alten heiligen
Conciliis und von den Christlichen Kaisern gesetzetP sind, sollen ge- 20
richtet werden.
Pro.: Es ist ja nur ein recht in einerley hendel und Sachen. So wüst')
ich kein bessers und dem natürlichen und götlichen gesetz gemesser
recht, wie man sich mit den Kirchengütern 1 halten und in spennen, die
sich deren halben erheben, richten möchte, Dann eben, wie es in den 25
alten Canonib. und Legib. fürgeschriben und gesetzt s ist.
Sec.: Nün, so ists offenbar, das 4 das Chamergericht“ die Sachen von
Kirchengütern nach disen alten Kirchen Regulen und Kayserlichen
gesetzen nit v richtet Und sich auch offenbarlich partheyisch haltet, Weil
sie das so erschrecklich Sacrilegium bey den genanten geistlichen gar 30
nichts anfechten Und aber, so unsere Fürsten und stende iren Kirchen
etwas von den Kirchengütern w, das sie, wie wenig es wolle, zü irem
rechten geprauch Als dienst der Kirchen und versehung der Armen
richten, dasselbige* wie ein Sacrilegium verfolgen.
Q4b Pr.: Nün das? das Chamergericht 2 den mißbrauch 2 | der Kirchen- 35
güter bey den geystlichen nit wehret, habt ir gehöret, das sie durch die
Exemption der geystlichen verhinderet 15 worden.
c) pringet B. - d) will B. - e) Cammergerichts B. - f) nicht B. - g) welliche B. -
h) Probst B. — i) Richteren B. — j) nieman A. - k) nicht B. - 1) nach B. — m) nit
B. - n) widerprechen A. — o) Kaiserlich B. — p) gesetzt B. — q) wißt B. — r) Kir-
chengütteren B. - s) gesetzet B. -1) daß B. - u) Chammergericht B. - v) nicht B. -
w) Kirchengütteren B. - x) daßselbige B. - y) daß B. - z) Chammergericht B. -
a) mißprauch B. — b) verhindert B.
SCHRIFTEN DER JAHRE X 5 3 8—1 5 39
uns alles güts bringet 0 und erhaltet und alles arges verhietet und ab-
wendet an leib und seele.
Doch, wie gesagt, von dem in volgender Disputation; jetzunden wil d
ich die Ursachen schliessen, derhalben Kay. Ma. uns von rechts wegen
hat von der rechtfertigung des Chamergerichts e nid allein in anderem, 5
sonder auch in denen Religionsachen, welche® die Kirchengüter be-
langen, befreien sollen. Und derhalben auch die Richter und Assessores
vermöge aller rechten sich selb in diser Sachen nit solten für Richter
erkennen noch tragen.
Ir bekennet, herr Propst h, das niemandt in einiger Sachen vor denen 10
Richtern* solle recht nemen, welche die recht und gesetz, nach denen
Q 4a man in sol|chen Sachen richten solle, bey inen nicht gelten lassen Und
öffentlich partheyisch sind, Und das auch niemandt) die Sachen zu
richten sich zu lassen solle, die er nit k wil oder nit vermag noch 1 iren
rechten zu richten. 15
Pro.: Das bekenne ich.
Sec.: So werdt ir freilich auch das nicht“ widersprechen 11, das alle
Sachen und spen von Kirchengütern nach den alten waren Kirchen-
rechten und kayserlichen 0 gesetzen, die derhalben in den alten heiligen
Conciliis und von den Christlichen Kaisern gesetzetP sind, sollen ge- 20
richtet werden.
Pro.: Es ist ja nur ein recht in einerley hendel und Sachen. So wüst')
ich kein bessers und dem natürlichen und götlichen gesetz gemesser
recht, wie man sich mit den Kirchengütern 1 halten und in spennen, die
sich deren halben erheben, richten möchte, Dann eben, wie es in den 25
alten Canonib. und Legib. fürgeschriben und gesetzt s ist.
Sec.: Nün, so ists offenbar, das 4 das Chamergericht“ die Sachen von
Kirchengütern nach disen alten Kirchen Regulen und Kayserlichen
gesetzen nit v richtet Und sich auch offenbarlich partheyisch haltet, Weil
sie das so erschrecklich Sacrilegium bey den genanten geistlichen gar 30
nichts anfechten Und aber, so unsere Fürsten und stende iren Kirchen
etwas von den Kirchengütern w, das sie, wie wenig es wolle, zü irem
rechten geprauch Als dienst der Kirchen und versehung der Armen
richten, dasselbige* wie ein Sacrilegium verfolgen.
Q4b Pr.: Nün das? das Chamergericht 2 den mißbrauch 2 | der Kirchen- 35
güter bey den geystlichen nit wehret, habt ir gehöret, das sie durch die
Exemption der geystlichen verhinderet 15 worden.
c) pringet B. - d) will B. - e) Cammergerichts B. - f) nicht B. - g) welliche B. -
h) Probst B. — i) Richteren B. — j) nieman A. - k) nicht B. - 1) nach B. — m) nit
B. - n) widerprechen A. — o) Kaiserlich B. — p) gesetzt B. — q) wißt B. — r) Kir-
chengütteren B. - s) gesetzet B. -1) daß B. - u) Chammergericht B. - v) nicht B. -
w) Kirchengütteren B. - x) daßselbige B. - y) daß B. - z) Chammergericht B. -
a) mißprauch B. — b) verhindert B.