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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0516
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5 I 2 SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 3 9

10. Die Ordnung für die Straßburger Lehrmeister
[25. März 1534]

Original im Straßburger Thomas-Archiv, Nr. 324. Reinschrift von Jakob
Sturms Hand. Abschriftlich nochmals vorhanden - mit Zusätzen am Schluß -
in Johann Schwebels Sammlung von Schulordnungen im Thomas-Archiv, Nr. 319.
Darnach abgedruckt bei C. Engel: Das Schulwesen, S. 63-64, und bei Fournier-
Engel, Nr. 1970. Auszüge bei C. Engel: Des commencements de TInstruction
primaire a Strasbourg. Paris et Strasbourg 1889. S. 10ff.

Nachdem schon in der »Erleütherong« vom 8. Februar 1525 die Not-
wendigkeit der Errichtung von je sechs Lehrhäusern für Jungen und
Mädchen dem Rat nahegelegt worden war 1 2, hat sich der Rat mit der
vorliegenden Ordnung erstmals auch des Straßburger Elementar-
schulwesens angenommen. Als Grundlegung für den voranschreitenden
Ausbau des höheren Schulwesens war ja der Elementarunterricht im
Schreiben, Lesen und Rechnen unbedingt erforderlich 3, und wie uns
der gute Überblick bei C. Engel zeigt, hatte sich das Elementarschul-
wesen in Straßburg rege entfaltet 3.

Bucer hat nicht nur in der »Erleütherong« der Elementarschulen
gedacht, er hat auch sonst wiederholt auf diese Schulen hingewiesen 4,
für die er nicht zuletzt seine Katechismen »für die Schüler und andere
Kinder zu Straßburg« verfaßt hat 5. Seine Auffassung von der Not-
wendigkeit der Unterweisung aller Getauften 6, die Vorsorge, daß bei
einer »verstendigen gemeyn die jrrong keyn statt« mehr habe 7 und die
Verantwortung gegenüber dem alle Volkskreise, Kirche und Staat,

1. Vgl. oben Nr. 3, Bd. 2, S. 399fr.

2. Ausdrücklich wird in dieser Ordnung den »schulmeistern« der Lateinschulen
befohlen, keinen Schüler anzunehmen, der nicht schreiben und lesen (in den Elemen-
tarschulen) gelernt habe, vgl. dazu S. 515; ähnlich im Bedacht von 1531, siehe
oben, S. 510,14fr.

3. Das Schulwesen, S. 54-56.

4. Zum Beispiel in der »Kölner Reformation« (1543): »... Der funffte Lector sol
sein Grammaticus lector, den[n] obwol diese schul für die ist, so zuvor in den kinder-
schulen die Grammatica gelernt, so seind doch die Ingenia ungleich, etlich bringen
die Grammatica halb, etlich vergessen widerumb, was sie zuvor gelehrt haben ...«.
Blatt 132 a. Vgl. auch oben Nr. 7 a den Vorbericht für Ulm.

5. Vgl. Bibi. Nr. 48 und 56. Dann besonders: A.Ernst und J. Adam: Katechetische
Geschichte des Elsasses bis zur Revolution. Straßburg 1897. S. 42.-72. - J. M. Reu:
Quellen zur Geschichte des Katechismusunterrichtes. Bd. 1. Gütersloh 1904. S.3ff.
Eine nicht vollständige Wiedergabe der Katechismen B.s findet sich ebd. S. 23
bis 105.

6. Vgl. unten, S. 577, Anm. 8.

7. Vgl. in der »Erleütherong« (Nr. 3 , Bd. 2, S. 400.)
 
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