Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0521
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SCHULGUTACHTEN

Al

11. Bucers und Capitos Brief nach Bern
zur Neuordnung des dortigen Schulwesens.

[12. Oktober 1533]

Original im Staatsarchiv Bern, UP (Unnütze Papiere) 79, Nr. 142. Abdruck
bei A.Fluri: Die bernische Schulordnung von 1748. In: Mitteilungen der
Gesellschaft für deutsche Ertfehungs- und Schulgeschichte. n.Jg. 1901.
S. 176-178.

Von den Straßburger Predigern ist Wolfgang Capitos Name in der bis-
herigen Forschung in erster Linie mit der Berner Reformationsgeschichte
verbunden 1. Schon von dem Berner Reformator Berchtold Haller ist
Capito »vere Pater Ecclesiarum nostrarum« genannt worden 2. Nach
seiner Teilnahme an der Berner Disputation vom Januar 1528 ist
Capito dann der Vermittler im Streit zwischen Megander und dem
Berner Rat auf der Synode vom 9. bis 13. Januar 1532 und ebenfalls
auf der Berner Herbstsynode im September des Jahres 15 37 3. Aller-
dings ist der Name Bucers von dem Wirken Capitos in Bern nicht zu
trennen: Bucer ist auf der Berner Disputation 1528 und der Herbst-
synode 1537 mit dabei, und wer die Quellen und Briefe über diese beiden
Ereignisse studiert 4 5, wird leicht geneigt sein, den Ehrentitel, den
Berchtold Haller Capito zusprach, gleichfalls Bucer zuzuerkennen. Auch
in den Berner Angelegenheiten zeigt es sich, daß Capito in immer stärke-
rer Anlehnung an den jüngeren Amtsbruder arbeitete, von dem er schon
am 23. Januar 1526 an Oekolampad schrieb: »Bucerus hic est corypheus
et columna ... 5«.

Wir können auch in Capitos und Bucers nach Bern gerichteten Brief
zur Schulfrage deutlich Bucers entscheidenden Anteil heraushören:

1. Vgl. vor allem O.E. Strasser: Capitos Beziehungen zu Bern. In: Quellen und
Abhandlungen zur Schweizerischen Reformationsgeschichte. 2. Serie. Bd. IV.
Leipzig 1928. Außerdem: K. Guggisberg: Bernische Kirchengeschichte. Bern 1958.

2. B. Haller an M. B. am 16. Januar 1532; vgl. O.E. Strasser, a.a.O. S. 175.

3. Über die Berner Synode von 1532 besitzen wir zwei Quelleneditionen: Actes
du Synode de Berne de 1532. Publ. du Comite de Jubile, Lausanne 1936, und A.
Schädelin (Hg.): Berner Synodus 1532, Belp. 1932. Zur Erinnerung an das Jahr 1528
erschien die »Gedenkschrift zur Vier Jahrhundertfeier der Bernischen Kirchen-
reformation«, hg. vom Ev.-reformierten Synodalrat des Kantons Bern, Bern 1928.
Mit Beiträgen von Th. d.Quervain: Geschichte der bernischen Kirchenreformation,
S. 1-300; K. Lindt: Der theologische Gehalt der Berner Disputation, S. 301-344;
W.Bourquin: Die Reformation in Biel, S. 347-388.

B.s »Predig, gethon zu Bernn« vom Jahre 1528 ist abgedruckt in Bd. 2,S. 276. ff.

4. Vgl. auch die Darstellung der Berner Herbstsynode von 1537 bei O.E. Strasser,
a.a.O. S. 130-15 5; zur Berner Disputation 1528 vgl. die »Gedenkschrift...« (Anm. 3).

5. Staehelin, Briefe I, S. 453.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften