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Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0191
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Zur Schrifttechnik siehe Nr. 434, zu den Evangelistennamen Nr. 429. Auch das Monogramm
Christi und der Name Maria haben ähnliche magische Bedeutung1. Beide Zeichen finden sich z. B.
auch an Salzburgischen Bauernhäusern als Schutz- und Abwehrzeichen.
Kobe 1877 S. 41 f. - Kdm. IV, 1 S. 95 - Camerer S. 11 f. - 1 Handwörterbuch II Sp. 77f.

437 Dertingen (14. Jh.)
Kirche. H. 74, Dm. 76, Schrift 2-2,5 cm.
9B VOX • ex • VLTÄCIS • OT . SÄLVTIS . XPG • MÄRIÄ
EX • VLTACfS = EXVLTATIONIS
Stimme des Frohlockens und des Heils. Christus. Maria.
Die Schrift ist auf ähnliche Art wie bei Nr. 434 angefertigt. Zum Christusmonogramm und Maria
siehe Nr. 436.
Kobe 1877 S. 42 — Kdm. IV, 1 S. 94 — Camerer S. 12 — Sauer: Glocken Badens S. 106.

438

Sachsenhausen, jetzt Wertheim

(14./15. Jh.)

In der Kilianskapelle als Museumsgegenstand.
Aus Sachsenhausen. H. 80, Dm. 78, Schrift
2,5 cm.
+ micoh * Goa * meiaTeR *
10(11611 * von * weRTnem
Die Schrift ist auf die gleiche Art wie Nr. 434
ausgeführt, nur wurde jeder Buchstabe sorg-
fältig den Umrandungslinien folgend aus der
Hintergrundsschicht heraus geschnitten. Die
Buchstaben erhielten dadurch die außerge-
wöhnliche (doppelte) Tiefe, die bisweilen wie
am linken Stern und am M auch deutlich einen


kleinen Absatz aufweist. - Als Gießer wurde bisher

stets Hermann Wust angenommen. Wust verwendet auf den Glocken mit seinem Namen (Nr. 447
bis 450) aber nur Kleinbuchstaben; bei Platzmangel wie in Nr. 449 verzichtet er lieber auf den
Vornamen und die Meisterbezeichnung als auf den Familiennamen.

Kobe 1877 S. 44 — Kdm. IV, 1 S. 157 — Camerer S. 49.

439

Distelhausen

1400

Wolfgangskapelle. H. 43, Dm. 38,5, Schrift 2,5 cm.
SB ano J bm f ml
eöf Tjoc $ opbö t

££££ 1 copletta 1
£ t c = in cbtifto ?
3m 3af)tc 1400 mürbe bieg iffictf gemacht.
Die unregelmäßige Anordnung der Buchstaben, die
wie bei der vorigen Glocke (Nr. 438) hergestellt sind,
erklärt sich großenteils aus Platzmangel; der Gießer
benutzte für die Wachsmodelle Formen — anders wäre
auch die Verwechslung von f und t in est schwerer
verständlich —, die für größere Glocken berechnet
waren. Die Worttrennung durch Kannen findet sich
auch auf Nr. 443 u. 444, ebenso die auffallende Unregelmäßigkeit der Reifen; doch ist das Ver-
hältnis von Höhe und Durchmesser der Glocken verschieden, auch die Schriftgröße und im ein-
zelnen das f in est und hilf von Nr. 443. — Ähnliche Gußnachrichten begegnen bei Nr. 445 u. 446,
in deutscher Sprache bei Nr. 442.
 
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