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Forchtenstein Mattersburg
1. II. 15. Jh.
Glocke im vorderen Turm
des Schlosses. Nach Angabe
des Schloßverwalters wurde
die Glocke bei Erdarbeiten in
der Gegend des Plattensees
gefunden. Siehe B., Bronze,
Höhe: 48, Dm: 40, got. Maj.
2,5 cm.
an €8
IX AQflRCVS • CQflTHEVS • UVK'flS • 50
Die vier Evangelisten sind sehr häufig auf Glocken des 14. und 15. Jahrhunderts angerufen1 2
Fragebogen — 1 JFahrngruber (1894) 9, 10, 54, 224, 278 u. a. — 2 Ddl 1 (1942) 159 ff., 165, 169.
95 Forchtenstein/Mattersburg nach 1637
Bauinschrift über dem Eingang im inneren Burghof; g. S., Voluten-Umrahmung rot bemalt.
140-70, Antiqua 7 cm.
ME REGIS MATTHIAE I. PACIFICATIO FRID. III. I IMP. DEDIT
Amor magni caesaris ferd. ii. i regno Restitvit Gratia
ElVSDEM COMITV NlCOLAO EZTERHAZI PALATINO AC AVREI |
VELLERIS EQVITI & CONTVLIT QVI ME PA | TRIAE GENTILIBQ,
SVIS TVITINEQ, EORVM | VETUSTATE LABANTEM SOLO AEQVANS |
A FVNDAMENTIS EXTRVXIT SE VERO | AETERNITATI PARAVIT
OTid) gab bet griebensfcßluß beb .Rönigs OJiatßias I.(Sowinub) bcm Äaifet Jytiebticb III.; bie^ulb beb großen Äaifetb g-etbü
nanb II. ermattete mid) bem (ungarifcßen) Äömgreidjc jurütf unb bieSnabe bebfelben Jtaiferb übertrug mid) bem Grafen 91i>
folaub Gfterfyijt), betn 'Palatin unb Sütter beb golbenen 93lteßeb, ber mich für bab Sßaterlanb, bie gamilie unb beren ®d)üßs
finge (?) von ®runb auf neu erbaute, naeßbem er mid), vom Sliter fetwn baufällig, völlig nieberreißen ließ, fid) aber 9?ußm
für bie (Stvigfeit ertvarb.
1462 kam es in Korneuburg zum Frieden zwischen Friedrich III. und Mathias I. Corvinus (2. Frie-
den 1477)x. In diesem Frieden kamen Forchtenstein, Bernstein, Hornstein, Kobersdorf, Eisen-
stadt, Güns und Rechnitz wieder an Niederösterreich2 4. Mathias I. forderte diese Orte schon 1488
wieder zurück3 12. Der Zustand von 1477 wurde jedoch im Preßburger Frieden 1491 zwischen
Wladislaw und Maximilian I. bestätigt.
Nikolaus Esterhazy, der Begründer der Forchtensteiner Linie, geb. 1582 5 — sein Vater war Franz
Esterhazy, sein Sohn Paul5 - stand bei den Friedensverhandlungen von 1622 auf Seiten Ferdi-
nands II.6, im selben Jahre verlieh Ferdinand Nikolaus Esterhazy Forchtenstein7, nach ELöger
erst 16268; ADomanovsky nennt für Kobersdorf und Forchtenstein 1626 als Jahr der Rückgabe9;
die anderen Orte seien erst 1647 zurückgegeben worden. Vgl. dazu GBerka, 2 f., der die Rück-
gabe ins Jahr 1618 verlegt. 1625 wurde Nikolaus Esterhazy Graf und mit den Stimmen der Prote-
stanten Palatin10. 1637 ließ er Forchtenstein umbauen7. Er starb am 11. September 1645 ll. Im
Rittersaal des Schlosses befindet sich sein Bild, das ihn aus dem Jahre 1625 darstellt. - Zu den
ausgedehnten esterhäzyschen Grundherrschaften vgl.: HHassinger-FBodo, Burgenland, 1941,
S. 28 und die Karten S. 65 ff.
1 JAFeßler 5 (1874) 30 f., 125 f. - 3 aaO 3, 164-«aaO 4 (1877) 183/7. - 10aaO 4 (1877) 205 f. - 11 aaO 4, 251-
4 Szalay-Wögerer 3 (1866—73) 229! ff. — 2 aaO 3/2, 32, 48 —5 JAKrickel 59, 103 — 7 Bodo-Löger 15 — 8 ELöger,
Heimatkunde 75 - 9 ADomanovsky(1923) 218 - 12 aaO 127, 135.
Fragebogen — Siebmacher IV/15, 159. Tafel 126, IV/4/1 A—R 86, Tafel 42.
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Forchtenstein Mattersburg
1. II. 15. Jh.
Glocke im vorderen Turm
des Schlosses. Nach Angabe
des Schloßverwalters wurde
die Glocke bei Erdarbeiten in
der Gegend des Plattensees
gefunden. Siehe B., Bronze,
Höhe: 48, Dm: 40, got. Maj.
2,5 cm.
an €8
IX AQflRCVS • CQflTHEVS • UVK'flS • 50
Die vier Evangelisten sind sehr häufig auf Glocken des 14. und 15. Jahrhunderts angerufen1 2
Fragebogen — 1 JFahrngruber (1894) 9, 10, 54, 224, 278 u. a. — 2 Ddl 1 (1942) 159 ff., 165, 169.
95 Forchtenstein/Mattersburg nach 1637
Bauinschrift über dem Eingang im inneren Burghof; g. S., Voluten-Umrahmung rot bemalt.
140-70, Antiqua 7 cm.
ME REGIS MATTHIAE I. PACIFICATIO FRID. III. I IMP. DEDIT
Amor magni caesaris ferd. ii. i regno Restitvit Gratia
ElVSDEM COMITV NlCOLAO EZTERHAZI PALATINO AC AVREI |
VELLERIS EQVITI & CONTVLIT QVI ME PA | TRIAE GENTILIBQ,
SVIS TVITINEQ, EORVM | VETUSTATE LABANTEM SOLO AEQVANS |
A FVNDAMENTIS EXTRVXIT SE VERO | AETERNITATI PARAVIT
OTid) gab bet griebensfcßluß beb .Rönigs OJiatßias I.(Sowinub) bcm Äaifet Jytiebticb III.; bie^ulb beb großen Äaifetb g-etbü
nanb II. ermattete mid) bem (ungarifcßen) Äömgreidjc jurütf unb bieSnabe bebfelben Jtaiferb übertrug mid) bem Grafen 91i>
folaub Gfterfyijt), betn 'Palatin unb Sütter beb golbenen 93lteßeb, ber mich für bab Sßaterlanb, bie gamilie unb beren ®d)üßs
finge (?) von ®runb auf neu erbaute, naeßbem er mid), vom Sliter fetwn baufällig, völlig nieberreißen ließ, fid) aber 9?ußm
für bie (Stvigfeit ertvarb.
1462 kam es in Korneuburg zum Frieden zwischen Friedrich III. und Mathias I. Corvinus (2. Frie-
den 1477)x. In diesem Frieden kamen Forchtenstein, Bernstein, Hornstein, Kobersdorf, Eisen-
stadt, Güns und Rechnitz wieder an Niederösterreich2 4. Mathias I. forderte diese Orte schon 1488
wieder zurück3 12. Der Zustand von 1477 wurde jedoch im Preßburger Frieden 1491 zwischen
Wladislaw und Maximilian I. bestätigt.
Nikolaus Esterhazy, der Begründer der Forchtensteiner Linie, geb. 1582 5 — sein Vater war Franz
Esterhazy, sein Sohn Paul5 - stand bei den Friedensverhandlungen von 1622 auf Seiten Ferdi-
nands II.6, im selben Jahre verlieh Ferdinand Nikolaus Esterhazy Forchtenstein7, nach ELöger
erst 16268; ADomanovsky nennt für Kobersdorf und Forchtenstein 1626 als Jahr der Rückgabe9;
die anderen Orte seien erst 1647 zurückgegeben worden. Vgl. dazu GBerka, 2 f., der die Rück-
gabe ins Jahr 1618 verlegt. 1625 wurde Nikolaus Esterhazy Graf und mit den Stimmen der Prote-
stanten Palatin10. 1637 ließ er Forchtenstein umbauen7. Er starb am 11. September 1645 ll. Im
Rittersaal des Schlosses befindet sich sein Bild, das ihn aus dem Jahre 1625 darstellt. - Zu den
ausgedehnten esterhäzyschen Grundherrschaften vgl.: HHassinger-FBodo, Burgenland, 1941,
S. 28 und die Karten S. 65 ff.
1 JAFeßler 5 (1874) 30 f., 125 f. - 3 aaO 3, 164-«aaO 4 (1877) 183/7. - 10aaO 4 (1877) 205 f. - 11 aaO 4, 251-
4 Szalay-Wögerer 3 (1866—73) 229! ff. — 2 aaO 3/2, 32, 48 —5 JAKrickel 59, 103 — 7 Bodo-Löger 15 — 8 ELöger,
Heimatkunde 75 - 9 ADomanovsky(1923) 218 - 12 aaO 127, 135.
Fragebogen — Siebmacher IV/15, 159. Tafel 126, IV/4/1 A—R 86, Tafel 42.
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