FRESKO
UM 1370
22 STADTKIRCHE
Auf der Südwand des romanischen Turmes in der Sakristei (erbaut 1468) ist ein Fresko
(270 : 164 cm) aufgemalt, das die Muttergottes vor einer phantastischen gotischen Architek-
tur zeigt. Vor ihr kniet ein Ritter mit seinem Wappen (im Schild ein roter Balken von zwei
Rautenstreifen begleitet auf weißem Grund), vor dem ein weißes, rotgerändertes Spruch-
band hochfliegt mit schwarzer Schrift (2,5 cm):
VIRGO • PIR • ROGR -,P NT ■ hGIRRICO SRRR . .
@üttge Jungfrau (vergl. bte Stnttpbon: Salve regina) bitte für mtd) Jpeinricf) 5Xar...
Da das 1913 freigelegte Gemälde älter ist als die angebaute spätgotische Sakristei, war es
früher vom Friedhof aus im Freien sichtbar.1 Die Datierung wurde auf Grund des Stiles er-
mittelt (nach A. Stange. Deutsche Malerei der Gotik 2, Berlin 1936, S. 121: nach den schweren
Architekturformen spätes 14. Jh.).
Scriba S. 6g. — Arens—Bührlen S. 73. —
1 Jahresbericht der Denkmalpflege im Großherzogtum Hessen 3 (1910—13) S. 133, Taf. 23. —
23 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES PETER v. MAUER J 9. XI. 1374
obit Petrus de Mur prepositus huius ecclesie anno domini C.C.C.
Es könnte sich hier um Peter I. de Mur handeln, der 1263 bei Schannat (S. 117) genannt
wird, aber auch um Peter II. de Mur, der am 9. XI. 1374 starb. Da aber in der verstümmelten
Inschrift CCC angegeben wird, wird Peter II. gemeint sein, der nach 1300 lebte und starb.
Der Grabstein lag dann in der an die Westfassade von Peter II. angebauten Paradieskapelle.
Im Wappen bildet Würdtwein einen Zinnenbalken ab.
Würdtwein f. 42. — Schannat 1 S. 118, Mone in Zs. Gesch. Oberrheins 11, 1860 S.176, Zeller Sp. 15—18 u. 61 Anm. 69,
Nekrolog (Landesbibi. Darmstadt), Würdtwein, Monasticon Wormatiense (Heidelb. Univ.=bibl.) 1 f. 277 v. aus dem Anni-
versarienbuch des hl. Geist=Spitals in Wimpfen, K. Busch u. F. X. Glasschröder, Chorregel und jüngeres Seelbuch des alten
Speierer Domkapitels. Speier 1923. 1 S. 585 ausführlich zur Person. —
24 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES WOLFRAM GEN. SCHAD J 25. XI. 1378
Anno Domini M. CCCLXXVI1I. die Katherine virginis obiit Wolfrarnus fundator huius are.
Es handelt sich um den Michaelsaltar, den Wolfram gen. Schad zwischen 1329 und 1374
stiftete (Zeller Sp. 15, 18. - Karlsruher Nekrolog f. 56). Nach Würdtwein (f. 41) war Wolf-
ram in der Kirche beigesetzt, vermutlich in der Nähe des genannten Altares. Der Nekrolog
(Landesbibi. Darmstadt) nennt unter dem 21. IV. die Frau des Wolfram gen. Schaden,
Mechtildis von Neckargartach.
25 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES JOHANN MUER + 1379
A. D. 1379 obiit Johan Muer vicarius et parochus.
Würdtwein f. 9. —
26 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES DUDO v. VENNINGEN f 28. VI. 1386
A. D. M. CCC LXXXVl. obiit rev. vener. dnus de Venige. canonicus huius ecc:
Nach dem Karlsruher Nekrolog starb Dudo am 28. Juni 1386 (vgl. auch Humbracht Taf.
142). Würdtwein (f. 43) bildet vom Grabstein das Venningensche Wappen ab.
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UM 1370
22 STADTKIRCHE
Auf der Südwand des romanischen Turmes in der Sakristei (erbaut 1468) ist ein Fresko
(270 : 164 cm) aufgemalt, das die Muttergottes vor einer phantastischen gotischen Architek-
tur zeigt. Vor ihr kniet ein Ritter mit seinem Wappen (im Schild ein roter Balken von zwei
Rautenstreifen begleitet auf weißem Grund), vor dem ein weißes, rotgerändertes Spruch-
band hochfliegt mit schwarzer Schrift (2,5 cm):
VIRGO • PIR • ROGR -,P NT ■ hGIRRICO SRRR . .
@üttge Jungfrau (vergl. bte Stnttpbon: Salve regina) bitte für mtd) Jpeinricf) 5Xar...
Da das 1913 freigelegte Gemälde älter ist als die angebaute spätgotische Sakristei, war es
früher vom Friedhof aus im Freien sichtbar.1 Die Datierung wurde auf Grund des Stiles er-
mittelt (nach A. Stange. Deutsche Malerei der Gotik 2, Berlin 1936, S. 121: nach den schweren
Architekturformen spätes 14. Jh.).
Scriba S. 6g. — Arens—Bührlen S. 73. —
1 Jahresbericht der Denkmalpflege im Großherzogtum Hessen 3 (1910—13) S. 133, Taf. 23. —
23 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES PETER v. MAUER J 9. XI. 1374
obit Petrus de Mur prepositus huius ecclesie anno domini C.C.C.
Es könnte sich hier um Peter I. de Mur handeln, der 1263 bei Schannat (S. 117) genannt
wird, aber auch um Peter II. de Mur, der am 9. XI. 1374 starb. Da aber in der verstümmelten
Inschrift CCC angegeben wird, wird Peter II. gemeint sein, der nach 1300 lebte und starb.
Der Grabstein lag dann in der an die Westfassade von Peter II. angebauten Paradieskapelle.
Im Wappen bildet Würdtwein einen Zinnenbalken ab.
Würdtwein f. 42. — Schannat 1 S. 118, Mone in Zs. Gesch. Oberrheins 11, 1860 S.176, Zeller Sp. 15—18 u. 61 Anm. 69,
Nekrolog (Landesbibi. Darmstadt), Würdtwein, Monasticon Wormatiense (Heidelb. Univ.=bibl.) 1 f. 277 v. aus dem Anni-
versarienbuch des hl. Geist=Spitals in Wimpfen, K. Busch u. F. X. Glasschröder, Chorregel und jüngeres Seelbuch des alten
Speierer Domkapitels. Speier 1923. 1 S. 585 ausführlich zur Person. —
24 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES WOLFRAM GEN. SCHAD J 25. XI. 1378
Anno Domini M. CCCLXXVI1I. die Katherine virginis obiit Wolfrarnus fundator huius are.
Es handelt sich um den Michaelsaltar, den Wolfram gen. Schad zwischen 1329 und 1374
stiftete (Zeller Sp. 15, 18. - Karlsruher Nekrolog f. 56). Nach Würdtwein (f. 41) war Wolf-
ram in der Kirche beigesetzt, vermutlich in der Nähe des genannten Altares. Der Nekrolog
(Landesbibi. Darmstadt) nennt unter dem 21. IV. die Frau des Wolfram gen. Schaden,
Mechtildis von Neckargartach.
25 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES JOHANN MUER + 1379
A. D. 1379 obiit Johan Muer vicarius et parochus.
Würdtwein f. 9. —
26 STIFTSKIRCHE GRABSTEIN DES DUDO v. VENNINGEN f 28. VI. 1386
A. D. M. CCC LXXXVl. obiit rev. vener. dnus de Venige. canonicus huius ecc:
Nach dem Karlsruher Nekrolog starb Dudo am 28. Juni 1386 (vgl. auch Humbracht Taf.
142). Würdtwein (f. 43) bildet vom Grabstein das Venningensche Wappen ab.
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