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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 4 : Münchener Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Wimpfen am Neckar — Stuttgart: Druckenmüller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.45635#0036
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die Wappen des Speyerer Bischofs und früheren Ritterstiftpropstes Matthias von Ramung und
seines Bruders und Nachfolgers Diether1, die auch Geld für Gewölbe in der Stiftskirche
gaben (vergl. Nr. 49).
Ferner dienen als Träger des Tympanons vier in den Ecken der Türpfosten angeordnete Kon-
solen mit Wappenschilden von
Volprecht Gemmingen-Neipperg Stadt Wimpfen Neuhausen
(Wimpfener (Ehepaar)
Patrizierfamilie)
Das Tympanon der Westseite enthält ebenfalls in flach erhabenen Buchstaben auf einem
kleinen Zettel über dem Kreuz Christi:
i ♦ n ♦ r ♦ i
Auf den Konsolen unter dem Tympanon sind auch hier wieder zwei Wappenschilde an-
gebracht: Venningen Nippenburg
Die Wappen weisen auf drei Kanoniker des Ritterstiftes als Stifter der Portale hin, nämlich
auf den Kustos Gottfried von Neuhausen, Ludwig von Venningen und Bernhard von Nippen-
burg.1
Scriba beschäftigt sich eingehend mit der Frage, woher der Name Cornelia kommt und belegt,
daß schon vor 1300 diese Bezeichnung als der römische Ortsname von Wimpfen galt. Es ist
noch zu untersuchen, ob nicht die Cornelienkirche in ihrer eigenartigen Lage außerhalb des
Ortes eine ganz frühe Friedhofs- oder Titelkirche war.
Das Vorbild des Verkündigungstympanons ist ein Relief gleicher Darstellung im Speyret
Dom aus der Zeit um 1470, das zum Grabmal des Bischofs Siegfried von Venningen f 1459
und seines Bruders Nikolaus t 1483 gehört. Es entstammt der Schule des großen spätgotischen
Bildhauers Nikolaus Gerhart von Leyen. Durch Familienbeziehungen der Venningen kann
auch der Bildhauer nach Wimpfen gekommen sein, denn das Venningensche Wappen ist am
Westportal der Cornelienkirche angebracht.3 Auch im Wormser Dom ist eine Nachbildung
der Speyrer Verkündigung von 1487 zu finden.
Kdm. S. 294. — Lorent S. 330. — Scriba S. 77. —
1 V. Würth, Ein unbekannter Propst des Ritterstifts St. Peter zu Wimpfen im Tal, in: Archiv f. hess. Gesch. und Altertums-
künde NF 8, 1912 S. 364. — 2 Würth S. 41,46. -
3 O. Schmitt, Oberrhein. Plastik im ausgehenden Mittelalter. Freiburg 1924 S. 3 f. — Kdm. Bayern. Pfalz, Speyer S. 284. -
Arens—Bührlen S. 56. — Humbracht Taf. 142, 143. —

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