Metadaten

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Arens, Fritz [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 4 : Münchener Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Wimpfen am Neckar — Stuttgart: Druckenmüller, 1958

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45635#0085
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
15. 9.

206 HAUS SCHWIBBOGENGASSE 189 BAUINSCHRIFT
Am Hals eines Holzpfostens, der die überhängende Ecke des Hauses stützt, ist vorne eine
ornamentale Rosette ausgeschnitzt, seitlich steht (Sehr. 4 und 5 cm):
THRAV / SHAV WEM / I - R - / 15 - .. 9 / W - B - /
Sollte die Inschrift auf den Zweck des nebenstehenden Hohenstaufenturmes als ehemaliges
Gefängnis anspielen? Durch dieses Haus kann man heute noch das Innere des Turmes mit
seinen Zellen erreichen.
Kdm. S. 173. — Lorent S. 160. —

207 BIBERACH, EV. KIRCHE KELCH 15.—16. JH.
Auf den Knöpfen des Nodus steht (Kelchhöhe 18,5 cm. Sehr. 1 cm):
iösvs
Auf dem Fuß ist ein rundes Medaillon mit Christus als Schmerzensmann angebracht, dessen
Grund einst wohl emailliert war.

208 DOMINIKANER-PFARRHAUS ERKERKONSOLEN ANF. 16. JH. (?)
Im Inneren eines Vorbaues des katholischen Pfarrhauses auf der Ostseite sitzen zwei Konsolen
ohne Zusammenhang mit der heutigen Decke. 27 : 14 cm. Stein angestrichen.
Die her. rechte Konsole zeigt in der Vertiefung plastisch das Bild eines Dominikanerheiligen,
der den Finger hebt, während ihm Christus als Schmerzensmann erscheint. Darüber steht nur
(Sehr. 4 u. 4,5 cm):
fanct
Der Name des Heiligen muß an anderer Stelle gestanden haben, da von ihm nichts zu finden
ist. Die her. linke Konsole zeigt den Kopf einer weiblichen Heiligen.
Kdm. S. 128. —

209 STADTKIRCHE GLOCKE ANF. 16. JH. (?)
Die Glocke, Susanna genannt, hing im nördlichen Turm. Sie hatte eine Höhe von 2,00 m und
einen Durchmesser von 1,35. Die Inschrift habe auf dem Schlagrand gestanden und sei am
Anfang und am Schluß mit dem Bilde eines kleinen Reichsadlers versehen gewesen. Nach der
Schrift, Vereinigung von lateinischen und gotischen Anfangsbuchstaben, schätzte Kdm. späte-
stens auf den Beginn des 13. Jhdts. Das wäre also die Zeit der Erbauung der Stadtkirchen-
türme. Da die Susanna-Glocke im Juni 1905 gesprungen ist und eingeschmolzen wurde, läßt
sich diese frühe Datierung nicht mehr nachprüfen.
Sacrum f vas f exere f tria moneo f funera. fiere f fefta f frequentare t
morbos f demonesque f fugare f
3d) Ktliqes ©efäf? von (Erj (exaere) fyabe bret Slmtcr: £)te Segräbntffe ?u leiten, ju Öen Seflen Ijerbetjurufen,
bic ÄranftKiten unb ©ärnenen tu vertreiben.
Lorent weist darauf hin, daß die von Bernhard Lachmann 1479 gegossene große Glocke der
Kilianskirche zu Heilbronn eine textlich ganz ähnliche Umschrift trug. Daraus wäre eher auf
eine Entstehung im ausgehenden 15. oder entsprechend der Bauzeit des Nordturms, der 1512
erhöht wurde, im beginnenden 16. Jh. zu schließen, zumal solch lange Inschriften im 13. Jh.
auf Glocken kaum vorkamen. Auch die aus Unziale und Minuskel gemischten Schriften werden
gerade in der Spätgotik wieder verwandt.
Kdm. S. 22. — Lorent S. 207. — Frohnhäuser S. 249. — Scriba, Stadtkirche S. 26. —

73
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften