VORBEMERKUNG
Vor nunmehr dreißig Jahren traten auf Initiative des Heidelberger Ordinarius für ältere Germa-
nistik, Geheimrat Professor Friedrich Panzer, in Bamberg Abgeordnete der deutschen Akademien
zusammen, die sich die Erfassung, Bearbeitung und Veröffentlichung der deutschen Inschriften zur
Aufgabe gesetzt hatten. Sie meinten damit nicht nur Inschriften in deutscher Sprache, sondern
Inschriften des deutschen Sprachraumes insgesamt, also auch lateinische und andere. Zeitlich sollte
das Arbeitsvorhaben anknüpfen an das große Unternehmen des „Corpus inscriptionum latinarum“
der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Als ein großangelegtes Quellenwerk war
es bestimmt, den ersten Grundstock für eine deutsche Epigraphik zu bilden.
Nach wenigen ungestörten Jahren der Planung und des Beginns der Arbeiten hemmte und lähmte
der Krieg den Fortgang der Sammlung. Auch nach seinem Ende vergingen noch Jahre, ehe an den
einzelnen Akademien wieder Kommissionen für das gemeinsam geplante Werk eingerichtet wur-
den und seineWeiterführung gesichert werden konnte. Sie kam weithin einem völligen Neubeginn
gleich.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat 1942 als ersten Band der gesamten Reihe
„Die Inschriften der Landkreise Wertheim und Tauberbischofsheim“ veröffentlichen können. Nach
langen Vorarbeiten erschien dann 1958 der umfangreiche Mainzer Band, dem nun als dritter Band
der Heidelberger Reihe „Die Inschriften der Landkreise Mosbach, Buchen und Miltenberg“
folgen.
Die Heidelberger Akademie weiß sich dem Sammelwerk der deutschen Inschriften in doppelter
Weise verpflichtet: einmal wurde durch ihr Mitglied Friedrich Panzer das Vorhaben angeregt und
durch seine Initiative ins Leben gerufen. Er hat auch nach 1945 bis zu seinem Tode für die Weiter-
führung Sorge getragen und die Wiederaufnahme der Arbeiten für den vorliegenden Band ent-
scheidend gefördert. Zum anderen aber fühlt sich die Heidelberger Akademie auch in einer Art
von ideeller Tradition mit der alten Kurpfälzischen Akademie in Mannheim verbunden, deren
Mitglieder schon vor fast zweihundert Jahren auf ihren „itinera literaria“ Inschriften zusammen-
trugen. Dienten diese Reisen auch vornehmlich dem Zweck, unveröffentlichtes urkundliches
Material aufzuspüren, so war doch die Aufmerksamkeit der Reisenden auch auf Grab- und Bau-
inschriften gerichtet, von denen eine größere Zahl in den ersten Bänden der „Acta Academiae
Theodoro-Palatinae“ veröffentlicht wurde.
Es wird das Bestreben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sein, das so eng mit ihr
verbundene Unternehmen der Inschriften in Deutschland auch künftig nach allen Kräften weiter-
zuführen und zu fördern. Ein neuer Band, der die Inschriften des Stadt- und Landkreises Heidel-
berg erfassen soll, wird gegenwärtig bearbeitet; weitere Bände sind geplant.
Heidelberg, im November 1964.
Für das Arbeitsvorhaben
„Sammlung der Inschriften in Deutschland“
bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Siegfried Reicke
komm. Leiter
z. Zt. Präsident der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften
VI
Vor nunmehr dreißig Jahren traten auf Initiative des Heidelberger Ordinarius für ältere Germa-
nistik, Geheimrat Professor Friedrich Panzer, in Bamberg Abgeordnete der deutschen Akademien
zusammen, die sich die Erfassung, Bearbeitung und Veröffentlichung der deutschen Inschriften zur
Aufgabe gesetzt hatten. Sie meinten damit nicht nur Inschriften in deutscher Sprache, sondern
Inschriften des deutschen Sprachraumes insgesamt, also auch lateinische und andere. Zeitlich sollte
das Arbeitsvorhaben anknüpfen an das große Unternehmen des „Corpus inscriptionum latinarum“
der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Als ein großangelegtes Quellenwerk war
es bestimmt, den ersten Grundstock für eine deutsche Epigraphik zu bilden.
Nach wenigen ungestörten Jahren der Planung und des Beginns der Arbeiten hemmte und lähmte
der Krieg den Fortgang der Sammlung. Auch nach seinem Ende vergingen noch Jahre, ehe an den
einzelnen Akademien wieder Kommissionen für das gemeinsam geplante Werk eingerichtet wur-
den und seineWeiterführung gesichert werden konnte. Sie kam weithin einem völligen Neubeginn
gleich.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat 1942 als ersten Band der gesamten Reihe
„Die Inschriften der Landkreise Wertheim und Tauberbischofsheim“ veröffentlichen können. Nach
langen Vorarbeiten erschien dann 1958 der umfangreiche Mainzer Band, dem nun als dritter Band
der Heidelberger Reihe „Die Inschriften der Landkreise Mosbach, Buchen und Miltenberg“
folgen.
Die Heidelberger Akademie weiß sich dem Sammelwerk der deutschen Inschriften in doppelter
Weise verpflichtet: einmal wurde durch ihr Mitglied Friedrich Panzer das Vorhaben angeregt und
durch seine Initiative ins Leben gerufen. Er hat auch nach 1945 bis zu seinem Tode für die Weiter-
führung Sorge getragen und die Wiederaufnahme der Arbeiten für den vorliegenden Band ent-
scheidend gefördert. Zum anderen aber fühlt sich die Heidelberger Akademie auch in einer Art
von ideeller Tradition mit der alten Kurpfälzischen Akademie in Mannheim verbunden, deren
Mitglieder schon vor fast zweihundert Jahren auf ihren „itinera literaria“ Inschriften zusammen-
trugen. Dienten diese Reisen auch vornehmlich dem Zweck, unveröffentlichtes urkundliches
Material aufzuspüren, so war doch die Aufmerksamkeit der Reisenden auch auf Grab- und Bau-
inschriften gerichtet, von denen eine größere Zahl in den ersten Bänden der „Acta Academiae
Theodoro-Palatinae“ veröffentlicht wurde.
Es wird das Bestreben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sein, das so eng mit ihr
verbundene Unternehmen der Inschriften in Deutschland auch künftig nach allen Kräften weiter-
zuführen und zu fördern. Ein neuer Band, der die Inschriften des Stadt- und Landkreises Heidel-
berg erfassen soll, wird gegenwärtig bearbeitet; weitere Bände sind geplant.
Heidelberg, im November 1964.
Für das Arbeitsvorhaben
„Sammlung der Inschriften in Deutschland“
bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Siegfried Reicke
komm. Leiter
z. Zt. Präsident der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften
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