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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Neumüllers-Klauser, Renate [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 12 : Heidelberger Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg — Stuttgart: Druckenmueller, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.52965#0091
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Winrich Dymar aus Heidelberg - wahrscheinlich Sohn des 1414 als Bürgermeister genannten Winrich
Dymar1) - wurde 1420 an der Universität Heidelberg inskribiert und ist seit 1451 als Domvikar der
Laurentiusvikarie am Speyerer Dom nachzuweisen2). Im Seelbuch des Speyerer Domkapitels ist sein
Todestag am 8. Mai verzeichnet und auch das Begräbnis in Schönau vermerkt3).


a) Richtig wohl maioris.
’j Krieger I 891.
2) Toepke I 148. - Busch-Glasschröder I 245 Anm. 5. - In der Inschrift daher wohl vicarius zu ergänzen.
3) Ebd. -Wahrscheinlich ist die Zahl auf dem Stein verlesen worden, so daß statt vii° richtig viii0 zu lesen wäre.
KdmBaden VIII 2, 642. - Busch-Glasschröder I 245. - Pfälzisches Museum 10 (1893) 26.


IO7

Heidelberg, Heiliggeistkirche

1463


Grabstein des Hieronymus Kunlin (Kunlen). Innen an der Südseite, zweiter Stein von links. Platte aus
rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien. Im Mittelfeld unten früher Wappen (?), oben Kelch (?)
in Flachrelief, heute abgeschlagen. Der Stein war in der Mitte gebrochen und ist wieder zusammengesetzt,
ein Teil der linken Schriftleiste ist durch Überschmieren mit Zement unleserlich.
H. 192, B. 75, Bu. 6,5 cm. - Gotische Minuskel.

Anno • dni • m • cccc / • Ixiij • jn • die • [ ] rg • 0 • hoiil’ • mgr • Jeroni’ /
+ a) kunlin • i • [ ] / • liceiit’ • Secretar’ • p’ncipis • [r] • in • pa
honorabilis magister - licentiatus - requiescat - pace

Hieronymus Kunlen wurde am 16. Juni 1461 inskribiert, bereits als „sacrorum canonum licentiatus“1).
Die hier vor dem Wort licentiatus noch erkennbaren Schriftreste ergeben keinen Sinn, der erste Wortteil
erscheint stark gekürzt, der zweite ist zerstört.
Nach der Grabschrift muß Kunlin Sekretär Kurfürst Friedrichs des Siegreichen gewesen sein.


a) Das gewöhnlich den Beginn einer Inschrift bezeichnende Kreuz steht hier am Beginn der unteren Querleiste mitten im Na-
men. Vermutlich handelt es sich um ein Versehen des Steinmetzen, der die Jahresangabe nicht an die ursprünglich vor-
gesehene Stelle, sondern genau entgegengesetzt einmeißelte.

x) Toepke I 304.


108 f Erbach, Schloß 1464


Grabstein Konrads IX. Schenk von Erbach. Platte aus rotem Sandstein, Umschrift zwischen Linien,
im Mittelfeld Reliefbild des Ritters mit Helm, Schild, Schwert und Lanze, auf einem Hund stehend.
Angeblich erschien dreimal das Erbacher Wappen auf dem Stein.
Der Grabstein stammt ursprünglich aus Schönau; er wurde dort 1876 zusammen mit dem Grabstein der
Anna von Bickenbach, der Gemahlin Schenk Konrads, aufgefunden und stand seit 1878 in Erbach in
einer Nische des unteren Bergfried-Geschosses1). Heute ist er verschollen. Beschreibung nach KdmBaden.
H. 208, B. 110 cm. - Gotische Minuskel.
4- Anno • dni • m • cccc • Ixiiii • [ iu]nii • 0 • dns • conrad[u]s • pincerna • de • erpach • miles
Schenk Konrad IX. war ein Sohn des ebenfalls in Schönau bestatteten Schenken Eberhard IX.; er trat
1425 als Nachfolger seines Vaters die Regierung an, resignierte aber 1457 und zog sich in das Kloster
Schönau zurück. Er starb am 5. Juni.


x) KdmHessen, Prov. Starkenburg, Kreis Erbach 60.
KdmBaden VIII 2, 640. - Huffschmid, Schönau II 86.

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