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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Neumüllers-Klauser, Renate [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 12 : Heidelberger Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg — Stuttgart: Druckenmueller, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.52965#0094
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A + anno • domini • m° • cccc0 • lxx° • iar • sant • Inkas • sant • markus •
sant • mattens • sant • Johannes • ave • maria • gracia • plena • domia)
B ossanna • heis • ich • in • sant • murxcius • er • und • in • sant • petters • er • lud •
ich • alle • un • gewieter • ver • drieb • ich • und • die • helgen • dag • ver •
kun • ich • mestre • iorg • von • gontem • und • peter • zu • der • glocken • gos •
Die Kirche von Leimen hatte als Patrozinium Petrus und Mauritius, ehe sie 1705 bei der Kirchenteilung
den Reformierten zugesprochen wurde. Die Glocke wurde in der SpeyererWerkstatt des Georg (Jörg)
von Gontheim und des Peter zur Glocken für die Leimener Kirche gegossen1).
Inschrift B ist unvollständig; offensichtlich reichte der verfügbare Platz nicht aus, um das noch fehlende
Wort mich einzufügen. Worttrennung durch Zierpunkte.
a) Nach der Anordnung der Hasten könnte eher dann gelesen werden, das jedoch keinen Sinn ergibt; domi ist offensichtlich
Kürzung für dominus (tecum) in Fortführung des niarianischen Grußes.
ü Über die Werkstatt H. Fritzen, Die Glockenkunst in Speyer, in: Pfälzer Heimat 3 (1952) ßöff. (mit Verzeichnis der dort
gegossenen Glocken). - Vgl. auch DI. II (Mainz) nr. 986 und unten nr. 117 (Neckargemünder Glocke von 1474). - Ferner
Walter, Glockenkunde 788 u. 839; Thieme-Becker XIII 423.
KdmBaden VIII 2, 539t. - Christ, Glocken 157h

114 t

Heidelberg, Heiliggeistkirche

nach 1471

Gedenktafel mit Inschrift über die Taten Kurfürst Friedrichs I., des Siegreichen. Standort nicht bekannt,
nur überliefert, daß die eroberten Fahnen über der Tafel hingen.
Inschrift nach der handschriftlichen Überlieferung.
Von dem Sig Pfalzgraf Friderichs genant die NIDERLAG.1)
Zu wißen das mein gnediger Herr, Herzog Friderich der Pfalzgrafe hat vfFreytag St. Ulrichs-
tag in dem Jahr deß Herrn 1460.2) vor Pfederßheim im Feldt vnd mit mechtiger Handt nider-
geworjfen, Herrn Dieters von Isenbergs Erwölten Bischöfen zue Mainz Grauen, Herrn, Ritter
vnd Knecht, ein Wagenburg erobert, auch sein Panier vnd Renfenlein, die lang in dieser Kir-
chen gehangen vnd von vilen Menschen gesehen worden sind.
Darnach hat sich die geschieht mit mancher handt, neidt vnd vnwillen angezogen, vnd sich zue
mehreren Krieg begeben, durch entsetzung Herrn Dieters von Isenburg vnd erhöhung Herrn
Adolffs von Naßaw (fol. 196 v) zue dem Erzbistumb Mainz, allso das der obgenant mein
gnediger Herr der Pfalzgraf in dem Jahr deß Herrn. 1462. Aujf mitwoch Pauli commemora-
tionis3) im feld vor Seckhenheim nidergeworfen vnd gefangen hat, Herr Gorgen Bischof zu
Metz, Herr Carl Marggraven von Baden gebriieder, vnd Ulrichen Grauen zue Württemberg
mit etwan vH Grauen, Herrn, Ritter vnd Knechten vnd erobert die Panier vnd Renfenlein,
die da oben hangen, vnd bey solcher geschieht ist auch gewest der obgenant Herr Dieterich von
Isenburg vff meines gnedigen Herrn deß Pfalzgrauen seitten, der durch das erlangt hat, das
Ihme sein Panier vnd Renfenlein durch den obgenanten meinen gnedigen Herrn Pfalzgrauen
abgethon worden sind.f
Vff Sambstag nach S. Marxentag Anno. 1471A) haben des durchleuchtigen hochge (fol. 197)
bornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Pfalzgrauen bey Rhein, Hertzogen in Bairn des
H. Röm. Reichs Erztruchseßen vnd Churfürsten nemblich der Lutz Schott ambtmann zue
Weinsperg Haubtman6) vnd Herr Türnig von Erstingen Marschalckh1) vnd diener mit 250.
bey Bergzabern vjf Herzog Ludwigs Pfalzgrauens bey Rhein, Grauens zu Veldenz Haubt-
leuth vnd Marggrauen, der dann die Zeit vnauffgesagt seiner Lehensvflicht wider Pfalzgraf
Friedrichen gewest ist vnd Ihn Bekriegt hat8) Vmb deßen Hertzog Ludwigs Diener, Nemblich
Mang von Habsperg Marschalckh die 250. pferd Vnd 100. zue Fuß gehabt haben, bedechtiglich
troffen, vnd sie mit 22. Edlen vnd 50. raisigen Knechten gefangen, vnd ettlich erschlagen.
(fol. 197 v) Vnd die zway fenlein hieroben steckhen das Wappen der Pfalz vnd Bairlandt vnd
von weiß vnd blaw angenomen, das veldt behalttten vnd ein merckliches hab zur beuth ge-
bracht. Des sigs wollen dankbar sein, alle die der Pfalz vnd Churfürstenthumb guts ginnen
vnd Gott dafür lobsagen.
Omnis victoria tribuenda est Divinae virtuti.
Aller Sieg ist göttlicher Kraft zuzuschreiben.

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