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Maierhöfer, Isolde [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0040
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angabe in Zeile i ursprünglich freigelassen und wurde bei Bauvollendung nachgetragen, während die
genaueren Angaben auf dem zurücktretenden Rahmen auszufüllen übersehen wurden; dies ist jedoch
infolge der Überarbeitung nicht mehr nachzuweisen. Daß die wohl durch Münster eingeführte Lesung
einer Jahreszahl am Schluß der Inschrift immer wieder übernommen wurde, ist auf die mangelhafte Inter-
pretation des Textzusammenhangs zurückzuführen; so faßte sogar noch Rauh die letzte Zeile als eigene
Inschrift auf, verlas das erste, in Wirklichkeit auf Virginis bezüglicheWort gloriose zu gloriosi und stellte damit
eine völlig abwegige Datierung auf den Tag des hl. Kilian im Jahre 1455 her. Und Kainz glaubte bereits, in
einer Überputzung von 1890 den Grund für einen Verlust der nicht vorhandenen Jahreszahl angeben zu
können.
Die Betrachtung des Erhaltungszustandes zusammen mit paläographischen und sprachlichen Beobachtun-
gen führt zu dem Schluß, daß die Schrifttafel der Bauinschrift im 19. Jh., und zwar offenbar im Zuge der
Heideloffschen Restaurierung, völlig neu beschriftet worden ist, ausgenommen die letzte, an dem zurück-
springenden Rahmen befindliche Zeile. Während nämlich diese ziemlich wettergeschützte Zeile einen
altersbedingt fortgeschrittenen Verwitterungszustand zeigt, ist der Erhaltungszustand des Hauptteils der
Inschrift mit Ausnahme einer mechanischen Beschädigung im Wort A[nno] auffallend gut.
Paläographisch fällt die Verwendung zahlreicher Großbuchstaben von z.T. merkwürdiger Gestaltung (so
etwa das T von Temporibus') auf, während in den übrigen, nichtrestaurierten Inschriften solche, wie es der
frühen Zeit entspricht, kaum vorkommen. - Ob die irrtümlichen Schreibungen XXXVII statt XXVII für
das Regierungsjahr Bischof Johanns und vrginis statt virginis von der originalen Inschrift vorgegeben waren
oder im Fall des Regierungsjahres von Gamans, der sie bereits so bringt, übernommen wurden, mag dahin-
gestellt bleiben. Einen weiteren Beweis für die völlige Überarbeitung liefern die beziehungslosen Nomina-
tive Johannes de bron und Johannes lochnerus, die als Genetive von Temporibus abhängig sein sollten, wie ihre
als Appositionen beigefügten Berufs- bzw. Standesangaben richtig im Genetiv stehen; ein solcher Lapsus
ist von dem Meister der originalen Inschrift nicht zu erwarten, und Gamans hat sie entsprechend richtig
wiedergegeben. Dagegen zeigt bereits eine dem Kosten Voranschlag Mayers beiliegende Skizze den Text mit
den Namen im Nominativ.
Die folgende Übersetzung geht von einer Berichtigung dieser Stellen aus:
Im Jahre des Herrn 1438, zu den Zeiten, als durch göttliche Vorsehung Papst Eugen IV. im achten und Albrecht, der römische,
ungarische und böhmische König im ersten Regierungsjahr war, im [2]7. Jahr des Würzburger Bischofs Johann von Brunn,
zur Zeit des Johannes Lochner, Doktors der Artes und der Medizin und Baccalaureus der Theologie, Pfarrers dieser Kirche,
wurde dieser Bau zu Ehren der glorreichen Jungfrau, des hl. Märtyrers Kilian und seiner Gefährten an dem ... Tag des Monats
... vollendet.
Die Inschrift begrenzt also die Bauzeit auf die Jahre 1431-1438.
II. Innen im Untergeschoß der Nordsakristei Schlußstein des Rippenkreuzgewölbes. Buntgefaßtes Sand-
steinrelief mit demWappen des Fürstbischofs Johann von Brunn (1411-40). Darüber, eingehauen und schwarz
nachgezogen, sein Name in gotischer Minuskel.
Johanns • von • bron
Die Einwölbung der Sakristei dürfte in die Hauptbauzeit der Ritterkapelle von 1431-38 fallen. - Zur Ent-
stehungsgeschichte der Ritterkapelle siehe Einleitung Kap. 2.
StA Würzburg, HV Ms. f. 148, F.C.v. Münster, Stifft- und Rittermässiges Alterthum, Bl. 1; UB Würzburg, M. ch. q. 74, Ga-
mans-Fabricius, 7; Stadtarchiv Haßfurt (o. Nr.), Kostenvoranschlag über Restaurierung der Ritterkapelle vom 30. Juni 1854
von J.Mayer, Bildhauer aus Haßfurt, Bl. iv., Abb. der Gedächtnisinschrift; Kainz, Innenausstattung der Ritterkapelle 63;
ders., Pfarrkirche Haßfurt 12 und 14 Erwähnung; Kdm. HAS 65-68, Abb. 69, Fig. 38; Kehl 226; ders., Die Ritterkapelle zu
Haßfurt, Werkblatt des Frankenbundes (1929) 104-119, hier 109, Inhalt der Inschrift; Rauh, Steininschriften, Bamberger Bll.
13 (1936) 6f.; Reininger, Aktenstücke, AUfr. 15 (1861) 26sf. (Abdruck Gamans); J.B.Seikel, Die Marianische Ritterkapelle
in Haßfurt, hg. von dem Vereine zur Restaurierung der Ritterkapelle, Bamberg 1857, 16.

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Aidhausen, kath. Pfarrkirche

1436

6. (= Gemeinde-) Glocke. Umschrift zwischen zwei Wülsten, gotische Minuskel, erhaben.
D. 55, Bu. 3 cm.
+ anno • domini • millesimo • cccc • xxxvi • ave • maria g
g: gracia. Worttrennung querliegende Glöckchen. - 1436.
Kdm. HOH 10.

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