Sebastian Schenk von Stauffenberg im Besitz von dessen Familie, die es bis heute innehat. Die von den
Schenk von Stauffenberg seit dem späten 17. Jahrhundert veränderte Burg selbst weist keine älteren In-
schriften auf, doch finden sich einzelne auf Objekten der im Familienbesitz befindlichen Sammlungen des
Schlosses. Der Ort gehörte bis zur Gebietsreform von 1972 zum Landkreis Ebermannstadt.
Mürsbach war der Sitz einer hochmittelalterlichen Großpfarrei, deren Kirche mit befestigtem Friedhof
seit dem 15. Jahrhundert mehrfach ausgebaut wurde (Bauzahlen 1516 und 1544, Nr. 120,141). Sie war Grab-
lege der Herren von Fiillbach zu Gleusdorf Ritterorts Baunach, wovon eine Reihe von Grabmälern zeugt.
Nach dem Aussterben des Geschlechts 1576 (Nr. 190) fiel der Besitz an das Kloster Banz, von dem er zu
Lehen rührte, zurück. Im selben Jahr ließ Fürstbischof Julius Echter von Würzburg sein Wappen an der
wohl 1516 errichteten (Nr. 120) Dreifaltigkeitskapelle anbringen (Nr. 191), sicher nicht ohne religions-
politischen Hintergrund, da die Füllbach offenbar protestantisch geworden waren (vgl. das VDMIAE am
Grabmal von 1576, Nr. 190). Die Standorte der Grabmäler und des Grabsteins wurden wahrscheinlich in
der Folge der Baumaßnahmen des Jahres 1613 verändert. Bis zur Gebietsreform von 1972 gehörte der
Ort zum unterfränkischen Landkreis Ebern.
Pommersfelden wurde 1349 als bambergische Pfarrei von Seußling getrennt und erhielt 1442 eine
neue Kirche (St. Maria), die 1687 und 1750 baulich erneuert wurde. Das Patronatsrecht hatten die Truchseß
von Pommersfelden Orts Steigerwald inne, die die Pfarrei gestiftet hatten und sie im 16. Jahrhundert refor-
mierten. 1710 fiel der gesamte Besitz nach Aussterben der Truchseß an die Schönborn, die unter Aufgabe
der alten Wasserburg südlich des Ortes das neue SchloßWeißenstein errichteten. Der Ort war bis 1848
Sitz eines Patrimonialgerichts und gehörte bis zur Gebietsreform von 1972 zum Landkreis Höchstadt.
Die Kirche beherbergt mehrere Grabmäler, zwei Totenschilde und ein Epitaph von Angehörigen der
Familie Truchseß von Pommersfelden.
Reichmannsdorf, ehemals Filialkirche von Burgebrach, wurde 1474 auf Betreiben des Patronats-
herrn Albrecht Truchseß von Pommersfelden und seines Sohnes Lorenz, Domdechant zu Mainz, durch
Fürstbischof Rudolf von Würzburg zur Pfarrei erhoben (Nr. 131); diese bestand bis 1664, wurde dann
Filialkirche von Schlüsselfeld, 1810 Kuratie. 1528 wurde die Kirche errichtet (Nr. 132t, 136t), die nach
schweren Schäden durch den Dreißigjährigen Krieg heute als Querschiffflügel der neuen Kirche von 1921
erhalten ist. Die Truchseß von Pommersfelden übten seit dem 14. Jahrhundert zusammen mit den Laufen-
holz die Dorf herrschaft aus, die 1689/92 durch Kauf an die Schrottenberg kam. Diese errichteten im frühen
18. Jahrhundert das stattliche Schloß daselbst mit Leonhard und Johann Dientzenhofer als Baumeistern.
Trabeisdorf gehörte bis in das 16. Jahrhundert zu Walsdorf, von dem es wohl unter den Herren von
Münster nach der Mitte des Jahrhunderts mit einer eigenen, evangelischen Kirche abgetrennt wurde. Die
heutige evangelisch-lutherische Pfarrkirche wurde 1737 erbaut. Die Ortsherrschaft war würzburgisches
Lehen der Herren von Lisberg, die 1522 mit Fabian v. L. ausstarben, und kam über die von Miltz an
die Münster und 1664 an die Marschalk von Ostheim. Eine besonders stattliche Reihe von Grabsteinen
und Grabmälern erinnert an die Herren von Münster, die auch ihrem Ahnherrn mütterlicher Linie, Fabian
von Lisberg, einen Gedenk-Grabstein errichteten (Nr. 211).
Walsdorf, vermutlich eine Tochterkirche der Oberen Pfarre in Bamberg, aber spätestens seit dem
frühen 15. Jahrhundert Pfarrkirche, wurde 1561 dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis zugeführt. Die
jetzige Kirche von 1608 (Nr. 265) hat noch den mittelalterlichen Chorturm. Neben der im wesentlichen
barocken Ausstattung besitzt die Kirche eine stattliche Reihe von Grabsteinen und bemerkenswerten
Holzepitaphien. Weitere Grabplatten wurden bei der Anlage eines neuen Fußbodens im Jahre 1726 ver-
nichtet (Förtsch, Grabdenkmäler, Hs.); über die Restaurierung der Holzepitaphien, bei der die Inschriften
z.T. neu gemalt wurden, unterrichtet der Akt Bauwesen XXVIII (Registratur-Fach Nr. 14) des Pfarr-
amtes Walsdorf. Die Ortsherrschaft hatten seit dem frühen 14. Jahrhundert als würzburgisches Lehen die
Herren von Lisberg inne, 1399 bis 1524 deren Wappengenossen, die Herren von Thüngfeld, und seit 1524
die Crailsheim. Der Ort war zeitweise die Zuflucht für Bamberger Protestanten und hatte im übrigen eine
starke Judengemeinde mit großem Judenfriedhof, wo bis ins 19. Jahrhundert auch Bamberger Juden bei-
gesetzt wurden.
3. Die nichtoriginale Überlieferung der Inschriften
Im Landkreis Bamberg verfügt das Kloster Ebrach über die bedeutendste und am weitesten zurück-
reichende handschriftliche Überlieferung. Sie ist überwiegend in Werken chronikalischer Natur enthalten
und bezieht sich nicht allein auf das Kloster und die Klosterkirche selbst, sondern bringt darüber hinaus
wertvolle Nachrichten auch über die weiteren Klosterbesitzungen mit deren Kirchen und sonstigen Bau-
werken, sowie über die inkorporierten Zisterzienserklöster.
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Schenk von Stauffenberg seit dem späten 17. Jahrhundert veränderte Burg selbst weist keine älteren In-
schriften auf, doch finden sich einzelne auf Objekten der im Familienbesitz befindlichen Sammlungen des
Schlosses. Der Ort gehörte bis zur Gebietsreform von 1972 zum Landkreis Ebermannstadt.
Mürsbach war der Sitz einer hochmittelalterlichen Großpfarrei, deren Kirche mit befestigtem Friedhof
seit dem 15. Jahrhundert mehrfach ausgebaut wurde (Bauzahlen 1516 und 1544, Nr. 120,141). Sie war Grab-
lege der Herren von Fiillbach zu Gleusdorf Ritterorts Baunach, wovon eine Reihe von Grabmälern zeugt.
Nach dem Aussterben des Geschlechts 1576 (Nr. 190) fiel der Besitz an das Kloster Banz, von dem er zu
Lehen rührte, zurück. Im selben Jahr ließ Fürstbischof Julius Echter von Würzburg sein Wappen an der
wohl 1516 errichteten (Nr. 120) Dreifaltigkeitskapelle anbringen (Nr. 191), sicher nicht ohne religions-
politischen Hintergrund, da die Füllbach offenbar protestantisch geworden waren (vgl. das VDMIAE am
Grabmal von 1576, Nr. 190). Die Standorte der Grabmäler und des Grabsteins wurden wahrscheinlich in
der Folge der Baumaßnahmen des Jahres 1613 verändert. Bis zur Gebietsreform von 1972 gehörte der
Ort zum unterfränkischen Landkreis Ebern.
Pommersfelden wurde 1349 als bambergische Pfarrei von Seußling getrennt und erhielt 1442 eine
neue Kirche (St. Maria), die 1687 und 1750 baulich erneuert wurde. Das Patronatsrecht hatten die Truchseß
von Pommersfelden Orts Steigerwald inne, die die Pfarrei gestiftet hatten und sie im 16. Jahrhundert refor-
mierten. 1710 fiel der gesamte Besitz nach Aussterben der Truchseß an die Schönborn, die unter Aufgabe
der alten Wasserburg südlich des Ortes das neue SchloßWeißenstein errichteten. Der Ort war bis 1848
Sitz eines Patrimonialgerichts und gehörte bis zur Gebietsreform von 1972 zum Landkreis Höchstadt.
Die Kirche beherbergt mehrere Grabmäler, zwei Totenschilde und ein Epitaph von Angehörigen der
Familie Truchseß von Pommersfelden.
Reichmannsdorf, ehemals Filialkirche von Burgebrach, wurde 1474 auf Betreiben des Patronats-
herrn Albrecht Truchseß von Pommersfelden und seines Sohnes Lorenz, Domdechant zu Mainz, durch
Fürstbischof Rudolf von Würzburg zur Pfarrei erhoben (Nr. 131); diese bestand bis 1664, wurde dann
Filialkirche von Schlüsselfeld, 1810 Kuratie. 1528 wurde die Kirche errichtet (Nr. 132t, 136t), die nach
schweren Schäden durch den Dreißigjährigen Krieg heute als Querschiffflügel der neuen Kirche von 1921
erhalten ist. Die Truchseß von Pommersfelden übten seit dem 14. Jahrhundert zusammen mit den Laufen-
holz die Dorf herrschaft aus, die 1689/92 durch Kauf an die Schrottenberg kam. Diese errichteten im frühen
18. Jahrhundert das stattliche Schloß daselbst mit Leonhard und Johann Dientzenhofer als Baumeistern.
Trabeisdorf gehörte bis in das 16. Jahrhundert zu Walsdorf, von dem es wohl unter den Herren von
Münster nach der Mitte des Jahrhunderts mit einer eigenen, evangelischen Kirche abgetrennt wurde. Die
heutige evangelisch-lutherische Pfarrkirche wurde 1737 erbaut. Die Ortsherrschaft war würzburgisches
Lehen der Herren von Lisberg, die 1522 mit Fabian v. L. ausstarben, und kam über die von Miltz an
die Münster und 1664 an die Marschalk von Ostheim. Eine besonders stattliche Reihe von Grabsteinen
und Grabmälern erinnert an die Herren von Münster, die auch ihrem Ahnherrn mütterlicher Linie, Fabian
von Lisberg, einen Gedenk-Grabstein errichteten (Nr. 211).
Walsdorf, vermutlich eine Tochterkirche der Oberen Pfarre in Bamberg, aber spätestens seit dem
frühen 15. Jahrhundert Pfarrkirche, wurde 1561 dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis zugeführt. Die
jetzige Kirche von 1608 (Nr. 265) hat noch den mittelalterlichen Chorturm. Neben der im wesentlichen
barocken Ausstattung besitzt die Kirche eine stattliche Reihe von Grabsteinen und bemerkenswerten
Holzepitaphien. Weitere Grabplatten wurden bei der Anlage eines neuen Fußbodens im Jahre 1726 ver-
nichtet (Förtsch, Grabdenkmäler, Hs.); über die Restaurierung der Holzepitaphien, bei der die Inschriften
z.T. neu gemalt wurden, unterrichtet der Akt Bauwesen XXVIII (Registratur-Fach Nr. 14) des Pfarr-
amtes Walsdorf. Die Ortsherrschaft hatten seit dem frühen 14. Jahrhundert als würzburgisches Lehen die
Herren von Lisberg inne, 1399 bis 1524 deren Wappengenossen, die Herren von Thüngfeld, und seit 1524
die Crailsheim. Der Ort war zeitweise die Zuflucht für Bamberger Protestanten und hatte im übrigen eine
starke Judengemeinde mit großem Judenfriedhof, wo bis ins 19. Jahrhundert auch Bamberger Juden bei-
gesetzt wurden.
3. Die nichtoriginale Überlieferung der Inschriften
Im Landkreis Bamberg verfügt das Kloster Ebrach über die bedeutendste und am weitesten zurück-
reichende handschriftliche Überlieferung. Sie ist überwiegend in Werken chronikalischer Natur enthalten
und bezieht sich nicht allein auf das Kloster und die Klosterkirche selbst, sondern bringt darüber hinaus
wertvolle Nachrichten auch über die weiteren Klosterbesitzungen mit deren Kirchen und sonstigen Bau-
werken, sowie über die inkorporierten Zisterzienserklöster.
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