Metadaten

Maierhöfer, Isolde; Kloos, Rudolf M. [Hrsg.]; Bauer, Lothar [Hrsg.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 18 = Münchener Reihe, 6. Band): Die Inschriften des Landkreises Bamberg bis 1650 — München: Alfred Drückenmüller Verlag, 1980

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57393#0037
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
i Großbirkach, Ev.-luth. Pfarrkirche 1034/46

Taufrelief. Innen an der Nordwand des Chorraums, früher, bis 1928, an der linken Seite der gotischen
Altarmensa. Sandstein, flacher Rahmen mit Hohlkehle nach innen, vor dem flachen Grund die stark
plastischen Figuren des heiligen Johannes des Täufers mit Nimbus, der in den Händen eine Scheibe mit
dem Gotteslamm hält, und zu seinen Seiten ihm zugewandt zwei vornehme Laien mit erhobenen Schwur-
händen. Johannes steht erhöht auf einem Bogen, die Laien schreiten auf Wasserwellen. Inschriften auf der
oberen Rahmenleiste und beiderseits des Hauptes des heiligen Johannes. Schrift eingehauen.
Abb. 1
H. 107 cm, B 77 cm, Bu. 4,5 cm.- Kapitalis.
Oben:
WOLFHERVS ABBAS-
Unten:
IOHAN/NES II BABTIS/TA
Die obere Zeile nennt, wohl als Auftraggeber, den Abt Wolfher von (Münster-)Schwarzach, der 1034 bis
1046 urkundlich nachgewiesen ist. Das Relief ist damit datiert und zugleich in die Missionstätigkeit dieses
Benediktinerklosters eingeordnet. Der Schwurgestus der beiden Laien im Zusammenhang mit Johannes
dem Täufer, dem früheren Patron dieser alten Taufkirche, wird meist als Abschwörung des Heiden-
tums bzw. Bekenntnis des christlichen Glaubens gedeutet (abweichend G. Zimmermann, der in der
Darstellung den Schutzpatron der Kirche und zwei Stifter oder Wohltäter sieht). - Über die Bedeutung
des Reliefs für die frühe oberfränkische Plastik vgl. den Aufsatz von H.Mayer (Chorschrankenreliefs).
J.Morper [Bericht eines Vortrags], Münchener Jahrbuch der bildenden Kunst NF. 6 (1929) 92; H. Mayer, Ein Vor-
bild der Bamberger Chorschrankenreliefs? $£; Mayer, Umland xi02f., Abb. 25; 297, Abb. 59; Rauh, Paläographie
i6f.; ders., Monumental-Inschriften 29h; Födisch, Von Götzen- und Dämonenbildern in Franken 19 mit Abb.;
G.Zimmermann, St. Johannes in Großbirkach 7; Bayerische Frömmigkeit Taf. 65 (Beschreibung, Text und Abb.);
J.M.Ritz, Bayerische Kunstgeschichte 2, Franken, München 1963, 21, Abb. 4; T. Breuer, Bamberger Land 55
mit Abb.; Bayern - Kunst und Kultur 44 (erwähnt) mit Abb. 25, Kat.Nr. 62.
K

2f Ebrach, Klosterkirche Mitte 12. Jh.

Grabschrift des Iring. Sie war im Kreuzgang an der Wand der Kirche auf einem großen Stein eingehauen.
Die im Funiculus triplex überlieferte Inschrift wurde laut Nachtrag in der Chronik Degen (Nr. 15 p. 30)
im Jahre 1696 von Maurern wieder aufgedeckt und blieb eine Zeitlang sichtbar.
Iringum Christi famulum me contegit isti
Impositum petra tumulo, qui que loca tetra
[.; - -
Quadam [vice ?], care tu, qui legis ista, precare
Die Inschrift ist unvollständig überliefert; wahrscheinlich fehlt ein ganzer Vers nach Vers 2 sowie ein Wort nach
Quadam.
Mich, den Diener Christi Iring, der in dieses Grab gelegt ist, deckt der Stein [folgt eine Aussage über das Jenseits],
bete einmal (?), du Lieber, der du dies liest. - Gereimte Hexameter.
Es könnte sich um jenen Iring handeln, von dem Abt Adam das Gut Alitzheim eintauschte, und der bald
darauf starb (Jäger, Ebrach 14).
Wegele, Monumenta Eberacensia, Funiculus triplex 37; Chronik Degen Nr. 14 p. 36; Nr. 15 p. 30; Chronik Agri-
cola I, p. 417.
K

3t Ebrach, Klosterkirche 1167 November 23

Grabschrift des Abtes Adam. Über dem Mausoleum des ersten Abtes des Klosters Ebrach im südlichen
Querschiff der Abteikirche vor der Sakristei hing eine Tafel mit der Grabschrift:
Hoc iacet in tumulo magnae virtutis Adamus,
Ebrachii primus munere praesul erat
In diesem Grab liegt Adam, ein Mann von großer Tugend, als erster Abt von Ebrach waltete er seines Amtes.
Distichon.

1 DI 18, MR 6

3
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften