Metadaten

Maierhöfer, Isolde; Kloos, Rudolf M. [Hrsg.]; Bauer, Lothar [Hrsg.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 18 = Münchener Reihe, 6. Band): Die Inschriften des Landkreises Bamberg bis 1650 — München: Alfred Drückenmüller Verlag, 1980

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57393#0042
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Was da bedeute diß bild.
5 Dan ich hab das war genommen,
Do frembde Leut her seint kommen,
Das sie hie vmbgiengen schawen
Diese zween Bischoff gehawen.
Darüber wil sie vnterricht,
io Die da hie lesen das gedicht.
Wie hie an dieser werthen stat
Dieß Closter schätz begraben hat,
Die seint edler dan alles golt,
Als du hernach hören solt.
15 Wisse, das lange Zeit gewest ist recht,
Wen es sich, da Gott vor sein macht,
Das ein Herr vonWürtzburg stürb,
Vnd als ein ander Mensch verdürb,
So sol er vnd muß auch das leyd,
20 Das man ihn dan als todt auffschneyd,
Vnd sein hertz nemm vnd das herfür,
Als wol hie siecht, wer das wil spür.
Nun wissen wir wol, vnd ist kund,
Wan wir gern wollen anfinden gründ,
25 Das in allem gantzen Erdreich
Einem Menschen nichts mag vergleich.
In den Menschen das hertz allein
Ist das best, ob es wol ist klein.
Nun mag es ohn zweiffel nit kumm,
30 Er sey einstheils gewesen fromb.
Deren Hertz hie begraben liegen,
Sie im streit haben obgesiegen.
Dan wo ein lauter hertz ist,
Da wohnet auch der werthe Christ.
3 5 Hierüber sollen vor allem die,
Dern Hertz man sol begraben hie,
Sich bedenck, vnd richten darzu,
Daß ihre hertzen hie hetten ruh.
Dan wer mit Fried wol wil rast,
40 Der muß sich darzu schicken vast.
Als ich dir hernach schreiben wil,
Hab kein verdruß, es ist nit viel.
Doch sol ich das vorsagen,
Wan mich möcht leicht jemand fragen,
45 Wo es herkumm, vnd kommen were,
Daß man die Hertz führet here ?
Des wil ich dich nun vnderricht,
Ich wil, du zweiffelst daran nicht:
Wo das Hertz des Menschen sey,
50 Sein Lieb vnd Leyd wohn auch darbey.
Vnd darumb von alten Jahren,
Da die Leut andächtig waren.
. Da hielt man Clöster lieb vnd werth,
Das jederman darein begehrt.
55 Also thet auch der seelig Mann,
Der dieß macht, vnd des erstlich fand.
Wie mögt er lieb baß beweißt hab ?
Dan er sein hertz here gab,
Vnd nicht gehnWürtzburg in den Thumb,
60 Do er doch sonst hin solt kumm.

8
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften