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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Kramer, Theodor [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0039
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Apsis des südlichen Querschiffs. Auf der einzig sichtbaren Seite wurde damals eine neue, kürzere
Inschrift platzsparend in barocker Kursive angebracht. Als man 1967 das Hochgrab wiederherstellte,
mußten die beiden Schmalseiten von 1699 rekonstruiert werden. Heute zeigen die Längsseiten zwei,
die Schmalseiten eine von einem Karnies umrahmte vertiefte Füllung. Erhalten sind zwei eingehauene
Inschriften, eine von 1749 auf dem unteren Karnies der südlichen Längsseite (III) und eine von 1699 auf
dem geraden Sockel, die an der westlichen Stirnseite beginnt und umläuft (II). Der Text beider In-
schriften stimmt wörtlich mit der mittelalterlichen Inschrift überein, die Graf Wilhelm Werner von
Zimmern, Fries und Reinhart als beschädigt auf einem „ausschweifenden Sims“ (Fries) erwähnen (I).
Ob der Text auf das n.Jh. oder eine der beiden Renovierungen 1257 und 1423 zurückgeht, läßt sich
nicht entscheiden. Schließlich befand sich nach Reinhart auf der südlichen Längsseite oben eine mit
gelber Farbe aufgemalte Inschrift (IV), die heute verschwunden ist. Diese Nachricht mag zutreffen,
denn am Hochgrab konnten 1967 noch Reste von roter und schwarzer Farbe festgestellt werden.
L. 186 cm; B. 55,5 cm; H. 78 cm.
I. Mittelalterliche Inschrift (13.Jh. ?) Abb. 4a-b
ANNO D(OMI)NI M° • XLV° • VI • K(A)L(ENDAS): / IVNII ■ O(BIIT) • BE-
AT(VS) • BRVNO • / EP(ISCOPV)S • HVIVS ECCL(ESI)E ■ FVN/DATOR •
[QVI SEDIT ANNIS VNDECIM] MENSE VAOEOa DIEB/VS • QVA-
TVORDECIMf
Wiedergabe nach M. ch. f. 248/1 fol. 88 v.
a Verlesen für VNO.
Imjahr des Herrn 1045, am sechsten (Tag) vor den Kalenden des Juni, starb der heilige Bruno, Bischof und Gründer dieser
Kirche, der sechs Jahre, einen Monat und 14 Tage regierte.
II. Inschrift von 1699 (Bu. 5,5 cm)
ANNO DOM(INI) M XLV / VI KAL(ENDAS) IUNII OBIIT BEATVS
BRUNO EPISCOPVS FVNDATOR HVIVS ECCLESIAE / [QUI]a SEDIT
A(NNIS). XI. / MENSE UNO ET DIEBUS QUATUORDECIMfa
a Nach dem Bericht von 1699. Heute ist QUI wiederhergestellt und das Kreuz fehlt.
III. Inschrift von 1749 (Bu. 2/3,5 cm)
a(nno) d(omi)ni m xlv vi kal(endas) Juny Obyt Bruno Ep(iscopu)s Fundator Hu-
jus Ecclesie
IV. Aufgemalte Inschrift
BEATVS • PRVNO ■ FVIT PATRV/ELIS CONRADI IMPERATORIS ■
Wiedergabe nach M. ch. f. 248/1 fol. 88 v.
Der heilige Bruno war ein Vetter des Kaisers Konrad.
Bruno war ein Sohn des Herzogs Konrad von Kärnten und der Mathilde, einer Tochter Herzog Her-
manns II. von Schwaben. Der Vater Kaiser Konrads II. (1025 — 39), der Salier Heinrich, war ein Bru-
der von Brunos Vater, die Kaiserin Gisela zudem eine Schwester seiner Mutter. Bruno diente Kon-
rad II. ab 1027 als Kanzler für Italien, bevor dieser ihn 1034 auf den Würzburger Bischofsstuhl erhob.
Er starb, während er Kaiser Heinrich III. auf einer Reise nach Ungarn begleitete, am 27. Mai 1045 zu
Persenbeug an der Donau an den beim Einsturz eines Balkons der dortigen Burg erlittenen Verletzun-
gen.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 88 v; StAW HV MS f. 857 a fol. 88 v-89 t (mit drei Zeichnungen); DAW Akt Bischof Bruno
(besonders die Notizen vom 16. Aug. 1423 und vomjahre 1699); Reinhart unter Bruno; Fries/Ludewig 470, 467b, 527;
Gropp, Coll. nov. II ii2f, IV 214 (fälschlich 1450 statt 1423); Salver 194; KDStW 64; R. E. Kuhn, „Grabungs-Berichte
aus Würzburg“, Das Münster 2 (1948/49), 183; W. Engel, Die Würzburger Bischofschronik des Grafen Wilhelm Werner
von Zimmern (Würzburg 1952), 59; E. Markert, „Das Büelersche Dombild von 1627“, Mainfrk. Jb. 8 (1956), 237 u.
239h Anm.248; Wendehorst, Bistum I 92-100; B.H. Röttger u. H. Schulze, „Prolegomena zu einer Geschichte der
Würzburger Brunokrypta“, WDGB11. 26 (1964), 13-17; Schulze, Gräber I 524h mit Abb. 2f.; Chr. Grebner, „Die Über-
tragung der Gebeine des heiligen Bischofs Bruno von Würzburg imjahre 1699“, WDGB11. 47 (1985), 149-58 (fälschlich
1450 statt 1423).

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