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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0042
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9 Domkrypta i.H. 12. Jh.

Reste von Wandmalerei. Im Westteil auf der Südseite in einer seit dem 9. Jh. bestehenden Seitenkapelle
(Plan Nr. 148). Malerei in mehreren Schichten, deren letzte wahrscheinlich ins frühe 12. Jh. gehört und
mit dem Ausbau der südlich anstoßenden großen Katakombe zusammenhängt. Man sieht die Füße
einer Figur, die in einer Mandorla steht, wahrscheinlich Christi Himmelfahrt. Eine kleinere Darstel-
lung rechts ist nicht mehr zu deuten. Links hält eine Figur ein Schriftband von 16 Zeilen. Anscheinend
war die erste Zeile leer, danach jede zweite Zeile beschriftet. Nur wenige aufgemalte Buchstaben sind
noch erkennbar. Der obere Teil der Fresken wurde 1779 bei der Tieferlegung des Chores vernichtet.
Schriftband H. 50 cm; B. 12 cm; Bu. 1,8 cm. - Majuskel.

4. Zeile:
6. Zeile:
8. Zeile:
16. Zeile:

M
I
M
O

Kuhn deutete die Malerei während der Ausgrabung als Christus in der Mandorla, begleitet von zwei
Engeln rechts und links, und nahm auf dem Schriftband griechische Buchstaben an, was jedoch Roo-
sen-Runge, der die Fresken chemisch untersuchen ließ, zurückweist. Roosen-Runge will neben M, I
und O noch S und Nerkannt haben. Das Nebeneinander von rundem und geradem Mpaßt gut zu einer
Entstehung im frühen 12. Jh. Näheres über die Fresken wird unter Benutzung des Nachlasses Roosen-
Runge demnächst Herr Schulze veröffentlichen, dem für seine Auskünfte an dieser Stelle herzlich
gedankt sei.
R.E. Kuhn, „Grabungs-Berichte aus Würzburg“, Das Münster 2 (1948/49), i83;ders., Großer Führer durch Würzburgs
Dom und Neumünster (Würzburg 1968), 67.

iof St. Stephan 1170 April 16 (?)

Grabinschrift des Abtes Raphold. Ehemals im Ostchor der Abteikirche vor dem Marienaltar auf dem-
selben Grabstein wie die Inschrift für Abt Heinrich VI. (s. u. Nr. 64f); 1789 bei Erneuerung der Kirche
verschollen.
Anno domini MCLXX 4. Calend(as) Maj? o(biit) Rafoldus huius monasterii abbas
Wiedergabe nach Scharold und Fabricius.
a Fabricius wiederholt hier fälschlich das Todesjahr Abt Heinrichs VI.: MCCCXLIII und läßt das Todesdatum (April
28) überhaupt weg.
Raphold kam aus Hirsau und ist als Abt von St. Stephan von 1144 bis 1166 urkundlich bezeugt. Sein
Todestag, der 16. April, wird durch Nekrologeinträge erwiesen; das Todesjahr bleibt unsicher.
Fabricius, Bened., M. ch. q. 85 fol. 96t, 97t, 98t, M. ch. f. 260 fol. i8r, 3 5 r; Vat. lat. 10075 fol. I2r (korr. aus Friedrich);
Scharold, Inschriften I 161 (nach Gropp); B. Stengele, „Die ehemalige Benediktiner-Abtei St. Stephan in Würzburg“,
Sulzbacher Kalender 58 (1896), 98; Bendel, St. Stephan 166, 173; Germania Benedictina II 354, 356.

ii (Mainfrk. Museum) 11.-3. Viertel 12.Jh.

Alexanderflug. Heute im Kilianssaal des Mainfränkischen Museums (Raum 14 Inventarnr. 5604).
Bunte Seidenstickerei in Kettenstich, an einer Stelle in Flachstich, auf weißem Leinen. Dargestellt ist
ein König (mit eckiger, lilienbesetzter Krone und zwei vor der Brust gekreuzten Szeptern, die oben in
Lilien ausmünden) als Halbfigur zwischen zwei stilisierten Vögeln vor blaßgrünem, durch ein Diago-
nalgitter gemusterten Hintergrund. Ursprünglich wurden alle vier Seiten von einer gewebten Borte
umzogen, die ihrerseits rechts und links von einem gestickten Text eingefaßt war. Diese Borte ist nur
am rechten Rand in der vollen Breite erhalten, während sie an den drei anderen Seiten bis auf verstüm-
melte Buchstabenreste der inneren Einfassung abgeschnitten ist. Rote Buchstaben auf weißem Grund.
Das Stück war auf der Vorderseite der Kiliansfahne (s. u. Nr. 34) aufgenäht, von der es zwischen 1860
und 1875 abgetrennt wurde. Wann es mit der 1266 belegten Kiliansfahne verbunden wurde, ist nicht

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