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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0045
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13-j- Galluskapelle 1194 Juni 19

Grabinschrift des Reichshofkanzlers Siteloh. Ehemals in der 1554 abgebrochenen Gallus-Kapelle (s. o.
Nr.7t). Werkstein. Nachzeichnung in der Chronik des Lorenz Fries.
Majuskel.
XIII • K(A)L(ENDAS) • IVLII OBIIT • / SITELOVS I(M)P(ER)IALIS • / AVLE
CANCELLARIVS •
Am 13. Tag vor den Kalenden des Juli starb der Reichshofkanzler Siteloh.
Siteloh oder Sigeloh, vermutlich aus der Familie von Bischwind, war 1176 Propst einer nicht genann-
ten Stiftskirche, vielleicht St. Gangolf zu Bamberg, wahrscheinlich auch Domkanoniker zu Würzburg,
und 1192 Protonotar unter Kaiser Heinrich VI. Als Nachfolger des Lothar von Hochstaden wurde er
1194 kaiserlicher Kanzler, starb aber noch im gleichen Jahr, vermutlich zu Genua. Nächster Reichs-
kanzler wurde 1195 Konrad von Querfurt, der spätere Bischof von Würzburg.
Neben der Grabplatte des Siteloh befand sich nach Fries ein zweiter Leichstein auf vier eisernen Füß-
lein, dessen Umschrift zerstört war, der aber einen Kardinal darstellte.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. I2or (Zeichnung); StAW HV MS f. 857a fol. nyr (Zeichnung); Reinhart unter Embricho;
Fries/Ludewig 502; Amrhein, Reihenfolge I 91 Nr. 283; H. v. Fichtenau, „Bamberg, Würzburg und die Stauferkanzlei“,
MIÖG 53 (1939), 279; P. Csendes, Die Kanzlei Kaiser Heinrichs VI., Österreichische Akademie der Wissenschaften,
phil.-hist. Kl., Denkschriften Bd. 151 (Wien 1981), 33, 36h; Lusin, Domherrnhöfe 2öf.

14 Domkirche 12.Jh.

Brunomonogramm. An der Ostapsis der Domkirche außen in der Mittelachse des Baues über einem
nachträglich angebrachten Spitzbogenfenster (Plan Nr. 171). Runde Mörtelplatte (Mittelpunkt 7,25 m
über dem Pflaster), eingelassen in eine Platte aus rotem Sandstein mit gekehlter Rahmung; Mono-
gramm aus ehemals vergoldetem Kupferblech, mit den Konturen den Vertiefungen der Mörtelplatte
folgend. Die Form des Monogramms geht auf Würzburger Halbbrakteaten und Pfennige zurück, wo
es vom 12. bis zum frühen 16. Jh. verwendet wurde. An der Domapsis wurde das Monogramm wahr-
scheinlich während der Umbauten des 12./ iß.Jhs. angebracht, spätestens unter Bischof Hermann I.
von Lobdeburg (1225-54). Das Blech wurde jedoch später erneuert. Das Monogramm findet sich
auch an der Pfarrkirche in Meiningen, einer bischöflichen Eigen- bzw. später Patronatskirche, die
unter Bruno erweitert wurde, sowie auf Brunos Münzen und vermutlich an seinem Siegel. Von der
Nachwelt wurde es wohl als Herrschaftszeichen verstanden (cf. Nr. 292).
74 cm [Rotsandsteinplatte im Quadrat]; 45,5 cm [Kreisdurchmesser des Monogramms]; Bu.
10,5 cm.
BRVNO EP(ISCOPV)S
Der Hauptbalken hat oben BR, unten N, die Raute in der Mitte liefert mit ihrem unteren Teil V, als
Ganzes genommen O; der Querbalken bringt links EP, rechts S.
G.J. Keller, „Ueber das auf bischöflich würzburgischen Münzen vorkommende Monogramm“, AHVU 6/1 (1849),
68-78; H. D. Dannenberg, Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit, Bd. 1 (Berlin 1876), 329;
G. Voss, Stadt und Amtsgerichtsbezirk Meiningen, Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Bd. 34 (Jena 1909), 108-10;
H. Lochner, Kritische Bemerkungen zu Fr. Leitschuhs ,Würzburg“, Beilage zum Würzburger Journal 1912, Nr. 18;
KDStW 43 f. mit Fig. 25 (Zeichnung); Wendehorst, Bistum I 97; P.Johanek, Die Frühzeit der Siegelurkunde im Bistum
Würzburg, QFW Bd. 20 (Würzburg 1969), 21.

St. Burkhard

2. H. 12. Jh.

Glocke. Früher im barocken Westtürmchen von St. Burkhard im unteren Glockenstuhl auf der Süd-
seite. Bronze. Zuckerhutform; über dem Schlagring drei Rundstäbe. Schulterinschrift mit weiten Ab-
ständen zwischen den Buchstaben. Diese Angabe, diese Glocke sei nach dem Zweiten Weltkrieg in die

Abb. 10

Abb. 11

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