Pfarrkirche zu Jesserndorf bei Ebern verbracht worden, hat sich nicht erhärten lassen; heute ist sie dort
jedenfalls nicht mehr vorhanden.
H. 64 cm; B. 63 cm; Bu. 3,7 cm. - Majuskel.
+ AGLA
Im Unterschied zur Heteloo-Glocke des Doms hat hier das A oben keinen Anstrich, obwohl es eben-
falls trapezförmig gestaltet ist.
Es handelt sich um ein Kryptogramm der Kabbalistik, dem apotropäische Kraft zugeschrieben wurde
zum Schutz gegen Feuer, Feinde, böse Geister, Blitz, Ungewitter und andere Gefahren. Auflösung:
Atha Gibbor Leolam Adonai — Du bist stark in Ewigkeit, Herr.
Ullrich, Katholische Kirchen 17; KDStW 164h mit Fig. 124 (Zeichnung) u. 125 (Zeichnung der Inschrift).
i6f Domkirche 2.H. i2.Jh.
Glocke, das sog. „Heinle“. Ehemals im südlichen Ostturm der Domkirche im oberen Glockenstuhl auf
der Ostseite. Bronze. Bienenkorbform; über dem Schlagring zwei Rundstäbe. Schulterinschrift einge-
tieft zwischen je zwei ebenfalls eingetieften Zierlinien oben und unten. Die Glocke ging beim Bomben-
angriff auf Würzburg am 16. März 1945 zugrunde.
H. 44 cm; B. 49 cm; Bu. 4,2 cm. - Majuskel.
+ HETELOOa • FECIT • ME • I(N) HONORE S(ANCTE) MARIAE
Beginn mit einem Kreuz; Punkte als Trennungszeichen; gerade Kürzungsstriche. Ligaturen ME und AE.
a Erstes O hochgestellt.
Mit Ausnahme des zweiten E in HETELOO haben alle Buchstaben kapitale Formen. Bemerkenswert
ist das erste A in MARIAE mit dem gewinkelten Querstrich.
Wie in den um 1100 verfaßten Beschreibungen des Benediktinermönches Theophilus ist die Inschrift
noch nicht erhaben, sondern eingetieft, doch hat die Haube keine Foramina mehr. Dies spricht zusam-
men mit der Form der Buchstaben und der Rippen für eine Entstehung gegen Ende des I2.jhs.
Ullrich, Katholische Kirchen 112; KDStW 103-05 mit Fig. 76 (Foto), 77 (Zeichnung) u. 78 (Zeichnung der Inschrift); Dt.
Glockenatlas Bayerisch-Schwaben 5 mit Anm. 1.
17
Johanniterkirche (Riggisberg/ Schweiz)
2.H. 12.Jh.
Türzieher von der Johanniterkirche. Heute im Besitz der Abegg-Stiftung zu Riggisberg/Schweiz
(Inv. Nr. 8.153.69). Gegossen aus zinnhaltigem Messing. Auf einer runden Unterplatte vollplastischer
Löwenkopf mit stilisierter Mähne und im Maul einem Ring. Inschrift umlaufend. Nach dem Abbruch
der Johanniterkirche in den Sammlungen Broili (Würzburg), dann Adelmann (Würzburg) und Figdor
(Wien); 1930 durch das Ehepaar Abegg ersteigert.
Abb. 12 Durchmesser 17,5 cm; Bu. 1 cm. - Majuskel.
+ INTRA QVI PVLSAS PETE N(ON) PACIERE • REPVLSAS
PACIERE — PACIERIS. Leoninischer Hexameter.
Tritt ein, der du anklopfst, bitte und du wirst nicht abgewiesen werden.
Das Stück entstand wahrscheinlich im schwäbischen Raum. An der Herkunft aus der 1815 abgebro-
chenen Johanniterkirche in Würzburg ist kaum zu zweifeln. Da die Johanniter in Würzburg am Ende
des I2.jhs. ein bereits bestehendes Dietrichsspital übernahmen und zu einer Kommende ausbauten,
mag der Türzieher durchaus für ihre Kirche geschaffen worden sein. Mit Ausnahme eines unzialen E
haben alle Buchstaben kapitale Formen. Ein weitgehend identisches Stück befindet sich in den Samm-
lungen Graf Wilczek auf Burg Kreuzenstein in Niederösterreich (Mende 235f. Nr. 63b). Es weist
ebenfalls eine Umschrift auf: [.. ,]S • OTTO • DEDIT • HOC TIBI •[...] CV(M) • MET[H]ILDE • SVI
• PANDAT(VR) • EIS • T[...], die freilich mit geschlossenem unzialen E sowie den Ligaturen ME und
14
jedenfalls nicht mehr vorhanden.
H. 64 cm; B. 63 cm; Bu. 3,7 cm. - Majuskel.
+ AGLA
Im Unterschied zur Heteloo-Glocke des Doms hat hier das A oben keinen Anstrich, obwohl es eben-
falls trapezförmig gestaltet ist.
Es handelt sich um ein Kryptogramm der Kabbalistik, dem apotropäische Kraft zugeschrieben wurde
zum Schutz gegen Feuer, Feinde, böse Geister, Blitz, Ungewitter und andere Gefahren. Auflösung:
Atha Gibbor Leolam Adonai — Du bist stark in Ewigkeit, Herr.
Ullrich, Katholische Kirchen 17; KDStW 164h mit Fig. 124 (Zeichnung) u. 125 (Zeichnung der Inschrift).
i6f Domkirche 2.H. i2.Jh.
Glocke, das sog. „Heinle“. Ehemals im südlichen Ostturm der Domkirche im oberen Glockenstuhl auf
der Ostseite. Bronze. Bienenkorbform; über dem Schlagring zwei Rundstäbe. Schulterinschrift einge-
tieft zwischen je zwei ebenfalls eingetieften Zierlinien oben und unten. Die Glocke ging beim Bomben-
angriff auf Würzburg am 16. März 1945 zugrunde.
H. 44 cm; B. 49 cm; Bu. 4,2 cm. - Majuskel.
+ HETELOOa • FECIT • ME • I(N) HONORE S(ANCTE) MARIAE
Beginn mit einem Kreuz; Punkte als Trennungszeichen; gerade Kürzungsstriche. Ligaturen ME und AE.
a Erstes O hochgestellt.
Mit Ausnahme des zweiten E in HETELOO haben alle Buchstaben kapitale Formen. Bemerkenswert
ist das erste A in MARIAE mit dem gewinkelten Querstrich.
Wie in den um 1100 verfaßten Beschreibungen des Benediktinermönches Theophilus ist die Inschrift
noch nicht erhaben, sondern eingetieft, doch hat die Haube keine Foramina mehr. Dies spricht zusam-
men mit der Form der Buchstaben und der Rippen für eine Entstehung gegen Ende des I2.jhs.
Ullrich, Katholische Kirchen 112; KDStW 103-05 mit Fig. 76 (Foto), 77 (Zeichnung) u. 78 (Zeichnung der Inschrift); Dt.
Glockenatlas Bayerisch-Schwaben 5 mit Anm. 1.
17
Johanniterkirche (Riggisberg/ Schweiz)
2.H. 12.Jh.
Türzieher von der Johanniterkirche. Heute im Besitz der Abegg-Stiftung zu Riggisberg/Schweiz
(Inv. Nr. 8.153.69). Gegossen aus zinnhaltigem Messing. Auf einer runden Unterplatte vollplastischer
Löwenkopf mit stilisierter Mähne und im Maul einem Ring. Inschrift umlaufend. Nach dem Abbruch
der Johanniterkirche in den Sammlungen Broili (Würzburg), dann Adelmann (Würzburg) und Figdor
(Wien); 1930 durch das Ehepaar Abegg ersteigert.
Abb. 12 Durchmesser 17,5 cm; Bu. 1 cm. - Majuskel.
+ INTRA QVI PVLSAS PETE N(ON) PACIERE • REPVLSAS
PACIERE — PACIERIS. Leoninischer Hexameter.
Tritt ein, der du anklopfst, bitte und du wirst nicht abgewiesen werden.
Das Stück entstand wahrscheinlich im schwäbischen Raum. An der Herkunft aus der 1815 abgebro-
chenen Johanniterkirche in Würzburg ist kaum zu zweifeln. Da die Johanniter in Würzburg am Ende
des I2.jhs. ein bereits bestehendes Dietrichsspital übernahmen und zu einer Kommende ausbauten,
mag der Türzieher durchaus für ihre Kirche geschaffen worden sein. Mit Ausnahme eines unzialen E
haben alle Buchstaben kapitale Formen. Ein weitgehend identisches Stück befindet sich in den Samm-
lungen Graf Wilczek auf Burg Kreuzenstein in Niederösterreich (Mende 235f. Nr. 63b). Es weist
ebenfalls eine Umschrift auf: [.. ,]S • OTTO • DEDIT • HOC TIBI •[...] CV(M) • MET[H]ILDE • SVI
• PANDAT(VR) • EIS • T[...], die freilich mit geschlossenem unzialen E sowie den Ligaturen ME und
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