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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Kramer, Theodor [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0054
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Dohlennester ausnehmen wollte. Nach Gropp erhielten die Stiftskanoniker an Walthers Jahrtag Sem-
meln.
Mit Walther von der Vogelweide bringt man die Grabinschrift des Walther von Frankfurt in Verbin-
dung, zwei längst verschollene Bruchstücke aus Sandstein, die vor dem barocken Umbau der Stiftskir-
che in der Krypta im Nordwinkel auf dem Boden (A) und an der Außenmauer der Kirche im Kreuz-
gang (B) eingemauert waren. Konrad Stein, ein Schüler des Polyhistors Melchior Goldast, will die
beiden stark abgetretenen Stücke 1661 gesehen haben. Seine Aufzeichnungen, die er angeblich als
Lutheraner nicht publizieren durfte, sind 1944 im Fichard-Archiv zu Frankfurt am Main verbrannt.
Die Notizen, die H. F. Friederichs dort vor dem Zweiten Weltkrieg gemacht hat, lassen sich also nicht
mehr überprüfen.
A) Erstes Bruchstück
anno d(omi)ni m cc xxx iii
B) Zeites Bruchstück
+ o(biit) + walth(erus) + d(e) + fra(n)kv(ort)
Walther von Frankfurt wird in drei Urkunden der Stadt Würzburg und des Neumünsterstiftes als
Zeuge genannt (1226 März 12, I23ojuli 20 und 1232 April 29). Für seine Identität mit Walther von der
Vogelweide gibt es bisher keine überzeugenden Beweise.
Gropp, Kilian 207, 368; F. Oberthür, Die Minne- und Meistersänger aus Franken als Entwurf zu einem vaterländischen
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freie, ungezwungene und doch sachgemäße Abhandlung über dessen Name, Herkunft und Grab (Eisenach 1933);
A. Amrhein, Magister Heinricus Poeta, bischöflicher Notar, Canonicus in Ansbach und im Neumünster zu Würzburg,
seine Dichternamen und Dichtungen 1231-1270 (Würzburg 1933), 8-12; ders., Die Walther von der Vogelweide-Le-
gende: Nachtrag zur Dissertation über Magister Heinrich Poeta (Würzburg 1933); O.Handwerker, „Um Walthers
Grab“, Sankt Wiborada 4 (1937), 43-51; Bayer, Gumbert 166; R.Kuhn, Der Neumünster-Kreuzgang und das Grab
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Sammlung (Würzburg 1966), 47-49; H. Heger, Das Lebenszeugnis Walthers von der Vogelweide (Wien 1970), 215-19;
Reinmar von Zweter und Walther von der Vogelweide: Die Lieder Reinmars und Walthers von der Vogelweide aus der
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St. Burkhard

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Glocke, die sog. Katherina. Im romanischen Nordturm von St. Burkhard im oberen Glockenstuhl auf
der Nordseite. Bronze. Trapezoider Hals; an der Innenseite der Flanke zwei umlaufende gurtartige
Verstärkungen. Erhabene Inschrift an der Schulter (A) und am Schlagring (B). Eine der wenigen
Glocken in Würzburg, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.
H. 91 cm; B. 113 cm; Bu. 6 cm (A); 5 cm (B). - Majuskel.
A) Schulterinschrift
KATERINA + A • co
B) Inschrift am Schlagring
+ ANNO • D(OMI)NI • MILL(ESIMO) • CC ■ XL • VIIII • INDICTIONE •
SEPTIMA • D (OMI) N( V) S • CVNRAD (VS) • ABB (AS) • ME ■ FIERI ■ IVSS (IT)
Ligatur ME.

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