Am Spitzbogen rechts vom Engel verdeckt unziales E mit Schriftrichtung nach oben. Am Fialenpfeiler
rechts unziales E mit Schriftrichtung nach unten. Am Sockelwulst VI.
C) Inschrift auf dem Pfeiler zwischen der Geburt und der Taufe Christi in neun Zeilen.
RenovatVM / Svb R(everendo) D(omino) Steph(an) / Spöth1 / P(arocho) I(llu-
stri) S(ummi) T(empli) / ä me F. S. / Nötzell / aurifabro / in Sept. / 1740
Erneuert unter dem hochwürdigen Herrn Stephan Späth, dem Dompfarrer, durch mich, F. S. Nötzell, den Goldschmied,
im September 1740.
1 Stephan Späth nach: Des fürstlichen Hochstiffts Wirtzburg und Herzogthums Franken neu verbesserter Hoff-,
Stands- und Staats-Calender (Würzburg 1748), 9, 20.
Das Taufbecken ist das einzige größere Erzgußwerk des iß.Jhs. in Süddeutschland. Die Schrift zeigt
den Übergang zur voll entwickelten gotischen Majuskel. Ein Meister Eckhard war 1304 Kannengießer
in Worms, 1310 Bürger und Glockengießer in Mainz und verstarb vor 1332 zu Worms. Er fertigte ein
durch Inschrift auf den 30. Nov. 1278 datiertes Ölgemäß, das sich heute in Worms befindet. Der Dra-
che dieses Hohlmaßes entspricht dem Drachen am Sarg Christi in B 5 (Meisterzeichen?).
Fries, M. ch. f. 248/ 1 fol. 183t; StAWHV MS f. 857a fol. i86v (mit Zeichnung); StaW Ratsakten 2211 (Abschrift von A
und Bsbc); Fries/Ludewig 584; Reinhart fol. 143 v; Scharold, Kilians-Dom 41 f.; Otte, Kunstarchäologie 433; Ullrich,
Katholische Kirchen 98f.; Himmelstein 49; Brand, Domführer 33 f.; KDStW 56f. mit Fig. 34 (Foto); H. Biehn, „Meister
Eckehard und die Wormser Hohlmaße: Ein Beitrag zur Geschichte des Erzgusses“, Wormsgau 2/1 (1936), 29-33; Kata-
log Franconia Sacra 63 f. Nr. D 16; W. Engel, „Vom Taufkessel des Würzburger Domes“, Altfränk. Bilder 52 (1953), 1
(mit Foto); Burmeister, Dom und Neumünster 64 (Fotos Nr. 17-19); Heßdörfer 87-90 (mit Foto); Kuhn, Dom und
Neumünster 83 f. mit Abb. 45 (keine Texte); Muth, Dom zu Würzburg 40-42; R. Fuchs, „Wormser Inschriften: Zur
Schriftgeschichte und Quellenkunde“, Fachtagung Epigraphik 1984: Vorträge und Berichte (Göttingen 1986), 90b u.
Abb. 40 (Foto des Ölgemäßes).
36t Domkirche 1287 Nov. 13
Grabplatte des Würzburger Bischofs Berthold II. von Sternberg. Das Original war bereits im i8.Jh.
nicht mehr auffindbar. Im lö.Jh. lag die stark abgetretene Grabplatte in der später zeitweise vergitter-
ten Kapelle am Matthäusaltar nahe dem Predigtstuhl; nur einige Zeilen, wo Bänke gestanden hatten,
waren noch lesbar, als 1512 die Treppen vom Pfarraltar zum Chor neu verlegt wurden. 1648 wurde
Bischof Berthold nach Beseitigung des alten Predigtstuhls und Abbruch der alten Treppen zum Chor
indem Sarg des Bischofs Hermann von Loddeburg (gest. 1254 März 3) nördlich des neuen Pfeilers von
Westen in der Südreihe neu beigesetzt (Grab Nr.70/71).
[ANNO DOMINI M CC LXXX] VII • IN DIE • / SANCTI • BRICCII • OBIIT •
BER/[THOLDUS] • DE STERENBERCH • / EPISCOPVS • HER[BIPOLEN-
SIS] •
Wiedergabe nach M. ch. f. 248/1 fol. 187V; Ergänzung nach Salver.
Berthold von Sternberg, geboren vor 1228, ist seit 1240 als Domherr und seit 1262 als Domdekan von
Würzburg belegt. 1274 wurde er durch Papst Gregor X. zum Bischof von Würzburg ernannt; am
13. Nov. 1287 ist er gestorben. Dem Grab wurde im 17.Jh. folgende Tafel beigegeben (Schulze, Grab-
lege II Abb. 47): BERTOLT DE STERNBERG / EP(ISCOPV)S • HERBIPOL(ENSIS) : / OBYT •
A(NNO) • 1287 / FESTO S(ANCTI) • BRICCY
StAW Stdb. 554 fol. H2r; Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 187V; StaW HV MS f. 857a fol. 191 r; Reinhart fol. 147c; Fries/
Ludewig 593 Anm.22; Salver 224b; Amrhein, Reihenfolge I 123 Nr. 400; W. Engel, „Bischof Berthold von Sternberg
und die Würzburger Juden - Das Rätsel eines untergegangenen Bischofsgrabes im Würzburger Dom“, Mainlande 6
(1955), nf, 15 f.; Wendehorst, Bistum II 20-28; Schulze, Grablege II 31 u. Abb.45-47.
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Johanniterkirche (Deutschhauskirche)
1287
Stifterinschrift des Günther Scholle. Innen neben dem Chorbogen in die südliche Langhauswand ein-
gelassen. Roter, farbig gefaßter Sandstein. Rechteckige, eingetiefte Platte mit der Inschrift in 14 Zei-
len; Schrift eingehauen. Buchstaben zwischen zwei Linien, dazu dritte Linie für die Kürzungsstriche.
Die Platte ist am linken Rand in der Breite von zwei bis vier Buchstaben zerstört. Beim Abbruch der
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rechts unziales E mit Schriftrichtung nach unten. Am Sockelwulst VI.
C) Inschrift auf dem Pfeiler zwischen der Geburt und der Taufe Christi in neun Zeilen.
RenovatVM / Svb R(everendo) D(omino) Steph(an) / Spöth1 / P(arocho) I(llu-
stri) S(ummi) T(empli) / ä me F. S. / Nötzell / aurifabro / in Sept. / 1740
Erneuert unter dem hochwürdigen Herrn Stephan Späth, dem Dompfarrer, durch mich, F. S. Nötzell, den Goldschmied,
im September 1740.
1 Stephan Späth nach: Des fürstlichen Hochstiffts Wirtzburg und Herzogthums Franken neu verbesserter Hoff-,
Stands- und Staats-Calender (Würzburg 1748), 9, 20.
Das Taufbecken ist das einzige größere Erzgußwerk des iß.Jhs. in Süddeutschland. Die Schrift zeigt
den Übergang zur voll entwickelten gotischen Majuskel. Ein Meister Eckhard war 1304 Kannengießer
in Worms, 1310 Bürger und Glockengießer in Mainz und verstarb vor 1332 zu Worms. Er fertigte ein
durch Inschrift auf den 30. Nov. 1278 datiertes Ölgemäß, das sich heute in Worms befindet. Der Dra-
che dieses Hohlmaßes entspricht dem Drachen am Sarg Christi in B 5 (Meisterzeichen?).
Fries, M. ch. f. 248/ 1 fol. 183t; StAWHV MS f. 857a fol. i86v (mit Zeichnung); StaW Ratsakten 2211 (Abschrift von A
und Bsbc); Fries/Ludewig 584; Reinhart fol. 143 v; Scharold, Kilians-Dom 41 f.; Otte, Kunstarchäologie 433; Ullrich,
Katholische Kirchen 98f.; Himmelstein 49; Brand, Domführer 33 f.; KDStW 56f. mit Fig. 34 (Foto); H. Biehn, „Meister
Eckehard und die Wormser Hohlmaße: Ein Beitrag zur Geschichte des Erzgusses“, Wormsgau 2/1 (1936), 29-33; Kata-
log Franconia Sacra 63 f. Nr. D 16; W. Engel, „Vom Taufkessel des Würzburger Domes“, Altfränk. Bilder 52 (1953), 1
(mit Foto); Burmeister, Dom und Neumünster 64 (Fotos Nr. 17-19); Heßdörfer 87-90 (mit Foto); Kuhn, Dom und
Neumünster 83 f. mit Abb. 45 (keine Texte); Muth, Dom zu Würzburg 40-42; R. Fuchs, „Wormser Inschriften: Zur
Schriftgeschichte und Quellenkunde“, Fachtagung Epigraphik 1984: Vorträge und Berichte (Göttingen 1986), 90b u.
Abb. 40 (Foto des Ölgemäßes).
36t Domkirche 1287 Nov. 13
Grabplatte des Würzburger Bischofs Berthold II. von Sternberg. Das Original war bereits im i8.Jh.
nicht mehr auffindbar. Im lö.Jh. lag die stark abgetretene Grabplatte in der später zeitweise vergitter-
ten Kapelle am Matthäusaltar nahe dem Predigtstuhl; nur einige Zeilen, wo Bänke gestanden hatten,
waren noch lesbar, als 1512 die Treppen vom Pfarraltar zum Chor neu verlegt wurden. 1648 wurde
Bischof Berthold nach Beseitigung des alten Predigtstuhls und Abbruch der alten Treppen zum Chor
indem Sarg des Bischofs Hermann von Loddeburg (gest. 1254 März 3) nördlich des neuen Pfeilers von
Westen in der Südreihe neu beigesetzt (Grab Nr.70/71).
[ANNO DOMINI M CC LXXX] VII • IN DIE • / SANCTI • BRICCII • OBIIT •
BER/[THOLDUS] • DE STERENBERCH • / EPISCOPVS • HER[BIPOLEN-
SIS] •
Wiedergabe nach M. ch. f. 248/1 fol. 187V; Ergänzung nach Salver.
Berthold von Sternberg, geboren vor 1228, ist seit 1240 als Domherr und seit 1262 als Domdekan von
Würzburg belegt. 1274 wurde er durch Papst Gregor X. zum Bischof von Würzburg ernannt; am
13. Nov. 1287 ist er gestorben. Dem Grab wurde im 17.Jh. folgende Tafel beigegeben (Schulze, Grab-
lege II Abb. 47): BERTOLT DE STERNBERG / EP(ISCOPV)S • HERBIPOL(ENSIS) : / OBYT •
A(NNO) • 1287 / FESTO S(ANCTI) • BRICCY
StAW Stdb. 554 fol. H2r; Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 187V; StaW HV MS f. 857a fol. 191 r; Reinhart fol. 147c; Fries/
Ludewig 593 Anm.22; Salver 224b; Amrhein, Reihenfolge I 123 Nr. 400; W. Engel, „Bischof Berthold von Sternberg
und die Würzburger Juden - Das Rätsel eines untergegangenen Bischofsgrabes im Würzburger Dom“, Mainlande 6
(1955), nf, 15 f.; Wendehorst, Bistum II 20-28; Schulze, Grablege II 31 u. Abb.45-47.
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Johanniterkirche (Deutschhauskirche)
1287
Stifterinschrift des Günther Scholle. Innen neben dem Chorbogen in die südliche Langhauswand ein-
gelassen. Roter, farbig gefaßter Sandstein. Rechteckige, eingetiefte Platte mit der Inschrift in 14 Zei-
len; Schrift eingehauen. Buchstaben zwischen zwei Linien, dazu dritte Linie für die Kürzungsstriche.
Die Platte ist am linken Rand in der Breite von zwei bis vier Buchstaben zerstört. Beim Abbruch der
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