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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0061
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Johanniterkirche 1815 fand man die Tafel in „einem bisher verschlossenen Höfchen neben dem hohen
Altar oberhalb einer vermauerten Kirchentüre“ (nach STAW Geistl. Sachen 2032 bei Müller) und
brachte sie an den heutigen Standort.
H. 70/58 cm; B. 95/108 cm; Bu. 2,5 cm. - Gotische Majuskel. Abb. 23
NOS • FR(ATRE)S • HOSP(ITA)LIS • S(AN)C(T)I • lOH(ANNIS) ■ PROTE-
STAM(VR) ■ PVBLI/CE • Q(VOD) • GVNTHER(VS) • SCHOLLE • EMIT •
AP(VD) • NOS ■ P(ER)PETV/[O]Sa • REDDIT(VS) ■ UH ■ MALDROR(VM) •
SILIG(INIS) • UT • O(MN)I • VIa ■ F(E)RIA • Q(VA)TVOR • TE(M)-/
[PO]R(VM) ■ I • MALDR(VM) • I(N) • PANE • DET(VR) ■ PAUP(ER)IB(VS) •
ANTE • PORTA(M) • JTEM • / [EM]IT ■ REDDIT(VS) • II • LIBRAR(VM) •
HALL(ENSIV)M ■ DE • Q(VI)B(VS) • P(ER)PETVO • HALBERE] ■ DE-
BEM(VS) • LVME(N) ■ ARDENS • DE • OLEO • I(N) • MEDIO • ECCLE/ [SIE ■
N(OST)]REb ■ JTE(M) ■ EMIT • REDDIT(VS) ■ XII • MALDROR(VM) • TRI-
TICI • Q(VO)/[RVM • ] SEX • MALDRA ■ IN • XLa • ET ■ ALIA • SEX • IN •
IEIVNIO ■ / [.. ,]c ANTE • NATIUTATE(M) • D(OMI)NI • DARI • DEBE(N)T •
I(N) • SI/[MILA]Sd • P(ER)PETVO • FR(ATRI)B(VS) • DE • CONVE(N) TU •
AD • Q(V)ORVM ■ / [RED]DITVVM • SOLVTIONEM ■ P(ER)PETVO • FA-
CIENDA (M) • / [CU]RIAM • NOSTRAM • IN • BVCHELE • CVM • OMNI/
[BV]S • SVIS ■ PERTINENTIIS • OBLIGAMVS + / [AC]TV(M) • ANNO •
DOMINI • JNCARNAT(I)O(N)IS • M° • CC° • LXXX°VII° ■
Ligaturen: PP mit Kürzungsstrich durch beide Schäfte für PERP; DR; UT; OR; AL; AN; AU; AR; VV.
a S am Ende hochgestellt.
b PREDIGTE nach bisheriger Lesung, doch ist das vorhergehende ECCLESIE ausgeschrieben,
c Platz für etwa drei Buchstaben; vielleicht VIGILIE oder QUATEMBRIS mit Kürzung.
d Konjektur nach Herrmann; SILIGINIS nach bisheriger Lesung.
Wir, die Brüder vom Spital des heiligen Johannes, bekennen öffentlich, daß Günther Scholle uns Ewiggülten von vier
Maltern Korn gekauft hat, damit an jedem Quatemberfreitag ein Malter in Brot den Armen vor der Pforte gegeben wird.
Ferner hat er Gülten von zwei Pfund Hellern gekauft, von denen wir auf ewig eine Öllampe mitten in unserer Kirche
brennen sollen. Außerdem hat er Gülten von zwölf Maltern Weizen gekauft, von denen auf ewig sechs Malter in der
Quadragesima und die anderen sechs Malter während des Fastens (...) vor Weihnachten den Konventsbrüdern für Sem-
meln gegeben werden sollen. Zur ewigen Bezahlung dieser Gülten verpfänden wir unseren Hof in Büchold mit allem
seinen Zubehör. Geschehen im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1287.
Die geschlossenen Formen nicht nur bei E und C, sondern bereits bei F, M und X könnten (nach Rauh)
auf eine Entstehung möglicherweise erst im 14. Jh. hindeuten. Die Inschrift zeigt aber auch noch offe-
nes C, offenes unziales neben acht kapitalen E, unziales neben kapitalem D (11 :13), gerades I neben
geschwungenemJ, neben dem pseudounzialen A und dem unzialen M ausnahmsweise zwei trapezför-
mige A (PRO TEST AMUR; FERIA) und kapitales M (MALDROR VM in der Ligatur MA), neben
kapitalem Vaber abgesehen von Ligaturen nur ein unziales U (NATIUITATE). An dem angegebe-
nen Datum braucht man somit nicht zu zweifeln. Besonderheiten sind das Minuskel-e am Ende der
sechsten Zeile (ECCLESIE) sowie das hochgestellte Kursiv-c; (XL13, VF, QaTVOR') und das hochge-
stellte i in Q(VI)B(VS). Diese Kuriosa sind als Entlehnungen aus der Schreibschrift zu deuten, ob-
wohl zur vorliegenden Stiftung eine Urkunde weder im Original noch in kopialer Überlieferung be-
kannt ist. Rauhs von Müller später übernommene Vermutung, ein Deutschordensbruder Berthold
habe die Inschrift gemeißelt, kann wegen der Herkunft aus der Johanniterkirche nicht zutreffen.
Fries/Ludewig 594; Stamminger, Pfarrei St. Burkhard ipof.; KDSTW 177; Rauh, Paläographie 31-36 u. Taf. 2 Nr. 1 (Fo-
to); Neumüllers-Klauser, Inschriften 351; Müller, Urkundeninschriften 89p Nr. 32; Brod, Relicta 3of. u. Abb. 3 (Foto).

38 t St. Stephan 1297 Juli 18

Grabplatte des Abtes Hermann. Ehemals in der Vierung der Abteikirche unter dem großen Kreuz
zwischen dem Benedikt- und dem Scholastikaaltar auf dem Boden (Vat. lat. 10075: „sepultus infra
magnam crucem in medio duorum altarium“). Bei Erneuerung der Kirche 1789 verschollen.
anno domini MCCCXVIP XV Kalend(as) augusti o(biit) Hermannus abbas huius
ecclesiae
Wiedergabe nach Fabricius.
a Verschrieben für MCCXCVII; MCC. Nonagesimo septimo Scharold nach Gropp.

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