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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0068
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Version A (nach Chronik)
Anno 1330 in die s(ancti) Valentini obiit reverendus in Chr(ist)o p(ater) f(rater)
Henricus de Northusen, magister theologiae huius ordinis, hic sepultus, cuius
anima requiescat in pace amen.
Imjahre 1330, am Tage des heiligen Valentin, starb der hochwürdige Vater in Christo Bruder Heinrich von Nordhausen,
Magister der Theologie, aus diesem Orden und wurde hier begraben; seine Seele ruhe in Frieden. Amen.
Version B (nach Chronik)
Anno 1330 in die s(ancti) Valentini obiit venerabilis pater atque solemnis frater
Henricus de Radölferodde, sacrae paginae professor nostri ordinis, hic sepultus.
Imjahre 1330, am Tage des heiligen Valentin, starb der ehrwürdige Vater und gefeierte Bruder Heinrich von Rottlebe-
rode, Professor der Theologie, aus unserem Orden, der hier begraben wurde.
Heinrich war ab 1323 Provinzial der thüringisch-sächsischen Ordensprovinz.
Version B enthält die im 14. Jh. ungewöhnlichen Wendungen solemnis frater und sacrae paginaeprofessor
sowie den verderbten Ortsnamen Radölferodde. Version A gibt anscheinend das Original wesentlich
getreuer wieder.
Fabricius, Carthus. etMendic., M. ch. f. 264 fol. 2Q2rv; Chronik der Augustinereremiten fol. 5v (deutsch, mit Nachtrag
der lat. Inschrift Version A von anderer, etwa gleichzeitiger Hand), 15 r (lateinisch, Version B); A.Zumkeller, „Zur
Frühgeschichte der Augustiner in Deutschland“, Augustiniana 9 (1959), 100-04, bes. loif. Anm. 37; ders., UR Augusti-
nereremiten I 89h Nr. (64).

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Johanniterkirche (Bayer. Nationalmuseum)

1330 Aug.21

Grabplatte des Johanniterpriors Berthold von Henneberg. Heute im Bayerischen Nationalmuseum in
München (MA 910). Grüner Sandstein aus den Brüchen von Zeil am Main. Im stark vertieften Mittel-
feld als Halbrelief die Ganzfigur des Verstorbenen, in der beschädigten Linken Schwert und Wappen-
schild, mit der Rechten in den Gewandschlitz fassend. Untergewand mit Gürtel, Kutte, Chormantel
mit Kapuze. Porträtkopf, Nase abgeschlagen, mit langem Haar auf Kissen mit vier Quasten. Reste
roter und schwarzer Fassung am Kissen und Gewand. Vom Knie an abwärts fehlt das untere Stück der
Platte. Inschrift auf dem flachen Rand, oben links beginnend; Schrift eingehauen. Stilistisch durch
Erfurt beeinflußt.
Abb. 30 H. 138 cm; B. 87 cm; Bu. 8 cm. - Gotische Majuskel.
[ • ] ANNO [ • ] D(OMI)NI ■ M° / CCC • XXX • O(BIIT) • F(RATE)R ■ BERT-
DOLD[(VS)] • D[E / HENNEBERG IN / VIGILI]A ■ S(ANCTORVM) • TY-
MOTHI [(ET)] • SJNPHORIA(N)!
Berthold VI., ein Sohn des Grafen Berthold V. von Henneberg und der Gräfin Sophia von Schwarz-
burg, verzichtete zugunsten seines Bruders Berthold VII. auf die Herrschaft, wurde 1290 Johanniter,
gründete 1291 gemeinsam mit Berthold VII. die Kommende Schleusingen, war Prior in Böhmen,
Polen und Österreich (seit 1313) sowie zu verschiedenen Zeiten Komtur in Würzburg, Boxberg,
Schleusingen, Kühndorf und Mailberg. Das Grabdenkmal in Würzburg setzte ihm sein Neffe Bert-
hold VIII., Komtur u. a. in Würzburg und 1336 bis 1341 Johannitermeister.
STAW WU 108/20 von 1692 Jan. 22; StaW Akt Deutschhauskirche (Zeichnung 19.Jh.); A. Niedermayer, Kunstge-
schichte der Stadt Würzburg (Würzburg-Frankfurt/Main 1860), 191 f. ;J. H. v. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke
und Geräthschaften, Bd. 3 (Frankfurt/Main 1890), 164; W. Bode, Geschichte der deutschen Plastik, Geschichte der Deut-
schen Kunst, Bd. 2, 2. Aufl. (Berlin 1893), 88 ;J. v. Pflugk-Harttung, Der Johanniter-und der Deutsche Orden im Kampfe
Ludwigs des Bayern mit der Kurie (Leipzig 1900), 216; W. Füßlein, Berthold VII. Graf von Henneberg, ein Beitrag zur
Reichsgeschichte des 14.Jahrhunderts (Marburg 1905; ND Köln-Wien 1983), 123 f. Anm. 4; Rohe, Grabplastik 14-17;
Pinder, Plastik 56 u. Taf. 18; M. Schmitt, „Die Johanniter- oder Malteser-Ordens-Komturei zu Würzburg“, Revue de
l’Ordre Souverain Militaire de Malte 2 (1938), 19-23; Kat. Bay. Nat. Mus. XIII/1 30 Nr. 120; A. Wienand (Hg.), Der
Johanniter-Orden, Der Malteser-Orden (Köln 1970), 359 (Foto); H.-P. Trenschel, „Von Grabsteinen aus Würzburger
Ordenskirchen“, Altfränk. Bilder u. Wappenkalender 78 (1979), 7; H. Hartmann, „Die Komture der Mainzer Johanniter-
Kommende“, Mainzer Zs. 76 (1981), Anhang.

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