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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0072
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Im Jahre des Herrn 13 3 9, am siebten Tag vor den Iden des Dezember starb Konrad Silberlein. Im Jahre 143 7, an den Nonen
des April starb der Pfleger Heinrich Silberlein.
Konrad Silberlein oder Hane wird am 17. Ang. 1334 im Testament seines Bruders Kuno genannt,
dessen Tochter Elisabeth Äbtissin von Himmelspforten war (reg. 1352-55, Nonne ab 1334). Heinrich
Silberlein ist bisher nicht bekannt; die Angabe 1437 könnte durchaus verschrieben sein (1337?).
Chronik Agricola Bd. 3 pag. 279h („in ambitu“); KDStW 226; Stamminger, Pfarrei St. Burkhard 122, 169; Hoffmann,
UR Himmelspforten 47, 194-97 Nr. 174h; Schich, Würzburg 234h

6l

Dominikanergasse (Mainfrk. Museum)

1342 Juli 21

Gedenkinschrift für eine Überschwemmung des Mains und Bauinschrift. Heute in der Unteren Südba-
stei im Mainfränkischen Museum (Raum 20 Inventarnr. 43087). Grüner Sandstein. Eingetiefte, recht-
eckige Platte. Inschrift in elf durch Linien getrennten Zeilen. Schrift eingehauen. Ehemals über dem
Portal des Hofes zum Großen Löwen (Dominikanergasse Nr. 6).
Abb. 34 H. 53 cm; B. 84 cm; Bu. 2,5 cm. - Gotische Majuskel.
+ ANNO • D(OMI)NI ■ M° • CCC° • XLII° • XII • K(A)L(ENDAS) ■ AVG(VSTI)
• / HOC • FUIT • I(N) • D(OMI)NICA ■ AN(TE) - JAKOBI • MOG(US) • ITA /
I(N) • U(N)DA(N)S • Q(UA)M • VNQ(UA)M ■ ERAT • SVP(R)A • ET •
VLT(R) A • / GRADVS • HERB(IPOLENSIS) • EC(CLESI)E • P(RI)MAS • STA-
TUAS / LAPIDEAS ■ DE • CVRREBAT • ET ■ PO(N)S / CVM TVRRIB(US) •
MURIS • DOMIB(US) ■ ECIAM / LAPIDEIS • MVLTIS ■ HERB(IPOLI) •
CORRVEBAT / ANNOQ(UE) • EODEM • HVI(US)MODI • AQ(UA)RVM •
INVN/DAC(I)O • ERAT • P(ER) • TOTAM • GERMANIA(M) • ET ■ ALI/AS
REGIO(N)ES • ET • HEG • DOM(US) • EDIFICATA / FVIT • A • MAG(IST)RO
• MICHAELE ■ DE ■ HERB(IPOLI) • +
Imjahre des Herrn 1342, am zwölften Tage vor den Kalenden des August, das war am Sonntag vor Jacobi, schwoll der
Main so stark an wie nie zuvor, daß er oberhalb der Stufen des Würzburger Doms und darüber hinaus die ersten steinernen
Statuen umspülte. Die Brücke mit ihren Türmen, die Mauern und viele steinerne Häuser in Würzburg stürzten zusam-
men. In diesemjahr gab es eine ähnliche Überschwemmung in ganz Deutschland und anderen Gebieten. Und dieses Haus
wurde durch Meister Michael von Würzburg erbaut.
Michael de Leone, der den Hof zum Großen Löwen besaß, berichtet in seiner Chronik, wie der Main in
Würzburg am 21.Juli 1342 vom Morgen bis zum Mittag so gewaltig anstieg, daß selbst steinerne
Türme und Häuser nicht standhielten. Am Domportal erreichte das Wasser die ersten Statuen über den
Stufen. Die Mainbrücke in Würzburg wurde ebenso zerstört wie alle anderen Brücken oberhalb und
unterhalb der Stadt bis Mainz.
Fries, StAW HV MS f. 857a fol. 213 v („supra portam des hoffs zum großen loeben“; mit Zeichnung); J. F. Böhmer
(Hg.), Johannes Victoriensis und andere Geschichtsquellen Deutschlands im vierzehntenJahrhundert, Fontes rerum Ger-
manicarum Bd. 1 (Stuttgart 1843; ND Aalen 1969), 469; Heffner, Würzburg und Umgebungen 212; KDStW 619; Mem-
minger, Straßen und Bauten 88 f. (ohne Hinweis auf die Inschrift).

62t Domkirche 1342 Juli 21

Gedenkinschrift auf dasselbe Ereignis. Ehemals an den Gräden der bald nach 1644 abgebrochenen
Westvorhalle des Doms. Diese Inschrift wurde von Fries (gest. 1550), Herold (1551), Bischof (1569)
und Alberti (1571) noch gesehen; bei Reinhart (1577) läßt sich nicht mehr entscheiden, ob sie noch
vorhanden war. Wann die Verse entstanden, liegt völlig im Dunkeln.
Anno milleno tercenoa quadrante secundo
accidit Herbipoli, quod Mogenusb illico cum vi
pontem confregit,c multos hominesque coegit
casas exire, si non voluere perire:
Praxedis in festo talis fluvii memor esto,
navibus hi portus quando fuere gradus.
Wiedergabe nach Fries.

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