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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0082
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+ ANNO • D(OMI)NI • M° • / CCC° • L°VII • IN • CRASTINO • VI(N)CE(N)-
CI[I • / ]/RIC(US) • DE • MASPACH • ARCH(IDIACONUS) • ECC(LE-
SI)E • H(ERBIPO)L(ENSIS)
Wappen: vermutlich Maßbach.
Die Inschrift löst alle Zweifel über das Todesjahr, das Amrhein nicht kannte, und den Todestag, der
nach Regula II irrig mit Jan. 22 angegeben wurde. Dietrich von Maßbach erhielt 1319 durch den Dom-
kantor Ludwig von Heßberg die siebte Exspektanz, war 1327 Domherr, zeitweise Domkantor und
1342 Archidiakon für Ochsenfurt-Mergentheim.
Amrhein, Reihenfolge I 185 Nr. 580; Brand, Grabdenkmäler n Nr. 35; KDStW 114; Rauh, Paläographie 43.

77t Augustinerkirche 13 57 Juli 8

Grabinschrift des Augustinereremiten und Theologieprofessors Hermann von Schildesche. Ehemals
im Chor der Klosterkirche neben dem Sebastiansaltar aufder Tumba („erecto sarcophago“ nach Chro-
nik fol. 14 r). Seit unbekanntem Zeitpunkt verschollen.
Venerandus frater Hermannus de Schildiz Westphalus, professor theologiae, ordi-
nis eremitarum s(ancti) patris nostri Augustini, universalis in Omnibus scientiis,
expirauit anno 1357 in festo s(ancti) Kiliani
Wiedergabe nach Chronik fol. 3 v; Abweichungen ebd. fol. 14V: Schüldicz, sancti.
Der ehrwürdige Bruder Hermann von Schildesche aus Westfalen, Professor der Theologie, aus dem Orden der Augusti-
nereremiten, bewandert in allen Wissenschaften, starb im Jahre 1357 am Feste des heiligen Kilian.
Hermann von Schildesche trat in Herford in den Orden der Augustinereremiten ein, war seit etwa 1320
Lektor in Magdeburg und Erfurt, ging 1328 vorübergehend nach Herford zurück, lehrte seit 13 30 an der
Universität Paris, erwarb dort 1333 oder 13 34 den Grad eines Magisters der Theologie, wurde spätestens
1337 Provinzial der thüringisch-sächsischen Ordensprovinz, lebte und lehrte seit etwa 1340 in Würz-
burg, wurde vor 1342 Generalvikar des Würzburger Bischofs, was er bis mindestens 1347 blieb.
Fabricius, Carthus. et Mendic., M. ch. f. 264 fol. 28prv; Chronik der Augustinereremiten fol. 3 v (deutsch), 14t (latei-
nisch); A. Zumkeller, Hermann von Schildesche O. E. S. A., f 8.Juli 1357: Zur 600. Wiederkehr seines Todestages, Cas-
siacum Bd. 14 (Würzburg 1957), 94-96, 103 f.; ders., „Magister Hermann von Schildesche O. E. S. A., erster Generalvi-
kar im Bistum Würzburg“, WDGB11. 20 (1958), 127-39; ders., Schrifttum und Lehre des Hermann von Schildesche
O.E.S.A. (f 1357), Cassiacum Bd. 15 (Würzburg 1959); ders., „Wiedergefundene exegetische Werke Hermanns von
Schildesche“, Augustinianum 1 (Rom 1961), 236-72, 452-503; ders., UR Augustiner I 121 Nr. (119).

78 f Domsepultur 13 57 Juli 29

Grabplatte des Domkanonikers Richard von Seebach. Ehemals an der Ostseite der zweite Stein von
Norden. Grüner Sandstein. Im Mittelfeld Konturenbild der Ganzfigur des Verstorbenen (nicht bei
Salver, wohl aber bei KDStW), zu seinen Füßen als Flachrelief das liegende Familienwappen. Inschrift
umlaufend, oben links beginnend; Schrift eingehauen. Früher Sepultur II/ 12. Der am Rande leicht
beschädigte und im Mittelfeld stark abgetretene Stein ging beim Bombenangriff auf Würzburg am
16. März 1945 zugrunde.
H. 208 cm; B. 100 cm; Bu. 8 cm. - Gotische Majuskel.
[A] NNO • D (OMI) NI • M • / CCC • LVII ■ IN • DIE • BEATORV(M) • FELICIS / •
ET • SIMPLICIS / O(BIIT) • D(OMI)N(VS) • RICHARDVSa • DE • SEBEC •
Wiedergabe nach Salver.
a RICHARD [(VS) ] ■ D(I)C(TV)S nach Zeichnung, nicht nach Text bei KDStW.
Richard erhielt 1319 durch seinen Bruder Ernst von Seebach die 20. Exspektanz, erscheint aber erst
nach dessen Tode als Domherr, zuerst am 9. Sept. 1338. Der Todestag in der Grabinschrift stimmt mit
der Regula II überein, während der Liber sepulture „in die Felicis et Adaucti“ (= Aug. 20) hat.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 103 v; Salver 23if. (mit Zeichnung); Amrhein, Reihenfolge I 190 Nr. 593; Brand,
Grabdenkmäler 6 Nr. 17; KDStW 120 u. Fig. 90 (Zeichnung).

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