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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0087
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91 Domkirche 13 72 Juni 27

Grabdenkmal des Würzburger Bischofs Albrecht II. von Hohenlohe. Innen auf der Westseite des fünf-
ten Pfeilers von Westen in der Nordreihe (Plan Nr. 51). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Hochrelief
die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Rationale, Albe, Dalmatik, Kasel, Manipel, in der Linken den
Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), stehend auf einem linksgewendeten Löwen. Zu Häupten
des Bischofs rechts und links je zwei übereinandergestellte Wappenschilde. Die Inschrift beginnt links
unten mit einem Kreuz; rechts unten setzt sie sich wie auf einem Spruchbande zu Füßen der Figur fort.
Dadurch bekommt der Grabstein eine Bewegtheit, die auch in den Mähnen des sich sträubenden Lö-
wen und im Faltenwurf des Bischofsgewandes ihren Ausdruck findet. Schrift eingehauen. Das Grab-
denkmal stand ursprünglich „bey unser lieben Frauen altar“ (nach Fries / Ludewig) an der Ostwand des
nördlichen Querschiffs als dritter Stein vom Chor an gerechnet in der Nähe des Grabes, der vierten
Bestattung von Süden (Plan Nr. 24), dann bis 1956 auf der Ostseite des zehnten und letzten Pfeilers von
Westen in der Nordreihe. Schon vor dem Krieg fehlte der Bischofsstab und war das untere Wappen
rechts neben dem Kopf nicht mehr zu erkennen. Nur geringfügige Beschädigung beim Bombenangriff
vom 16. März 1945.
H. 240 cm; B. 100 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Majuskel. Abb. 45 a-b
+ ANNO • D(OMI)NI • M[°] ■ CCC° • LXXII • O(BIIT) • D(OMI)N(V)S •
ALBERT(V)Sa / • DE • HOHE(N)LOCH • EP(ISCOPV)S • HERBIPOLE(N)-
S(IS) • DOMI(NI)CA • POST • JOH[(ANN)]I[S •] BAPTIS[T]E •
Ergänzung nach Salver.
a S hochgestellt aus Platzmangel.
Ligaturen CH, ER.
Wappen: oben links frk. Rechen, rechts Rennfähnlein; unten links Hohenlohe, rechts Oettingen (letz-
teres zerstört).
Eltern: Albrecht von Hohenlohe und Gräfin Adelheid von Oettingen. Dadurch ein Neffe Bischof
Gottfrieds III. (gest. 1322), war Albrecht 1326 Domherr und 1331 Dompropst zu Würzburg. 1345
vom Domkapitel einstimmig zum Bischof gewählt, hatte er sich mit dem durch Papst Klemens VI.
providierten Albrecht von Hohenberg auseinanderzusetzen, der erst 1349 auf das Bistum verzichtete,
worauf Albrecht 1350 selbst vom Papst zum Bischof ernannt wurde.
Nach Pinder entstand das Grabdenkmal um 1375. Die Schrift gehört zur hohen Form der gotischen
Majuskel.
Fries, StAW HV MS f. 857a fol. 225V (mit Zeichnung); M. ch. f. 248/1 fol. 223 t; Reinhart fol. i8or; Fries/Ludewig
647b.; Salver 242h (mit Zeichnung); Amrhein, Reihenfolge I 204b Nr. 626; Brand, Domfuhrer 38; Pinder, Plastik 92, 94
u. Taf. 30 (Foto); Rohe, Grabplastik 23, 32—35; Heßdörfer, Dom 30b. (Foto); Börger, Grabdenkmäler Tab. 4 (Foto);
KDStW 67b mit Fig. 45 (Foto); Pinder, Wesen und Werden II221 (Foto); Rauh, Paläographie 50-52; Kolb, Wappen 70b;
Wendehorst, Bistum II 76-97; Schulze, Gräber I 534, Grablege II 9.

92 t Marienberg 13 72 Juni 27
Grabplatte auf der Eingeweidesepultur des Würzburger Bischofs Albrecht II. von Hohenlohe (gest.
1372 Juni 27). Im Rundbau der Marienkapelle in der ersten Reihe von Westen die erste Platte von
Norden. Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Ratio-
nale, Albe, Dalmatik, Kasel, Manipel, in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), in
den Ecken vier Wappenschilde. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen. Bis
193 6 / 37 in der zweiten Reihe von Osten die erste Platte von Norden. Ob die heutige Grabplatte auf ein
zeitgenössisches Vorbild zurückgeht, läßt sich nicht mehr entscheiden, da sie 1865 / 66 durch den Bild-
hauer Baumann nachgearbeitet wurde. Falls Baumann dabei Stil, Text und Schriftform nicht völlig
neu geschaffen hat, kann die heutige Grabplatte frühestens aus der Echterzeit stammen.
Spurium: H. 190 cm; B. 100 cm; Bu. 6 cm. - Renaissance-Kapitalis.
AN(N)O D(OMI)NI 1372 • V • KAL(ENDAS) • /JVLY OBYT REVERENDIS-
SIMVS DOMINVS DOMINVS / ALBERTVS GOMES DE HO/HENLOCH

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