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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0097
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Gestorben sind im Herrn die ehrwürdigen und edelmütigen Männer, die Herrn Gottfried und Kraft, Grafen von Hohen-
lohe und Kanoniker von Würzburg.
Wappen: Hohenlohe.
Gottfrieds Eltern waren nach Amrhein Kraft III. von Hohenlohe aus der Linie Weikersheim und Land-
gräfin Anna von Leuchtenberg. Dies kann jedoch nicht stimmen, da dieser Gottfried 1413 starb und im
Kloster Engelzell bei Passau begraben wurde. Vielmehr dürfte es sich um Gottfried, den Sohn Gott-
frieds III. von Brauneck und der Gräfin Agnes von Castell, handeln, der 1375 als Domherr von Mainz,
Würzburg und Trier in Bologna studierte und 1390 als Dompropst zu Trier starb. Möglicherweise ist er
mit jenem Gottfried identisch, der am 29. April 1352 als Domkanoniker zu Bamberg angenommen,
aber, weil noch minderj ährig, zunächst nicht aufgeschworen wurde; angeblich war er später Dompropst
zu Bamberg. Sein Todestag ist der 6. Sept, (nach Amrhein und Wachter). Zu Kraft s. u. Nr. 149 t.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 94r, 105 v; Biedermann, Grafenhäuser Taf. 19; Salver 349 (mit Zeichnung); KDStW
120; Brand, Grabdenkmäler 9; Amrhein, Reihenfolge I 247 Nr. 741, 279 Nr. 854, II120 Nr. 1138; Hohl. UB III 52 Nr. 32/
118, 589 Nr.4427891b, 658 Nr. 570; Wachter, Schematismus Bamberg 222b. Nr. 4562; Stammtafeln des fürstlichen
Hauses Hohenlohe, hg. Familienverband des Fürstlichen Hauses Hohenlohe (Öhringen 1979), Tab 3 b; R. Holbach,
Stiftsgeistlichkeit im Spannungsfeld von Kirche und Welt: Studien zur Geschichte des Trierer Domkapitels und Domkle-
rus im Spätmittelalter (Trier 1982), 411, 426 b

n6j Domsepultur i39oDez.6(?)

Grabplatte des Domdekans Heinrich von Stein zu Ostheim. Das Original ging verloren, als in dem
Grabe (Sepultur I/25) der Domkanoniker Moritz von Berhchingen (gest. 1553 Okt.2) beigesetzt
wurde. Gedenkinschrift auf dessen Grabplatte umlaufend, oben links beginnend. Im Mittelfeld als
Flachrelief die Ganzfiguren der Verstorbenen, links vor Moritz von Berhchingen Heinrich Stein von
Ostheim in liturgischer Gewandung als Priester (mit Kasel, Birett und Kelch); zu seinen Füßen das
Gedenkwappen (Zuweisung der Figuren nach Amrhein, Reihenfolge II120 Anm. 3 gegen Salver 489).
Diese Grabplatte stand an der Westwand der Domsepultur als fünfter Stein nördlich des Eingangs vom
Domkreuzgang und ging beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 zugrunde.
Gedenkinschrift von 1553
An(n)o • M • CCC [- - -]a / me(n)sis • Decembris • obiit ■ Venerabilis • Virb • D(omi)-
n(u)s • Heinricvs / ac • stein • de • Ostheim • / eccl(es)ie • h(uius) • Canonic(us) • ac •
Decan(us) • c(uius) • a(n)i(m)a • In • pace • req(u)i(e)scat • a(men) -d
a Fabricius: Anno 1390 ■ 6 ■ die; Salver 499: An(n)o ■ M • CCCC / me(n)sis; Kramer: An(n)o ■ M ■ CCC XC ■ die prima /
me(n)sis.
b Vir fehlt bei Fabricius.
c de nach Fabricius.
d Nach Fabricius nur Can(onicus) • (et) Archi(diaconus) ■ Herbip(olensis).
Wappen: Stein zu Ostheim.
Heinrich vom Stein ist ab 1351 als Domherr belegt. Nach dem Tode des Karl von Heßberg (gest. 1388
Juni 28) wurde er als dessen Nachfolger Domdekan. Heinrichs Todestag ist der 1. Dez. 1390 nach dem
Liber regule, nach dem Liber sepulture hingegen der 6. Dez. 1320, richtig wahrscheinlich der 6. Dez.
1390.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 105t; Salver 245, 412, 489b (mit Zeichnung der Platte von 1553); Amrhein,
Reihenfolge I 213 b Nr. 650, II 120b Nr. 1139; Brand, Grabdenkmäler 5 Nr. 5; KDStW 126.

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Marienkapelle

vor 1393

Vier Schlußsteine im Chor der Kapelle mit den Symbolen der Evangelisten. Inschrift auf beigegebe-
nen, teilweise durch die Figuren überdeckten Schriftbändern; Schrift erhaben gearbeitet und dunkel
bemalt.
D. ca. 70 cm; Bu. ca. 7 cm. - Gotische Minuskel. Abb. 50 a-c

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